Bankdaten-Klau: Android-Malware ThreatLabZ kommt als Chrome-Update

Auf eine neue Android-Malware, die Bankdaten und andere private Daten stiehlt, hat jetzt Zscaler hingewiesen. Die Schadsoftware tarnt sich als Update für den Browser Chrome und wird nicht von einer einheitlichen, sondern einer ganzen Reihe unterschiedlicher URLs gehostet, die mit Namensbestandteilen wie “android-update” oder zumindest “goog” einen offiziellen Eindruck erwecken sollen. Sie sind jeweils nur kurz aktiv und werden dann, um eine URL-basierte Erkennung zu verhindern, gewechselt.

Falsche Google-Play-Kreditkartenabfrage (Bild: Zscaler)

Kriminelle versuchen, den Forschern der Zscaler ThreatLabZ zufolge, Anwendern das Paket mit dem Namen “Update_chrome.apk” unterzuschieben, indem sie sie vor einem angeblichen Virenbefall warnen. Die Malware verschafft sich – einmal installiert – Administratorrechte und schickt Bankdaten ebenso wie SMS, Anruflisten und die Browserhistorie an einen Kommandoserver.

“Die Malware kann von kompromittierten oder bösartigen Seiten kommen und mit Scareware-Taktik oder Social Engineering verteilt werden”, sagte Zscaler-Director Deepen Desai gegenüber ZDNet.com. “Das haben wir bei bösartigen Android-Applikationspaketen in letzter Zeit öfter beobachtet, dass sie Scareware-Taktiken verwenden und der User per Pop-up einen Hinweis erhält, sein Gerät sei infiziert. Das angebliche Update verspricht dann eine Säuberung des Geräts.”

Nach der Installation checkt die Schadsoftware zudem, ob Sicherheitsanwendungen installiert sind und schaltet sie nach Möglichkeit ab. Nach aktuellem Stand befinden sich darunter etwa Android-Sicherheitslösungen von Avast, Dr. Web, Eset und Kaspersky.

Loading ...

Browserhistorie, Anruflisten und SMS gehen direkt an einen Kommandoserver. Die weitere Kommunikation wird dann überwacht und Gespräche mit unbekannten Anrufern in manchen Fällen sogar beendet. Das Programm blendet einen Zscaler zufolge echt aussehenden Bezahl-Bildschirm für Google Play ein, um an die Bankdaten zu gelangen. Diese Daten werden in Form eines Screenshots an eine russische Telefonnummer geschickt.

Die Malware verhindert eine Deinstallation, indem sie dem Nutzer die Berechtigung für diesen Schritt entzieht. Die einzige reguläre Möglichkeit zur Deinstallation besteht im Zurücksetzen auf die Fabrikeinstellungen, was natürlich auch alle anderen Daten im Speicher löscht.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Redaktion

View Comments

  • Kreditkarte bei Internet Transaktionen!?
    Wer ist denn noch so naiv und seinem Geld böse.???
    Ist ja noch riskanter als online Banking!
    Und hier werden sich die kriminellen Hacker, Mafiosi, Islamisten und andere Verbrecher immer mehr drauf konzentrieren!

Recent Posts

Alle Prozesse im Blick: IT-Service Management bei der Haspa

Wo es früher auf Buchhalter, Schreiber und Boten ankam, geht es heute vor allem um…

4 Stunden ago

Wie generative KI das Geschäft rund um den Black Friday verändert

Mit KI-Technologien lässt sich das Einkaufserlebnis personalisieren und der Service optimieren, sagt Gastautor Gabriel Frasconi…

4 Stunden ago

Banken und Versicherer sind KI-Großabnehmer

Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…

1 Tag ago

Siemens legt 10 Milliarden Dollar für Software-Spezialisten auf den Tisch

Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…

1 Tag ago

Standortübergreifender KI-Einsatz im OP-Saal

Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.

1 Tag ago

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

4 Tagen ago