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Datenbank-Migration als neuer AWS-Service

Von Amazon Web Services (AWS) macht einen Datenbankmigrationsdienst allgemein verfügbar. Der vollständig verwaltete Service soll es Anwendern erlauben, produktiv genutzte Datenbanken aus On-Premise-Rechenzentren in die AWS-Cloud umzuziehen. Im zurückliegenden Herbst zeigte AWS den Service als Preview.

Der Migrationsdienst kann Daten zu und von allen gängigen kommerziellen sowie freien Datenbankplattformen umziehen, darunter Oracle, SQL Server, MySQL, MariaDB und PostgreSQL. Er unterstützt sowohl homogene Migrationen (etwa von Oracle zu Oracle) als auch heterogene zwischen unterschiedlichen Datenbankplattformen, beispielsweise von Oracle zu Amazon Aurora oder Microsoft SQL Server zu MySQL.

Früher bestand AWS zufolge bei der Migration einer Datenbank in die Cloud immer die Gefahr, Umsatz einzubüßen, weil es während des Kopiervorgangs zu Ausfallzeiten kam oder kostspielige Migrationswerkzeuge angeschafft werden mussten.

Der neue Migrationsdienst soll hingegen sicherstellen, dass alle Datenänderungen der Quelldatenbank, die während der Migration durchgeführt werden, ständig in der Zieldatenbank repliziert werden, so dass die Quelldatenbank während des Umzugs vollständig in Betrieb bleibt. Nachdem die anfängliche Datenbankmigration abgeschlossen ist, bleibt die Zieldatenbank so lange mit der Quelldatenbank synchronisiert wie gewünscht. Dadurch können Kunden ihre Anwendungen von der Quell- zur Zieldatenbank zu dem für sie günstigsten Zeitpunkt umschalten.

“Hunderte Kunden haben während der Vorschauphase des AWS Database Migration Service mehr als tausend ihrer On-Premise-Datenbanken in Amazon Aurora, andere Amazon RDS Engines oder auf Amazon EC2 aufsetztende Datenbanken migriert”, sagt Hal Berenson, Vice President der Relational Database Services bei AWS. In weniger als elf Wochen hätten zudem schon viele Kunden das AWS Schema Conversion Tool verwendet, um Datenbank-Engines zu wechseln.

Mit dem AWS Database Migration Service will Amazon einen möglichst einfachen Migrations-Pfad für On-Premises-Datenbanken in die Cloud ermöglichen. (Bild: AWS)

Auch die Kostenseite soll sich durch den Services senken lassen. Migrationsaufgaben sollen sich in der AWS-Management-Konsole innerhalb weniger Minuten einrichten lassen. Beispielsweise können Kunden die Verbindungen zwischen Quell- und Zieldatenbank definieren und den Typ der Replikationsinstanz auswählen, in der die Migration ausgeführt wird.

Ist die Einrichtung abgeschlossen, lässt sich die Migrationsaufgabe in einer Entwicklungs- oder Testumgebung ausführen, um die einzelnen Schritte zu prüfen. Im Optimalfall kann dann die migrierte Anwendung mit wenigen Klicks in der Produktionsumgebung eingesetzt werden. Generell zahlen Kunden bei der Nutzung des Migrationsdienstes nur für die Datenverarbeitungsressourcen, die während des Umzugs genutzt werden. Eine Datenbank mit einer Größe von 1 TByte kann so schon für 3 Dollar migriert werden, wie AWS verspricht. Ausführliche Preisinformationen finden sich auf der AWS-Website.

Während der Migration überwacht der Service ständig Quell- und Zieldatenbank, Netzwerkverbindung und Replikationsinstanz. Falls der Replikationsablauf unterbrochen wird, startet der Dienst den Prozess automatisch neu und führt die Migration an der Stelle fort, an der sie unterbrochen wurde. Sollten Fehler auftreten, die nicht automatisch behoben werden können, erhalten Kunden detaillierte Diagnoseberichte, um die erforderlichen Korrekturen selbst vornehmen zu können. Eine bebilderte Anleitung zur Migration einer Datenbank mit dem AWS-Service liefert ein Blobbeitrag von Chief Evangelist Jeff Barr.

“Kunden haben uns zwar wiederholt gesagt, dass sie sich beim Umzug ihrer On-Premise-Datenbanken zu AWS oder dem Umstieg auf offenere Datenbank-Engine-Optionen Hilfe wünschen, aber die Reaktion auf den AWS Database Migration Service fiel noch stärker aus als erwartet”, so Berenson. “Während der Vorschau nutzten ein Drittel den Migrationsdienst nicht nur zum Umzug von Datenbanken in die AWS-Cloud, sondern stiegen zugleich auch auf andere Datenbank-Engines um.”

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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Redaktion

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