Ubuntu 16.04 LTS ist verfügbar

Ubuntu (Bild: Ubuntu)

Die sechste Ausgabe mit Langzeit-Support trägt den Codenamen Xenial Xerus und steht wie gehabt als Desktop-, Server-, Cloud- und Core-Version bereit. Neuerdings unterstützt Ubuntu das Paketformat Snap und das Dateisystem ZFS.

Die Linux-Distribution steht ab sofort in der finalen Ausgabe 16.04 LTS (Codename “Xenial Xerus”) zum Download bereit. Außer der Desktop-Variante können auch die Versionen für Server, Cloud und Core genutzt werden. Das aktuelle Release liefert neben den üblichen Software-Updates zur Fehlerbehebung oder Leistunsgverbesserung auch zahlreiche Neuerungen. So unterstützt Ubuntu nun die Dateisysteme ZFS und CephFS, das Paketformat Snap, den Container-Hypervisor LXD 2.0 sowie neue Tools für die Software-Installation.

Ubuntu (Bild: Ubuntu)

Nach den Versionen 14.04, 12.04, 10.04, 8.04 und 6.06 ist Ubuntu 16.04 die sechste Distribution mit Long Term Support (LTS). Die Desktop-, Server-, Cloud-, Core- sowie Kylin-Variante wird Canonical fünf Jahre unterstützen, für die offiziellen Derivate wie Kubuntu, Lubuntu, Mythbuntu und Xubuntu bietet es drei Jahre Support. Die Bereitstellung von Sicherheits-Updates ist im Langzeit-Support bereits enthalten.

Ubuntu-Anwender können mithilfe des neuen Paketformats Snap künftig Anwendungen einspielen, die nicht in die Distribution integriert sind, außerdem lassen sich beiliegende Programme einfacher aktualisieren. Ermöglicht wird das dadurch, dass die “Snaps” sämtliche Programmabhängigkeiten schon enthalten, was zahlreiche Vorteile im Vergleich zu der herkömmlichen deb- oder rpm-basierenden Handhabung von Abhängigkeiten bietet. Der größte Nutzen ist, dass Entwickler sich stets sicher sein können, dass durch Änderungen an dem ihren Apps zugrundeliegenden System keine Rückfälle ausgelöst werden.

Olli Ries, Director of Client Computing Software Engineering bei Canonical, führt dazu aus: “Snap-Pakete ermöglichen es Entwicklern, deutlich neuere Versionen von Apps auf Ubuntu 16.04 LTS zu bringen. Die Komplexität der Paketierung und des Bereitstellens von Updates hat uns in der Vergangenheit abgehalten, sie auszuliefern.”

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Die Sicherheitsmechanismen von Snap-Paketen machten eine deutlich schnellere Iteration über alle Derivate hinweg möglich, da Snap-Applikationen vom Rest des Systems getrennt seien, so Ries weiter. “Nutzer können ein Snap installieren, ohne sich sorgen zu müssen, ob es Einfluss auf ihre anderen Apps oder ihr System hat. In gleicher Weise können Entwickler ihren Updatezyklus viel besser handhaben, weil sich bestimmte Versionen einer Bibliothek mit ihren Anwendungen bündeln lassen.” Zum Beispiel können sie hierzu das Open-Source-Tool Snapcraft verwenden. Snap ist jedoch nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zu herkömmlichen deb-Paketen vorgesehen.

Das neu mit Ubuntu 16.04 eingeführte ZFS, dessen Einsatz die Free Software Foundation wegen seiner erforderlichen Lizenzierung ablehnt, stellt eine Kombination aus Volumenverwaltung und Dateisystem dar. Es ermöglicht laut den Ubuntu-Entwicklern effiziente Snapshots, Copy-on-Write Cloning, eine kontinuierliche Integritätsprüfung gegen Datenfehler, automatische Dateisystemreparaturen sowie Datenkompression. Ursprünglich wurde es für Solaris entwickelt und wird vorwiegend in Cloud- und Serverumgebungen eingesetzt. Das zweite neue Ubuntu-Dateisystem CephFS ist ansonsten in erster Linie im Unternehmensbereich bei Big Data und Cluster Computing Storage im Gebrauch.

Ubuntu 16.04 LTS ist auch das erste Release mit Langzeit-Support, das Unterstützung für die neue S390x-Architektur der IBM-Mainframes LinuxONE und z Systems bringt. “Mit Ubuntu 16.04 kann IBM seinen LinuxONE-, z-Systems- und Power-Systems-Kunden eine einfache, preisgünstige und hochperformante Linux-Distribution anbieten, mit der sie die Vorteile der Hybrid-Cloud besser nutzen können”, kommentierte Ross A. Mauri, für z Systems und LinuxONE verantwortlicher IBM-Manager. Auch Microsoft Azure unterstützt weiterhin Ubuntu, wie Scott Guthrie, Executive Vice President von Microsofts Cloud- und Enterprise-Sparte, erläuterte.

Ubuntu Server 16.04 LTS umfasst unter anderem die aktuelle OpenStack-Version Mitaka sowie neue Versionen von Juju, LXD und MAAS zur einfachen Installation verteilter Applikationen – egal ob in Private Clouds, Public Clouds oder Entwickler-Notebooks. Der Linux-Kernel wurde auf Version 4.4.6 akualisiert.

Ubuntu Desktop integriert zum Beispiel neue Versionen von GTK und QT sowie von LibreOffice und Firefox. Letzterer bleibt aufgrund eines verlängerten Abkommens zwischen Canonical und Mozilla Standard-Browser von Ubuntu und soll dank der neuen Snap-Pakete in Zukunft merklich häufiger Aktualisierungen bekommen. Die Ubuntu-Entwickler haben eigenen Angaben zufolge auch die Stabilität der Bedienoberfläche Unity verbessert und sie um die Option ergänzt, die “Launcher” genannte Startleiste an den unteren Bildschirmrand zu verlegen.

Ubuntu 16.04 LTS steht auf der offiziellen Website oder via BitTorrent zum Herunterladen bereit. Dort finden sich außerdem die unterschiedlichen Derivate der Linux-Distribution.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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