BI-Trends 2016: Social Innovation

(Bild: Shutterstock.com/mindscanner)

Das Social Innovation-Konzept steckt noch in den Kinderschuhen. Eine der Herausforderungen ist es, die Maßnahmen so zu kommunizieren und auszurichten, dass sie von den betroffenen gesellschaftlichen Gruppen auch angenommen und umgesetzt werden, erklärt Stefan Müller von it-novum im Gastbeitrag für silicon.de.

Soziale Innovation ist die Nutzung von Technologie und neuen Geschäftsmodellen, um das Leben Einzelner und die Gesellschaft als Ganzes positiv zu verändern. Im IT-Kontext wird der Begriff Social Innovation für Initiativen verwendet, mit denen unter Einbeziehung gesellschaftlicher Akteure wie NGOs (Non-Governmental Organisations), Regierungen und Unternehmen und der Nutzung moderner Technologien wie Big Data oder Internet of Things soziale und ökologische Herausforderungen bewältigt werden sollen.

Was sich nach einer gut gemeinten, aber unrealistischen Idee anhört, ist in Wirklichkeit eine Geschäftsidee mit großem Potenzial: Mit 2 Milliarden Dollar bewertet die Analysefirma Frost & Sullivan die Marktchancen für soziale Innovation bis zum Jahr 2020.

Stefan Müller, der Autor dieses Gastbeitrags für silicon.de, ist Director Business Intelligence & Big Data bei it-novum (Bild: it-novum).
Stefan Müller, der Autor dieses Gastbeitrags für silicon.de, ist Director Business Intelligence & Big Data bei it-novum (Bild: it-novum).

Das Social Innovation-Konzept wird aktuell von großen Unternehmen aufgegriffen und ist dort eng mit der Idee der Schaffung geteilter Wertschöpfung (creating shared value, kurz CSV) verbunden. Einige Unternehmen forcieren das Thema und arbeiten intensiv an der Schnittstelle von CSV und geschäftlicher Wertschöpfung. Zum Beispiel erstellte Cell Life, eine Organisation aus Südafrika, einen mobilen Messagingservice namens “Communicate”. Er erinnert Patienten daran, ihre Medikamente zu nehmen und umfasst auch einen Beratungsservice. Ein weiterer Dienst ist “Capture”, über den Mitarbeiter im Gesundheitsbereich Vorortinformationen mit ihren Mobiltelefone erfassen und speichern können. Der dahinterstehende Leitgedanke ist, Technologien mit einer Verbesserung von sozialen und ökologischen Bedingungen zu verknüpfen.

Ein anderes Beispiel ist Hitachi. Das Unternehmen möchte im Rahmen seiner Social-Innovation-Initiative Umfragedaten zu sozialen und ökologischen Erwartungen nutzen, um zur Realisierung einer nachhaltigen Gesellschaft beizutragen. Konkret soll das durch die Kommunikation mit Stakeholdern wie Sozialunternehmen, Wohlfahrtsverbänden und Organisationen des öffentlichen Sektors geschehen. Hitachi möchte deren Erwartungen in die eigene Management- und Geschäftswertschöpfung integrieren und verbindet dies mit einem starken Fokus auf die eigenen Technologien. Hier spielen besonders Big-Data-Analysen und das Internet of Things als Industrierevolution eine Rolle, um neue Einsichten zu gewinnen. In der Kombination soll Hitachis Ansatz dazu beitragen, die gesellschaftlichen Herausforderungen von morgen zu bewältigen.

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Fazit: Soziale Innovationen werden als Voraussetzung, Begleiterscheinung oder Folgen von technischen Innovationen immer stärker von IT-Unternehmen thematisiert. Dabei fungieren soziale Innovationen als neue Ideen und Maßnahmen, die unter Einsatz moderner Technologien und neuer Geschäftsmodelle das Leben von Individuen und Gesellschaften positiv verändern. Ganz neu ist das Konzept dabei nicht, gibt es doch schon länger unternehmensgesteuerte Initiativen, die gesellschaftliche Probleme lösen wollen (Corporate Social Responsibility).

Derzeit steckt das Social Innovation-Konzept noch in den Kinderschuhen. Nur eine der vielen Herausforderungen wird es dabei sein, die Maßnahmen so zu kommunizieren und auszurichten, dass sie von den betroffenen gesellschaftlichen Gruppen auch angenommen und umgesetzt werden.