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Vor- und Nachteile heterogener Speicher und wie man NAS- und SAN-Arrays richtig im Griff hat

Leider müssen wir der Tatsache ins Auge sehen, dass manche Speicherlösungen für bestimmte Projekte einfach besser geeignet sind als andere. Manche Unternehmen halten aber an ihren homogenen Speicherstrategien fest und erkennen nicht, dass sie dadurch Wettbewerbsvorteile einbüßen und ihr IT-Budget dafür nicht ausreicht.

Branchentrends wie hyperkonvergente Infrastrukturen, Cloud Computing, Virtualisierung und softwaredefinierte Speicher werden in Rechenzentren immer geläufiger und machen es zunehmend schwierig, eine universelle Speicherlösung zu nutzen. Instanzen heterogener (herstellerunabhängiger) Speicher werden schnell zum Standard. Nachfolgend eine Übersicht über die Vor- und Nachteile verschiedener Speichermedien sowie einige Best Practices für eine effektivere Verwaltung.

James Honey, der Autor dieses Gastbeitrags für silicon.de, ist Senior Product Marketing Manager bei SolarWinds (Bild: SolarWinds).

Die Vorteile heterogener Speicher

Der bei weitem größte Vorteil einer heterogenen Speicherstrategie ist ihre Flexibilität. Es ist sehr hilfreich, passende Speicherlösungen auswählen zu können, um den speziellen geschäftlichen Anforderungen hinsichtlich Leistung, Kapazität oder Kosten zu begegnen. Vielleicht bietet sich ein Netzwerkspeichergerät (Network Attached Storage, NAS) an, das für die Dateispeicherung entwickelt wurde, oder aber ein Speichernetzwerk (Storage Area Network, SAN), das für eine Datenbank optimiert wurde. In jedem Fall gibt es ein System, das für eine bestimmte Aufgabe besser geeignet ist oder für eine spezielle Funktion optimiert wurde. Eine heterogene Speicherstrategie ermöglicht es, die Speicherlösung besser an die spezifischen Speicheranforderungen anzupassen.

Auch Organisationen, die ihren Speicher erweitern müssen, erhalten durch diese Flexibilität die Möglichkeit, von den neuesten Funktionen moderner Geräte zu profitieren. So ist beispielsweise ein Unternehmen, das ein zwei Jahre altes Array betreibt und zusätzlichen Speicher hinzukaufen möchte, möglicherweise daran interessiert, neue Technologien auszuprobieren, beispielsweise Flash-optimierten Speicher. Andere Unternehmen möchten ihren Speicher eventuell nur um einige Terabyte erweitern. Aufgrund der Flexibilität einer heterogenen Strategie kann dieses Unternehmen in eine Speichereinheit passender Größe investieren, anstatt eine größere und teurere Einheit zu erwerben, deren Speicherplatz gar nicht benötigt wird. Die Freiheit, von Fall zu Fall jeweils passende Speicherlösungen auszusuchen, unterstützt Unternehmen dabei, Kosten zu senken und nicht nur ein effizientes Rechenzentrum zu betreiben, sondern gleichzeitig ein gutes Endbenutzererlebnis zu gewährleisten.

(Bild: Buffalo)

Die Nachteile

Es ist wenig überraschend, dass bei der Nutzung heterogener Speicherlösungen die Verwaltung den größten Problembereich darstellt. Auch wenn jeder Anbieter Software für die Überwachung, Verwaltung und Transparenz seiner Produkte anbietet, ermöglichen diese Tools häufig keine umfassende Übersicht über mehrere Speichergeräte (und wenn doch, so ist es meist nur der Fall, wenn die gesamte Speicherumgebung aus Technologien dieses Anbieters besteht). Selbst wenn eine Organisation einen einzelnen Speicheranbieter nutzen kann, haben viele Anbieter – möglicherweise infolge des Erwerbs von Produktlinien – unterschiedliche Produkte für unterschiedliche Anwendungsbereiche. Das bedeutet, dass IT-Experten sich üblicherweise mit einer beliebigen Anzahl unterschiedlicher Speicherverwaltungstools auskennen müssen, was wiederum Zeit und Geld erfordert.

