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Dell will sich von weiteren Unternehmensteilen trennen

Dell hat ein umfangreiches Dokument zum geplanten Merger mit EMC vorgelegt. In der mehr als 340 Seiten starken Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC warnt Dell vor zahlreichen Risiken, wie etwa der Tatsache, dass die US-Kartellbehörden den Deal untersagen könnte, informiert über den Verkauf von Unternehmensteilen, die nicht in das Kerngeschäft fallen und gesteht auch ein, dass die Umsätze mit PCs mittelfristig wenig berauschend sind. Natürlich listet Formular S-4 auch zahlreiche Vorteile des Zusammenschlusses.

Weil Denali Holding Inc. (DHI), das Mutterunternehmen von Dell, durch die Übernahme einen Schuldenberg von 59 Milliarden Dollar werde abtragen müssen, werde sich der Investor in den ersten 18 bis 24 Monaten nach der Übernahme “durch das Abstoßen von Unternehmensteilen von DHI und EMC, die nicht im Kerngeschäft sind, dem Cash-Flows aus Organisationen der DHI-Gruppe und Barbeständen, die durch die Reduzierung von Human-Kapital das für den Betrieb der DHI Gruppe nötig ist, gegenfinanzieren”. Das klingt etwas anders, als die Beschwitungsversuche seitens Dells bei Bekanntwerden der Übernahmenpläne. Damals hatte das Unternehmen “minimale Auswirkungen” bei Produktlinien versprochen.

Schon im Vorfeld wurde bekannt, dass sich Dell unter anderem von eigenen Software- und Services-Unternehmen trennen will. So sollen laut Medienberichten der Service Provider Perot Systems, die Back-Up-Lösung AppAssure, die IT-Management-Software Quest Software sowie die E-Mail-Sicherheits-Technologie von SonicWall möglicherweise verkauft werden.

Mit dem Formular S-4 macht Dell jedoch auch deutlich, dass es auf jeden Fall zu Entlassungen kommen werde. Wie aus dem umfangreichen juristischen Text hervor geht, werden wohl auch Lieferverträge und Verträge mit Partnern teilweise neu verhandelt werden.

EMC besitzt 343 Millionen Anteile an dem Virtualisierungs-Spezialisten VMware. Die Anteilseigner werden von dem Dell-Mutter-Unternehmen Denali Holding Inc. (DHI) dann mit Class V Common Stock ausbezahlt. Die Höhe dieser Kompensation lasse sich laut Dell aber nur schwer vorhersagen. (Bild: Denali Holding Inc.)

Allerdings wird nicht ersichtlich, welche Unternehmensteile nun Dell abstoßen möchte. Zur Disposition steht unter anderem RSA oder Pivotal, die ja wie VMware unter das Dach von EMC gehören. Möglich auch, das Dell sich von eigenen Storage-Bereichen trennt, die Dell auch mit dem EMC-Portfolio abdecken kann. Auch der Bereich Software ist bei Dell nach wie vor eher umsatzschwach.

Umsatzstark – aber wenig margenträchtig – ist der Bereich PC. Dell generiert hier rund 65 Prozent des Umsatzes. Allerdings leidet auch Dell unter einem schwachen PC-Markt. Daher listet Dell das PC-Business unter dem Abschnitt “Herausforderungen”.

“Beispielsweise verliert das Built-To-Order-Modell, das Dell historisch nutzt, an Wettbewerbsfähigkeit, weil sich die Profite eher zu einem Segment mit niedrigen Margen entwickelt, in dem hauptsächlich mit einem Build-to-Stock-Model gearbeitet wird, und Dell hat auch kein starkes Angebot bei Tablets.” Vor allem in Schwellenmärkten würde sich der Markt zu niedrigpreisigen Geräten verschieben.

Einen großen Teil des Dokumentes macht auch der Abschnitt über “Class V Tracking Stock” aus. Damit werden die Aktionäre für die 81 Prozent Anteile, die EMC an VMware hat, entlohnt. In dem Dokument erklärt Denali, dass der genaue Wert dieser Tracking Stocks schlecht prognostiziert werden kann. “Es gibt keinen etablierten Handelsplatz oder Marktpreis für die Class V Common Stock, daher ist es auch unsicher, welche Bewertung die EMC-Aktionäre durch den Merger bekommen.” Meist seien diese Tracking-Stocks aber niedriger Bewertet, als das Unternehmen oder Asset, das sie abbilden sollen, heißt es in der Pflichtmitteilung.

Redaktion

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