Getty Images hat sich bei den EU-Kartellwächtern über Funktionen von Googles Bildersuche beschwert, die nach Ansicht des Bilderdienstes Urheberrechtsverletzungen Vorschub leisten. In einer im Vorfeld der Beschwerde gegenüber dem Time-Magazin abgegebenen Stellungnahme begründet Getty Images den Schritt damit, dass nach der Betrachtung der Bilder bei Google für Nutzer wenig Anreiz bestehe, das Bild noch einmal auf der Seite aufzurufen, die dafür die Lizenz erworben habe und auf der es veröffentlicht wurde. Das gelte vor allem seit 2013. Bis dahin hatte Google in der Bildersuche nur kleine Vorschaubilder angezeigt. Seitdem sind dort aber auch hochaufgelöste Bilder zu finden.
Indem Google diese von Webseiten Dritter zusammengesammelten Bilder zum Download verfügbar macht “leistet es auch Piraterie Vorschub, was in zahlreichen Urheberrechtsverletzungen resultiert und Nutzer zu Gelegenheits-Raubkopierern macht”, so Getty Images gegenüber Time weiter. “Getty Images vertritt über 200.000 Fotojournalisten, Content-Ersteller und Künstler aus aller Welt, die sich darauf verlassen, das wir sie für ihre Leistungen angemessen vergüten können”, erklärt Yoko Miyashita, Leiterin der Rechtsabteilung bei Getty Images. “Googles Verhalten wirkt sich nicht nur negativ auf die von uns Vertretenen aus, sondern auch das Leben und die Existenzgrundlage von Künstlern rund um die Welt, jetzt und in Zukunft.”
Miyashita kritisiert in einer Pressemitteilung zudem, dass Google durch seine Praktiken Traffic und damit Einnahmen von Fotografen abziehe. Getty fordere daher die Europäische Kommission ebenso wie Regulierungsbehörden in anderen Teilen der Welt auf, diese Praktiken zu untersuchen. Man wolle erreichen, dass sich Google bei der Suche darauf beschränke, Suchergebnisse anzuzeigen und nicht die Suche soweit ausbaue, dass sie Angebote von Publishern ersetzt.
Erst vor wenigen Tagen hatte News Corp, zu dem auch das Wall Street Journal gehört, bei der EU-Kommission eine formelle Kartellbeschwerde gegen Google eingereicht. Darin wirft das Medienunternehmen dem Internetkonzern vor, seine Marktmacht bei der Nachrichtensuche zu missbrauchen.
Außerdem beschäftigen sich die EU-Kartellwächter bereits mit einer Kartellklage gegen Google wegen dessen Praktiken bei Android. “Unsere bisherigen Ermittlungen lassen darauf schließen, dass Google durch sein Verhalten den Verbrauchern eine größere Auswahl an mobilen Anwendungen und Dienstleistungen vorenthält, Innovationen anderer Unternehmen bremst und damit gegen die EU-Kartellvorschriften verstößt”, hatte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager dazu erklärt.
Google-Chefjustiziar Kent Walker hatte in seiner Antwort darauf die Vereinbarungen des Konzerns mit den Android-Partnern als “vollkommen freiwillig” bezeichnet. Jeder Hersteller könne entscheiden, ob er die Google-Apps und Anwendungen anderer Anbieter vorinstalliere. Als Beispiele führte der Jurist Apps von Microsoft, Facebook, Amazon und Mobilfunkprovidern an.
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