Die Ankündigung des neuen Projekts The Civil Infrastructure Platform erfolgte im kalifornischen San Diego, wo derzeit die Embedded Linux Conference 2016 und parallel dazu der OpenIotSummit stattfinden.
Linux spielt nicht nur im Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) eine kritische Rolle, sondern auch zunehmend im Internet der für die Zivilgesellschaft lebenswichtigen Dinge – wie etwa Elektrizitätsnetz, Anlagen für die Öl- und Gasproduktion oder Verkehrssteuerung.
Als Nutznießer der Civil Infrastructure Platform definiert eine FAQ “technische Systeme, die für die Überwachung, Kontrolle und Verwaltung von Infrastruktur dienen, die menschliche Aktivitäten unterstützen”. Dazu zählen beispielsweise die Erzeugung von Elektrizität und ihre Verteilung, Öl und Gas, Wasser und Abwasser, Gesundheitswesen, Kommunikation und Transportwesen. “Diese Systeme sorgen für unbedingt notwendige Leistungen, sorgen für schützende Unterkunft, unterstützen soziale Interaktionen und gesellschaftliche Entwicklung. Sie sind die Lebensadern der Gesellschaft.”
“Linux und Open-Source-Software können Innovation beschleunigen, für Interoperabilität sorgen sowie Technologie und Betriebswirtschaft einer Branche transformieren”, sagte Jim Zemlin, Executive Director der Linux Foundation. “Durch Zusammenarbeit und Open Source werden Entwickler in der Lage sein, das gemeinsame Framework zu schaffen, das auf Jahrzehnte hinaus einige der wichtigsten Funktionen für die Gesellschaft unterstützt.”
Der Linux-Kernel und andere Open-Source-Projekte sollen eine “Grundschicht” bilden für Software von industrietauglicher Qualität. Diese Basis soll die Nutzung von Software-Bausteinen erlauben, die den Anforderungen von industrieller und zivilgesellschaftlicher Infrastruktur hinsichtlich Sicherheit und Verlässlichkeit entsprechen.
Die Plattform will die wesentlichen Herausforderungen als gemeinsames und branchenübergreifendes Open-Source-Projekt angehen. Dazu gehört es, die Abstände zwischen bestehender Open-Source-Software und den Erfordernissen einer Infrastruktur zu überbrücken, was etwa langfristige Verfügbarkeit, Kompatibilität und Sicherheit angeht. Durch die Open-Source-Lösung wären Zeit und Kosten einzusparen. Als offenes Framework soll CIP vorhandene Standards integrieren und auf Plug and play basierende Systemdesigns unterstützen. Auf der Basis von Linux sei mit CIP Verlässlichkeit, Sicherheit und eine langfristige Unterstützung zu erwarten.
Das sind keine geringen Ziele. Dem CIP-Projekt angeschlossen haben sich mit Hitachi, Siemens und Toshiba aber bereits Firmen, für die große Herausforderungen nicht neu sind.
[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]
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