Die weltweiten IT-Ausgaben werden 2016 laut einer Prognose von Gartner um 0,5 Prozent zurückgehen. Laut dem IT Research- und Beratungsunternehmen wird 2016 ein weltweiter IT-Umsatz von insgesamt 3,49 Billionen Dollar erwartet. 2015 betrug dieser noch 3,5 Billionen Dollar, das waren rund 0,5 Prozent mehr. Die letzte Quartals-Prognose hatte noch ein Wachstum von 0,5 Prozent vorausgesagt, der Grund für die Korrektur sind vor allem Währungsschwankungen.
“Am Markt herrscht eine latente wirtschaftliche Unsicherheit, die dafür sorgt, dass Unternehmen ihre Budgets kürzen, darunter auch die IT-Ausgaben”, erklärt John-David Lovelock, Research Vice President bei Gartner. “Gleichzeitig müssen Unternehmen verstärkt in IT, etwa in Digital Business, investieren. Unternehmen sind sich bewusst, dass sie sich digital transformieren müssen oder andernfalls riskieren, irrelevant zu werden. Um dies zu erreichen, setzen Unternehmensleiter auf eine umfassende Kostenoptimierung in bestimmten Bereichen, welche wiederum die Digitalisierung anderer Bereiche finanzieren soll. Beispielsweise werden Einsparungen aus der Optimierung von Legacy-Systemen genutzt, um in digitale Initiativen zu investieren.”
Der Markt für Endgeräte (PCs, Ultramobiles, Handys, Tablets und Drucker) wird der Prognose zufolge im Jahr 2016 um etwa 3,7 Prozent zurückgehen. Der Smartphone-Markt wächst nur noch langsam und erreicht allmählich eine Sättigung. Bei PCs und im Ultramobile-Bereich wird ein Rückgang erwartet. Die zugrunde liegenden Ursachen hängen von unterschiedlichen Faktoren ab, haben auch geospezifische Ursachen. Schlechtere wirtschaftlichen Bedingungen in vielen Ländern dienen nur dazu, die Auswirkungen dieser Faktoren noch zusätzlich zu verstärken.
Die Ausgaben für Rechenzentren werden 2016 bei voraussichtlich 175 Milliarden Dollar liegen, was einer Steigerung um 2,1 Prozent gegenüber 2015 entspricht. Obwohl diese Zahl nach außen hin weitgehend stabil scheint, kommt es aber innerhalb der Segmente zu Verschiebungen. Steigerungen bei Netzwerkkomponenten gab es bereits 2015, ein Trend der aufgrund des steigenden Netzwerk-Ausbaus auch 2016 weiter anhalten wird und unter dem das Segment der externen, auf Controller-basierenden Speichersysteme leidet. Im Bereich der Server wird vor allem bei den Hyperscale-Käufern ein Rückgang erwartet. Vom Mainframe-Refresh konnte der Markt 2015 profitieren, dieses Jahr sieht die Sache schon wieder anders aus, was auch die Gesamtwachstumszahlen hemmt.
Die Ausgabe für Unternehmenssoftware werden 2016 bei 321 Milliarden Dollar liegen, was einer Zunahme gegenüber von 4,2 Prozent entspricht. Bei den Betriebssystemen wurden die Prognosen aufgrund weiterere Verzögerungen bei der Akeztanz von Windows 10 und Windows Server 2016 zurückgefahren. Politische und wirtschaftliche Stolpersteine in Schwellenländern, vor allem in Latein Amerika sind zudem für das langsame Wachstum verandtwortlich. Für Unternehmen in diesen Regionen ist es in wirtschaftlichen schwierigen Zeiten ein Balanceakt zwischen Kostenreduzierung auf der einen Seite und der Nutzung der Chancen auf Wachstum auf der anderen Seite.
Wachstum wird es laut Gartner 2016 wieder im Bereich IT-Services geben. Hier werden insgesamt Ausgaben von 929 Milliarden Dollar erwartet und damit 2,1 Prozent mehr als 2015. Bessere Aussichten gibt es hier für Japan und Indien, schwächere für Brasilien, China und Südkorea, nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen in Brasilien und der Verschlechterung der wirtschaftlichen Voraussetzungen in China und Südkorea.
Service-Ausgaben im Bereich Telekommunikation werden 2016 voraussichtlich um 2,0 Prozent sinken und und 1,4 Billionen Dollar erreichen. Weiterer wirtschaftlicher Abschwung in wichtigen Märkten wie Russland und Brasilien dämpft hier die Ausgaben und die leichte Abschwächung bei Chinas Wachstum beeinflusst das Vertrauen der Verbraucher. Bei Unternehmensdienstleistungen führen die Voraussetzungen in diesen drei wichtigen Märkten zur Konsolidierung der Bereiche. Als Lichtblick mit schnellem Wachstum präsentiert sich jedoch der Bereich der mobilen Datenübertragung mit verbesserter Preisgestaltung beim Thema Bandbreite, Mobile Apps und der 4G/LTE-Netz-Verfügbarkeit.
Der aktuelle Forecast und weitere Details sind bei Garnter erhältlich.
Die Details zu den pronostizierten IT-Ausgaben werden die Analysten am 12. April in einem Gartner-Webinar vorstellen.
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