Linuxfähiges NAS: Turbo Station TS-x53A von Qnap (Bild: Qnap)

Diese Situation wird dadurch weiter verkompliziert, dass die Arbeit mit unterschiedlichen Verwaltungstools IT-Experten deutlich bei der Kapazitätsüberwachung und der Planung der zukünftigen Nutzung behindert. Ohne die zentrale Übersicht über alle Speichergeräte erweist es sich als sehr schwierig, die Nutzung und den verfügbaren Speicherplatz effektiv zu überwachen, weshalb viele Speicheradministratoren Kapazitäts- und Wachstumstrends manuell mithilfe von Tabellen überwachen. Dieser Prozess ist nicht nur fehleranfällig, sondern es kann auch schnell passieren, dass Endbenutzer ihren gesamten zugewiesenen Speicher aufbrauchen, bevor ein Administrator auf die übermäßige Speicherauslastung aufmerksam wird. Darüber hinaus werden mit den Verwaltungstools verschiedener Anbieter zwar oft die gleichen Statistiken erstellt, aber es wird eine unterschiedliche Vorgehensweise verwendet. So nutzen beispielsweise einige Anbieter vordefinierte Schwellenwerte für das Erstellen von Berichten und Warnungen, bei anderen Anbietern können eigene Schwellenwerte festgelegt werden. Weitere Anbieter zeigen wiederum Details zu jedem LUN/Volume an, bieten jedoch keine Übersicht über die Gesamtkapazität des Arrays oder die Wachstumstrends der Kapazität auf Ebene von Gerät, Speicherpool und/oder LUN/Volume.

Zuletzt machen es die individuellen Verwaltungstools dieser Speicheranbieter außerdem für Unternehmen schwieriger, Leistungsmessdaten zu überwachen und Probleme zu beheben. Wie bei der Kapazitätsplanung ist es möglich, dass manche Anbieter eine Berichterstellung anbieten, aber keine Warnungen, während es bei anderen Anbietern genau umgekehrt ist. Letztendlich ist der IT-Experte selbst dafür verantwortlich, über jedes einzelne Tool Datenpunkte zu erfassen und Leistungstrends zu identifizieren, um die Transparenz über mehrere Einheiten hinweg zu gewährleisten.

Speicher unter Kontrolle: Best Practices für die Verwaltung

Die gute Nachricht ist, dass Unternehmen trotz allem die Vorteile einer heterogenen Speicherbereitstellung nutzen können. IT-Experten sollten die folgenden Best Practices befolgen, um sicherzustellen, dass unterschiedliche projektspezifische Produkte nach der Implementierung auch effektiv verwaltet werden können.

1. Sorgen Sie für eine zentrale Übersicht: Um die üblichen Problembereiche heterogener Speicher einzudämmen, sollten Sie als ersten Schritt Daten von all Ihren unterschiedlichen Speicherplattformen erfassen und in einer zentralen Schnittstelle oder einem zentralen Verwaltungstool aufbereiten. Mit einem zentralen Tool können Sie die Messdaten, Warnungen und Berichte der unterschiedlichen Speicheranbieter vereinheitlichen, zusammenführen und normalisieren, um somit die Fehlerbehebung und Verwaltung effizienter zu gestalten.

2. Optimieren Sie Ihre Ressourcen: Ein einheitliches Tool, das Volume für Volume die benötigten Aktivitäten der Speichersysteme verschiedener Anbieter anzeigt, bietet Speicheradministratoren eine gute Grundlage für den unkomplizierten Ausgleich bestehender Workloads und für die Zukunftsplanung. Sie wären erstaunt, wie viele Unternehmen wertvollen Speicherplatz verschwenden, nur weil sie diesen einen Schritt überspringen – oder unterschätzen. Mit einer genauen Übersicht über freien und verwendeten Speicherplatz können Sie außerdem die Investitionskosten senken: Der Kauf eines neuen Systems erweist sich oft als unnötig, wenn IT-Experten Workloads erfolgreich ausgleichen und neu verteilen können.

3. Automatisierte Überwachung: Mit einem einheitlichen Überwachungstool entfällt für IT-Experten die Notwendigkeit, Leistung und Kapazität täglich zu überprüfen, und sie gewinnen wertvolle Zeit. Eine Warnfunktion kann den Speicheradministrator zudem unmittelbar benachrichtigen, sobald ein Fehler oder ein Leistungsproblem auftritt, sodass sofort die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden können. Auf diese Weise können IT-Experten Probleme schneller beheben und Leistungsproblemen proaktiv begegnen.

Unternehmen, die heterogene Speichersysteme nutzen, sollten unbedingt eine umfassende Verwaltungsstrategie in Betracht ziehen, damit Flexibilität und Kosteneinsparungen nicht der verwaltungstechnischen Komplexität geopfert werden. Mit einer zentralen Übersicht über zahlreiche unterschiedliche Speichergeräte können IT-Experten die Verwaltung so weit vereinheitlichen, dass mehrere Speichersysteme auf dieselbe Art und Weise wie ein einheitliches System verwaltet werden können. So verfügen Unternehmen über die nötige Flexibilität, um die neueste Technologie für Rechenzentren einsetzen zu können und dabei nicht an einen bestimmten Speicheranbieter gebunden zu sein.

Redaktion

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