Update von Windows 10 macht Anzeige von Android-Benachrichtigungen möglich
Nutzer können die Benachrichtigungen unter Windows 10 nicht nur sehen, sondern auch auf sie reagieren, beispielsweise direkt auf eine SMS antworten. “Notification Mirroring” ist für Android-Geräte vorgesehen, jedoch nicht für iPhones.
Auf dem Android-Smartphone eingehende Textnachrichten lassen sich bald vom Windows-Desktop aus beantworten, denn Microsoft hat auf seiner jährlichen Entwicklerkonferenz Build die Anzeige der Benachrichtigungen als neues Feature von Windows 10 angekündigt.
Zu erwarten ist das über Action Center und Cloud realisierte neue Feature voraussichtlich mit dem für den Sommer avisierten Windows 10-Update. Offiziell wird das unter dem Codenamen Redstone entwickelte nächste große Update Windows 10 Anniversary Update heißen und allen Windows-10-Nutzern kostenlos zur Verfügung stehen. Der genaue Erscheinungstermin ist noch nicht bekannt, durchgesickerte Unterlagen sprechen jedoch für einen Termin im Juli 2016.
Mit Windows-10-Phones wird die Weiterleitung von Benachrichtigungen möglich sein – Microsoft bezieht aber auch Android-Geräte wegen ihrer viel breiteren Nutzerbasis mit ein. Auf Android ist dafür eine aktualisierte Cortana-App erforderlich, und der Nutzer muss hier wie auf dem Windows-Desktop mit dem gleichen Microsoft-Konto angemeldet sein. Die Cortana-App fängt die Benachrichtigungen von Android-APIs auf und spiegelt sie auf Windows 10.
Unter Windows 10 kann der Benutzer die Benachrichtigungen nicht nur sehen, er kann auch auf sie reagieren. Liest und verwirft er etwa eine Benachrichtigung auf einem der Geräte, wird sie gleichzeitig auf allen verworfen. Eine Demonstration während der Konferenz zeigte auf einem Windows-10-Rechner die Beantwortung einer SMS, die ursprünglich an ein Android-Smartphone gesandt wurde.
Eine solches “Notification Mirroring” ist laut The Verge mit iOS nicht vorgesehen. Der Grund dafür ist vor allem, dass Apples Mobilbetriebssystem stärkere Einschränkungen auferlegt. Microsofts Cortana-App bekäme daher weder den erforderlichen Zugang zu Benachrichtungen noch könnte es für die Beantwortung eingehender Nachrichten sorgen.
Ars Technica fiel auf, dass in der Build-2016-Keynote Windows Mobile kaum Erwähnung fand – viel häufiger war von iOS und Android die Rede als von Microsofts eigenem Mobilbetriebssystem. Microsoft scheine demnach inzwischen weniger daran interessiert zu sein, sein Windows-Ökosystem zur Förderung von Windows Mobile einzusetzen. Es versuche vielmehr die Windows-10-Nutzer in ihrem von verschiedenen Betriebssystemen geprägten Alltag zu unterstützen, was für eine mobile Plattform auch immer sie bevorzugen. “Wie lange dauert es noch, bevor wir ein Lumia mit Android bekommen?” fragt sich die Publikation.
[Mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]