AWS: Application Discovery Service erleichtert Vorbereitung für Cloud-Migration

Amazon Web Services (Bild: Amazon)

Der AWS-Dienst erstellt aus Konfigurations- und Nutzungsdaten, die sich auf Servern, Storage und Netzwerkausrüstung finden, eine Liste von Anwendungen, ihrer Leistung und ihrer Abhängigkeiten. Diese lässt sich dann im CSV- oder XML-Format exportieren und in eine Visualisierungs- oder Migrationslösung importieren.

Der neuer Dienst Application Discovery Service von Amazon Web Services soll Firmen dabei unterstützen, Legacy-Anwendungen in die Cloud zu bringen. Er ermittelt bereits existierende Rechenzentrumsanwendungen automatisch und analysiert sie auf Abhängigkeiten und ihr Leistungsprofil, um eine Migration vorzubereiten. Er wurde auf der Hausmesse AWS Summit in Chicago von General Manager Matt Wood vorgestellt. Kunden sollen ihn “innerhalb einiger Wochen” einsetzen können.

Das AWS Summit, auf dem unter anderem der Application Discovery Service vorgestellt wurde, fand die beiden vergangenen Tage über in Chicago statt (Screenshot: Silicon.de)
Das AWS Summit, auf dem unter anderem der Application Discovery Service vorgestellt wurde, fand die beiden vergangenen Tage über in Chicago statt (Screenshot: Silicon.de)

Der Dienst erstellt aus Konfigurations- und Nutzungsdaten, die sich auf Servern, Storage und Netzwerkausrüstung finden, eine Liste von Anwendungen, ihrer Leistung und ihrer Abhängigkeiten. Diese Aufstellung lässt sich dann im CSV- oder XML-Format exportieren und in eine Visualisierungs- oder Migrationslösung importieren. Im Grunde handelt es sich dabei um eine Automatisierung eines vorbereitenden Arbeitsschritts, aber eines, der wie Amazon betont – bisher noch kaum automatisiert war.

Der neue Amazon-Dienst zeige einmal mehr den strategischen Unterschied zwischen Amazon und Microsoft im Cloudbereich auf, wie Computerworld kommentiert. Da Microsoft für diesen Zweck anbietet, habe es kein Problem, wenn Kunden ihre Anwendungen im lokalen Rechenzentrum ausführen. Amazon dagegen müsse Kunden prinzipiell zu einem Umzug von Arbeitslasten in die Cloud motivieren. Diese Strategie steht natürlich auch hinter AWS’ Datenbankmigrationsdienst, der seit März 2016 allgemein verfügbar ist.

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Beim AWS Summit in Chicago wurden Neuheiten und Verbesserungen existierender Dienste gezeigt. So kann man beispielsweise mit AWS Cognito, einem Backbone für Mobile- und Web-Apps, jetzt einen User-Pool verwalten und dafür Vorgaben etwa zur Passwortstärke machen. Für den Elastic Block Store gab es neue Optionen für Cold Storage und Durchsatz, und für Elastic Beanstalk gibt es jetzt Managed Platform Updates, also automatische Verteilungen von Aktualisierungen einer Webanwendung während eines definierten Wartungsfensters.

Amazon führte im Storage-Bereich schnellere S3-Transfers ein und bietet jetzt eine Snowball-Appliance mit 80 Terabyte, die in zusätzlichen Regionen sowohl international als auch in den USA einsetzbar ist. Für diePlattform Amazon Kinesis gibt es drei neue Funktionen: Elasticsearch-Integration, minütliche Verfügbarkeit von Messwerten via CloudWatch und mehr Flexibilität durch eine zeitabhängige neue Option, auf Aufzeichnungen zuzugreifen.

Konkurrent Microsoft hat zeitgleich eine Ankündigung im Cloudbereich gemacht. Der Azure Container Service ist ab sofort verfügbar. Administratoren haben damit die Möglichkeit, Cluster virtueller Maschinen zu erstellen und zu verwalten, die in Containern isolierten Anwendungen samt notwendiger Treiber und Dateien zusammenfassen und steuern. Die Isolation von Anwendungen sorgt gleichzeitig dafür, dass ein Container nicht unerwünscht auf die Ressourcen anderer zugreifen kann. Microsoft zufolge erleichtern Container in der Cloud auch die Zusammenarbeit verteilter Teams.

[Mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]