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Cisco baut Engagement für Industrie 4.0 weiter aus

Cisco hat auf der Hannover Messe mit einer ganzen Reihe von Ankündigungen die Ernsthaftigkeit seiner Ambitionen im Bereich Industrie 4.0 und Internet der Dinge unterstrichen. Wie der Hersteller erklärt, sind die Ankündigungen als Teil seiner im März vorgestellten Initiative “Deutschland Digital” zu sehen. Damals hatte das Unternehmen Investitionen in Höhe von 500 Millionen Dollar für das Thema Digitalisierung in Deutschland zugesagt sowie seine Absicht erklärt, sich verstärkt bei Sicherheit und Bildung in dem Bereich einbringen zu wollen. Finanziell sollen Forschungs- und Digitalisierungsprojekte, der Ausbau des Cisco Networking Academy Programms und ein Venture Fund unterstützt werden.

“Kooperative Modelle und Partnerschaften über Branchengrenzen hinweg sind entscheidend für den reibungslosen Ablauf künftiger Fertigungsprozesse im Rahmen von Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge. Das ist das Fundament einer zukunftssicheren Industrie in Deutschland. Wenn wir jetzt gemeinsam Gas geben, kann die deutsche Industrie bei diesem Zukunftsthema in Führung gehen. Wir haben eine tolle Innovationskultur und eine beeindruckende Ausgangsposition als Heimatland der Industrie”, so Oliver Tuszik, Deutschlandchef von Cisco, in einer Pressemitteilung.

Oliver Tuszik, Deutschlandchef von Cisco, auf einer Firmenveranstaltung im Herbst 2015 in Berlin (Bild: Cisco).

Tuszik weiter: “Das Internet der Dinge und Industrie 4.0 sind gerade in Deutschland für die prägende mittelständische Fertigungsindustrie große Herausforderungen, aber gleichzeitig eine Riesenchance. Mit unseren nationalen und internationalen Kooperationen unterstützen wir sie, sich schneller zu digitalisieren und das Potenzial zu nutzen.“ Durch hoch spezialisierte Fachkräfte und erfolgreich tätige Unternehmen sei eine “hervorragende Ausgangslage für die deutsche Wirtschaft” gegeben. Die gelte es nun mit Hilfe “enger Partnerschaften und neuer Lösungen” zu nutzen.

Wie sich Cisco das vorstellt, zeigt es teilweise exemplarisch auf der Hannover Messe. In einer CIP genannten Fabriksimulation wird die Zusammenarbeit zwischen Profinet- und Factory-Talk-Systemen demonstriert. Außerdem wird gezeigt, wie sich durch das von Cisco Fog Computing genannte Konzept Daten nicht immer durch das gesamte Netzwerk transportiert werden müssen, sondern schon an der Netzwerkgrenze in aktive Prozesse einbinden lassen. Gemeinsam mit SAP zeigt Cisco im Rahmen des “Connected Manufacturing Solution Showcase” der Walldorfer beteiligt, die “IoT Factory in a Box” sowie Möglichkeiten für Prozess- und Qualitätsanalyse.

Gemeinsam mit der Deutschen Telekom hat Cisco ein IoT-Einsteigerpaket aus Sensorik, Hardware, Software, Konnektivität und Cloud geschnürt. Damit lassen sich Sensordaten sammeln, auswerten und über das Mobilfunknetz in die Cloud der Telekom senden. Dort kann dann über ein Online-Portal darauf zugegriffen werden.

Gemeinsam mit Rockwell Automation hat Cisco die Sicherheitsvorkehrungen für seine Industrial Ethernet Switches erhöht (Bild: Cisco).

Einen Proof-of-Concept für die Verwaltung von Fertigungsstätten zeigt Cisco gemeinsam mit Orange Business Services. Dabei wird vorgeführt, wie sich Leistungsdaten von Produktionsanlagen und Geräte sowie Energieverbrauch und physische Sicherheit Remote überwachen lassen. Um Sensoren, Geräte und Kameras zu verbinden, werden nutzt bewusst mehrere Technologien, darunter 3G/4G, LPWA und WLAN verwendet. Die von Cisco schon lange angebotenen Industrial Ethernet Switches kommen nun auch in der “Connected Factory Profinet” zum Einsatz. Damit soll ebenfalls die Implementierung von vorbereiteten, Industrie-4.0-Paketen auf Basis der aktuellen Profinet-Standards erleichtert werden.

Neu ist für Cisco die Zusammenarbeit mit Cumulocity. Das in Düsseldorf ansässige Unternehmen bezeichnet sich selbst als “Internet-of-Things-Spin-Off” von Nokia. Es nutzt ab 2010, damals noch von Nokia Siemens Networks entwickelte, cloud-basierende Software, um mit einem SaaS-Angebot Netzwerke mit Millionen von Geräten zu verwalten. Die wird nun mit der IoT-Service-Plattform des erst im Februar von Cisco übernommenen Jasper verknüpft. Die Partner versprechen dadurch “eine effizientere Bereitstellung von IoT-Services und -Anwendungen über vernetzte Geräte.”

Schon seit Jahren arbeiten dagegen Cisco und Rockwell Automation zusammen. Das neueste Ergebnis dieser Kooperation ist eine Lösung, die den Download von Firmware durch nicht-autorisierte Nutzer verhindern und so einen Baustein für Sicherheit in der Industrie 4.0 liefern soll.

Das Cisco-Innovationszentrum ““openBerlin” auf dem Schöneberger EUREF-Campus (Bild: Cisco)

Darüber hinaus hat Cisco auf der Hannover Messe bereits den nächsten Treffpunkt auf der Reise zum Industrie-4.0-Land genannt. Vom 18. bis 20. Oktober wird es in Berlin das Internet of Things World Forum (IoTWF) veranstalten. Ziel ist es, Vertreter aus dem öffentlichen Sektor, der Privatwirtschaft und von Hochschulen zusammenzubringen und ihnen eine Plattform für den Austausch zu bieten. Außerdem werden auf der Veranstaltung die Gewinner der diesjährigen Cisco Innovation Grand Challenge ausgezeichnet. Bewerben können sich Start-ups, Unternehmer und Entwickler. Die Finalisten werden nach Berlin eingeladen, dem Gewinner winken ein Preisgeld von 250.000 Dollar sowie Beratung und Unterstützung von Cisco.

Berlin als Veranstaltungsort bietet sich aus Sicht von Cisco auch deshalb an, weil das Unternehmen dort erst vor kurzem das Innovationszentrum OpenBerlin eröffnet hat. Dort will das Unternehmen, ebenso wie in vergleichbaren Einrichtungen in Australien, Barcelona, Rio de Janeiro, Südkorea, Tokio, Toronto und London digitale Innovationen und Lösungen entwickeln und zu demonstrieren. Der Schwerpunkt in Berlin liegt auf den Branchen Produktion, Logistik und Verkehr. Cisco plant, in den kommenden Jahren rund 26 Millionen Euro in den Standort zu investieren.

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Redaktion

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