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Server-Markt lässt HPE zurück

Der Servermark wächst wieder. Im vierten Quartal gehen die Server-Umsätze weltweit laut IDC um 5,2 und laut Gartner um 8,2 Prozent nach oben. Bei den Stückzahlen gehen die Zahlen noch weiter auseinander. IDC sieht 3,8 Gartner gleich ein Plus von 9,2 Prozent. Für diese Unterschiede sind unterschiedlich Erhebungsmethoden verantwortlich.

Denoch lässt sich aus dem jeweiligen Zahlenwerken herauslesen, dass der Markt China für die Server-Hersteller immer wichtiger wird und beide Institute melden, dass Hewlett Packard Enterprise offenbar durch die Spalung Umsätze einbüßt.

Mit diesen Voraussetzungen wird es im Markt 2016 vor allem deshalb spannend, weil die vier umsatzstärksten Server-Anbieter – Hewlett Packard Enterprise, Dell, IBM und Lenovo – derzeit alle tiefgreifende Restrukturierungen durchlaufen. HPE ist zwar mit der  offiziell schon fertig, doch die Aufspaltung im November 2015 zieht, wie Gartner-Analyst Adrian O´Connell festhält offenbar noch Defizite beim Tagesgeschäft nach sich. HPE müsse diese Defizite schnell abstreifen, um nicht Spitzenposition langfristig oder mittelfristig zu verlieren.

HPE ist nach wie vor der größte Server-Hersteller, doch die Aufspaltung hinterlässt offenbar ihre Spuren. (Quelle: IDC)

Allerdings hat HPE mit einem Anteil von 27,9 Prozent am weltweiten Umsatz mit Servern und 23,7 Prozent an den verkauften Stückzahlen (laut Gartner) immer noch einen komfortablen Vorsprung vor dem aktuell zweit platzierten Dell (17,3 und 19,6 Prozent), das wiederum deutlich vor dem drittplatzierten liegt. Den Rang nimmt gemessen am Umsatz im ersten kompletten Jahr nach dem Verkauf der x86-Sparte an Lenovo immer noch IBM ein (12,8 Prozent). Gemessen an den ausgelieferten Stückzahlen liegt dort Lenovo (9,0 Prozent).

Im asiatisch-pazifische Raum verzeichneten die IDC-Analysten im vierten Quartal mit 14,7 Prozent das größte Wachstum. In China legte der Markt sogar um 15,6 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar zu. In Europa und in den USA belief sich das Plus IDC zufolge auf 5 beziehungsweise 7,9 Prozent.

Vom starken Wachstum in Asien und insbesondere in China profitierten auch dort heimische Anbieter. Neben Qanta, Winstron und Inspur Electronics legte vor allem Huawei deutlich zu. Das Unternehmen liegt laut Gartner nun weltweit bei den Stückzahlen hinter Lenovo und noch vor Cisco und Fujitsu auf Rang vier.

Der Server-Markt 2015 gemessen am Umsatz. (Grafik: Gartner)

In Europa spielt es allerdings bislang eine geringere Rolle. Hier ist der Vorsprung von HPE größer und der Anteil der nicht zu den Top-Fünf gehörenden Anbieter am Markt geringer. Bei einem Umsatzrückgang von 3,3 Prozent im vierten Quartal 2015 erreichte HPE laut Gartner einen Marktanteil von 37,5 Prozent (nach Stückzahlen sogar 39,0 Prozent).

Dell folgt mit einem Umteil von 16,2 Prozent gemessen am Umsatz (21,1 bei Stückzahlen), verzeichnete aber im vierten Quartal 2015 ein Umsatzplus von 13,1 Prozent. IBM liegt gemessen am Umsatz auch in Europa auf Rang drei (10,9 Prozent). Und obwohl IBM im vierten Quartal traditionell gut abschneidet, ist das Umsatzplus von 21,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal dennoch beachtlich.

In einer Aussendung zu den Server-Zahlen führt IBM dieses Wachstum vor allem auf starke Zuwächse bei IBM z Systems-Großrechner zurück. Neben neuen Features und einem neuen Modell sorgt offenbar auch die Linux-basierte Mainframe-Plattform LinuxONE für zuwächse. Der z13-Großrechner, ein Next-Generation-Mainframe, wurde vor allem für mobile Transaktionen optimiert.

Die Zahl der verkauften Server steigt weltweit im vierten Quartal deutlich um 9,2 Prozent. Die Tatsache, dass Lenovo, Huawei und Inspur hier unter die Top 5 kommen, zeigt unter anderem auch, dass China als Server-Markt an Bedeutung gewinnt. (Grafik: Gartner)

Erhebliche Rückgänge hatte in Europa Lenovo zu verzeichnen. Während das chinesische Unternehmen laut Gartner bei Umsatz und Stückzahlen weltweit 2,9 respektive 5,9 Prozent zulegen konnte, sackten die Verkäufe in Europa um 24,8 Prozent ein, der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 15,2 Prozent. Offenbar sind nicht alle ehemaligen x86-Kunden von IBM gewillt, dem neuen Besitzer der Sparte ihr Vertrauen zu schenken.

Davon profitiert neben Dell offenbar auch Fujitsu, das mit einem Plus von 18,2 Prozent beim Umsatz und einem Anteil von 6,5 Prozent gemessen am Umsatz fünftgrößter und nach Stückzahlen nun sogar viertgrößter Anbieter in Europa ist. Bei den Stückzahlen am meisten zulegen (plus 21,1 Prozent) konnte Cisco, das in dieser Kategorie mit 2,2 Prozent Marktanteil nun auf Rang fünf liegt.

“Das vierte Quartal war ein solider Abschluss eines Jahres mit starkem Wachstum im Servermarkt”, sagte Kuba Stolarski, Research Director bei IDC. 2016 rechnet er erneut mit einem Wachstum des Servermarkts durch einen beschleunigten Ausbau von Cloud-Infrastrukturen sowie den Bau neuer Cloud-Rechenzentren weltweit.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

Redaktion

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