Intel hat gegenüber AnandTech bestätigt, dass es sich aus der Produktion von Prozessoren für Smartphones undgünstige Tablets zurückzieht. Zuvor hatte der Analyst Patrick Moorhead Forbes über den Schritt gesprochen. Ganz aufgeben will Intel das Mobilfunksegment aber nicht. Neue Hoffnungen setzt es jetzt auf Modemchips für 5G-Mobilfunk.
Betroffen sind die Plattformen Broxton, SoFIA 3GX, SoFIA LTE und SoFIA LTE2. Laut Intel soll es deren Einstellung dem Konzern erlauben “Ressourcen zu Produkten zu verlagern, die höhere Erträge liefern und unsere Strategie voranbringen”. Bei der Broxton-Reihe weist Intel ausdrücklich darauf hin, dass sie sowohl für Mobiltelefone als auch für Tablets eingestellt wird.
Die unter dem Codenamen SoFIA entwickelten Modellreihen x3, x5 und x7 seiner Atom-Prozessoren hatte Intel vor einem Jahr vorgestellt. Die Chips mit integriertem Funkmodem, waren für Smartphones und Einsteiger-Tablets gedacht. Mit der Reihe machte Intel einen neuen – und wie jetzt bekannt geworden ist letzten Anlauf – den von Prozessoren auf Basis der ARM-Architektur dominierten Markt für sich zu erobern. Im Jahr zuvor hatte die Mobilprozessoren-Sparte einen Verlust von 4,2 Milliarden Dollar ausgewiesen.
Die auf Intels Atom-Core aus der 14-Nanometer-Fertigung basierende Broxton-Reihe sollte die nächste Generation von Intels Mobil-SoCs werden. Noch unklar ist, was Intel in Bezug auf die für sogenannte Cloudbooks gedachten Apollo-Lake-Prozessoren plant, die für günstige Notebooks, Tablets und Convertibles konzipiert sind.
Den Ausstieg aus der Produktion von Smartphone-Prozessoren begründet Intel damit, dass man sich schneller von einem PC-Unternehmen zu einem Unternehmen wandeln wolle, “das die Cloud und Milliarden von intelligenten, vernetzten Computing-Geräten antreibt”. Daher soll nun verstärkt in die Geschäftsbereiche Rechenzentrum, Internet der Dinge, Speicher und FPGA investiert werden. Außerdem will sich auf Intel “profitablere” Bereiche im Mobil- und PC-Segment konzentrieren.
Vor knapp zwei Wochen hatte Intel aufgrund des rückläufigen PC-Geschäfts die angekündigt, 12.00 Stellen zu streichen. Kurz darauf hatte CEO Brian Krzanich erklärt, man werde sich künftig auf fünf Bereiche konzentrieren. Das sind Cloud samt Servern, Rechenzentren und Virtualisierung, internetfähige Geräte – von Sensoren über PCs bis zu Autos -, Speichertechniken wie 3D XPoint sowie programmierbare Halbleiter wie FPGAs, wofür Intel mit Kauf von Altera im vergangenen Jahr die größte Übernahme der Firmengeschichte getätigt hatte, Verbindungstechniken wie 5G-Mobilfunk sowie darauf, dafür zu sorgen, dass man bei der Produktion auch weiterhin vom Mooreschen Gesetz profitiert.
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