OpenStack – mit welchen Probleme CIOs heute kämpfen
Viele Unternehmen wollen Flexibel bleiben und meiden zudem hohe Kosten von Public Clouds. OpenStack scheint als Grundlage einer private Cloud durchaus geeignet, doch es gibt auch noch offene Fragen.
OpenStack ist wie kaum ein anderes quelloffenes Cloud-Management-System in den Schlagzeilen und im Interesse der Anwender. Doch auch wenn seit der ersten Einführung dieser Technologie im Jahr 2010 nun einige Zeit verstrichen ist, gibt es um diese vielversprechende Technologie noch viele offene Fragen.
Noch vor etwa einem Jahr ging das Marktforschungsinstitut Gartner davon aus, dass es weltweit weniger als 1000 produktive Installationen von OpenStack gibt. Ist die hohe Aufmerksamkeit bei dieser Technologie derzeit also eher ein Hype?
Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich Unternehmensanwender nach wie vor eher schwer tun, diese recht komplexe Technologie im eigenen Rechenzentrum einzusetzen. Dennoch, wer OpenStack einmal einsetzt, der hat dann damit offenbar auch mehr vor.
Die aktuelle Untersuchung stammt von Talligent einem Anbieter von Kosten- und Kapazitätsmanagement für OpenStack und andere hybride Cloud-Installationen. Für die Studie wurden 647 Experten für Virtualisierung und Cloud-Installationen in verschiedenen Unternehmen befragt.
Immerhin ein Drittel der Befragten setzt sich bereits aktiv mit OpenStack auseinander. 36 Prozent geben an, die Technologie zu kennen, sie aber nicht einzusetzen. 32 Prozent evaluieren derzeit OpenStack. Diejenigen, die OpenStack einsetzen, etwa in Tests oder in Labor-Umgebungen, wollen schnell den Einsatz erweitern.
Unternehmen, die bereits OpenStack einsetzen, gehen davon aus, dass die nächstne fünf Jahre von dem Einsatz von privaten Clouds gekennzeichnet sein werden. 54 Prozent glauben, dass sie vor allem private Clouds einsetzen werden. Nur 14 Prozent gehen von einem ausgewogenen Verhältnis zwischen private und public Cloud aus.
Von denjenigen, die OpenStack einsetzen beziehen etwa 85 Prozent externe Services. Dennoch scheinen die Vorteile für die Anwender von OpenStack zu überwiegen. Denn das wichtigste Motiv für den Einsatz ist, die hohen Kosten von Public-Cloud-Services zu senken.
So geben 61 Prozent der Nutzer an, dass die Kosten für Public-Cloud-Services zu hoch sind und 59 Prozent erhoffen sich durch OpenStack einen effektiveren IT Service Delivery. So glauben auch 83 Prozent, dass in den nächsten zwölf Monaten OpenStack in der Lage ist, jeden Workload abzubilden.
Doch nach wie vor gibt es auch einige Hindernisse: 90 Prozent derjenigen Unternehmen, die OpenStack evaluiern oder nutzen, geben an, dass es vor allem das fehlende Sicherheitsmodell ist, das die meisten Schwierigkeiten bereitet. Knapp 80 Prozent bemängeln, fehlende Tools für den produktiven Einsatz. Für rund die Hälfte der Anwender scheint auch die Verwaltung der Kostenstruktur ein Problem zu sein.
Talligent listet auch anekdotische Erkenntnisse aus der Studie, und hier sind es scheinbar die hohe Komplexität und die hohen Herausforderungen an die architektonische Planung. Auch fehlendes Fachwissen für Management und Operations im Markt scheint ein Problem zu sein, auch wenn das in der Studie eher auf den hinteren Rängen auftaucht (vgl. 2. Grafik)
Aufgrund niedriger Marktdurchdringung von OpenStack gebe es auch noch wenige Tools, so eine weitere Aussage.
Ein weiterer Anwender kämpft zudem mit Widerständen, weil intern schnelle Produktionszyklen erwartet werden, als die Open-Source-Communitiy liefern könne. Dennoch geht das Unternehmen, das eine Software-Lösung für das Kostenmanagement von Private-Cloud-Deployments anbietet, davon aus, dass OpenStack im Bereich private Cloud eine wichtige Rolle spielen wird.