In-Q-Tel, die Wagniskapitalsparte des US-Geheimdiensts CIA, ist nun von The Intercept veröffentlichten Dokumenten zufolge auch an 38 Firmen beteiligt, von denen das bisher nicht bekannt war. Die offizielle Liste umfasst aktuell etwas über 100 Unternehmen, darunter zum Beispiel auch Cloudera, MongoDB, PureStorage, Tenable Network Security, Teradici und Veracode. Außerdem werden in der englischen Wikipedia als ehemalige oder weitere Beteiligungen neben vielen anderen auch das inzwischen zu Hewlett Packard Enterprise gehörende Arcsight und der Sicherheitsspezialist FireEye genannt.
Die bekanntesten Firmen, an denen den nun veröffentlichten Dokumenten zufolge der CV-Arm der CIA mitmischt sind Docker und der Mobile-Security-Spezialist Lookout. Docker hat es in nur drei Jahren seit seinem ersten Release Analysten zufolge “auf die Notizzettel von CTOs weltweit geschafft.”
Die Open-Source-Lösung lässt sich für die automatisierte Bereitstellung von Applikationen, die in einem Container organisiert sind, verwenden. Dazu nutzt sie die Eigenschaften des Linux-Kernels. Ressourcen wie Prozessor, Arbeitsspeicher, Netzwerk oder Block-Speicher werden voneinander isoliert, so dass sich Applikationen vollständig von der jeweiligen Umgebung inklusive der Prozesse, Dateisysteme oder des Netzwerks trennen und autonom betreiben lassen. Docker kapselt die eigentliche Anwendung und notwendige Abhängigkeiten wie Bibliotheken in einen virtuellen Container, der sich dann auf jedem Linux-Server ausführen lässt. Dadurch können Applikationen autonom über Systeme hinweg verschoben werden.
Verstärkt interessiert sich die CIA in der letzten Zeit aber offenbar für Anbieter von Analyse- und Monitoring-Tools für Social Media. Darauf weisen The Intercept zufolge die neuen und noch nicht auf der Website genannten Beteiligungen an den Firmen Dataminr, Geofeedia, Pathar und TransVoyant hin. In sie hat In-Q-Tel offenbar erst in den vergangenen Monaten investiert. Mit Dataminr lassen sich Twitter-Trends visualisieren. Geofeedia stellt dagegen Zusammenhänge zwischen Inhalten und Ortsdaten in Posts bei Diensten wie Instagram und Twitter her, und ermöglicht es so, die geografische Verbreitung von Nachrichten nachzuvollziehen.
Pathar ermöglicht es Beziehungsnetze aufzuzeigen, die sich aus Beiträgen und Nennungen beziehungsweise geteilten Beiträgen bei Facebook, Instagram und Twitter ableiten lassen. Mit Pathar lassen sich etwa Meinungsführer ermitteln und Anzeichen für Stimmungsumschwünge ausmachen. TransVoyant arbeitet schon in Afghanistan mit dem US-Militär zusammen. Es hat sich ebenfalls darauf spezialisiert Meinungsführer zu ermitteln.
Ebenfalls bisher nicht auf der Liste der In-Q-Tel-Beteiligungen standen der im Bereich des quelloffenen In-memory-Datenverarbeitungs-Engine Spark tätige Cloud-Analysedienst Databricks und das im März von Cisco gekaufte Unternehmen Cliqr. Das rund fünf Jahre alte US-Start-up bietet mit CloudCenter eine Cloud-Orchestrierung, mit der Anwenderfirmen Software-Anwendungen im eigenen Rechenzentrum und in öffentlichen Cloud-Services installieren und über den gesamten Lifecycle verwalten können.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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