Una startet Crowdfunding-Kampagne für sicheres Smartphone UnaPhone Zenith
Das UnaPhone Zenith hat eine Reihe von Apps, mit denen Nutzer sicher telefonieren, Nachrichten und E-Mails empfangen und senden, chatten sowie Daten übertragen können, bereits an Bord. Es kommt mit 5,5-Zoll-Display mit Full-HD-Auflösung, einer 13- sowie einer 8-Megapixel-Kamera, Octacore-CPU, 4 GByte RAM, 32 GByte erweiterbarem Speicher und LTE. Unterstützer können es ab sofort ab 439 Dollar plus Versand bestellen.
Una hat die erste Finanzierungsrunde für sein UnaPhone Zenith, eigenen Aussagen zufolge das “weltweit erste wirklich sichere und private Smartphone”, über Indiegogo eingeläutet. Es soll das erste sichere Smartphone sein, das jedermann nutzen kann. Das anvisierte Ziel der Kampagne liegt bei 200.000 Dollar, von denen nach drei Tagen 12.885 Dollar erreicht sind. Die Laufzeit beträgt noch 43 Tage.
Una bietet auf Indiegogo verschiedene “Perks” an, die ab September geliefert werden. Die ersten 100 Unterstützer zahlen 439 Euro statt 539 Dollar zuzüglich Versand, weitere 100 dann 459 Dollar. 200 Pakete kommen als UnaPhone Wireless Early Bird für 489 Dollar statt 575 Dollar inklusive Wireless-Charger, weitere 200 also UnaPhone Sound Early Bird mit Una Bluetooth Headphones v2 für 499 Dollar statt 595 Dollar.
In den 200 Paketen namens UnaPhone Full Package Early liegen dann für 569 statt 669 Dollar neben dem Smartphone auch der Wireless Charger, die Kopfhörer, eine Lederhülle und ein Displayschutz bei. Für alle, die bei den Early Bird-Angeboten nicht schnell genug waren, gibt es die Pakete auch noch bis zum Ende der Laufzeit, allerdings etwas teurer. Für 5 Dollar kann das Projekt auch ohne Smartphone-Kauf unterstützt werden, außerdem gibt es die Bluetooth-Kopfhörer auch einzeln für 35 respektive 45 Dollar.
Das Projekt ist das Resultat einer Kooperation des chinesischen Smartphone-Herstellers Elephone, dem deutschen E-Mail-Anbieter Tutanota und dem gleichnamigen Anbieter der Kommunikationssuite Callprotector. Das Handy läuft mit einer von Una entwickelten Software, basierend auf Android 6.0, genannt UnaOS. Es nutzt keinerlei Google Services, unseriöse Apps, oder Apps mit zweifelhaften Berechtigungen. Mit dem UnaPhone Zenith werden die Nutzer laut Una in keiner Weise überwacht und ihre Daten werden nicht verkauft. Alle persönlichen Daten bleiben beim Nutzer.
Das UnaPhone Zenith kann mit jedem Anbieter genutzt werden. Es kommt mit einer Reihe von sicheren Apps, mit denen Nutzer telefonieren, Nachrichten und E-Mails empfangen und senden, chatten sowie Daten übertragen können, ohne dabei auf den Schutz ihrer Privatsphäre verzichten zu müssen. Alle Daten sind stets vollständig verschlüsselt.
Tutao unterstützt die Una-Entwickler mit seiner App Tutanota, die eine automatische Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für E-Mail bietet, als einer der Hauptpartner. “Bis heute mussten wir uns damit abfinden, dass unsere smarten Telefone jeden unserer Schritte überwachen. Jetzt – zum ersten Mal – gibt uns das Zenith die Chance nicht überwacht zu werden – selbst wenn das Handy angeschaltet ist”, sagt Arne Möhle, Entwickler bei Tutanota. “Wir finden es klasse, dass wir mit den Una-Entwicklern gemeinsam für Privatsphäre kämpfen können. Wir glauben, dass jeder ein Recht darauf hat, seine persönlichen Daten privat zu halten.”
Das Zenith schützt nicht nur die Kommunikation der Nutzer, sondern das Betriebssystem wurde auch so angepasst, dass unberechtigte Datenübertragung unterbunden wird. Außerdem wurden alle bekannten Sicherheitslücken geschlossen, standardmäßig wird der gesamte Speicher verschlüsselt, und es ist derart sicher aufgesetzt, dass das Telefon nicht vom Mobilfunkanbieter identifiziert werden kann. Das Gerät ist laut Hersteller zusätzlich so konfiguriert, dass jegliche Installationen oder Systemmodifikationen unmöglich sind.
Die Entwickler haben eigenen Aussagen zufolge dutzende Open Source Apps von Drittanbietern analysiert und nur die sichersten, besten und robustesten ausgewählt. Danach haben sie die Apps angepasst und sichergestellt, dass sie den Anforderungen an Sicherheit und Privatsphäre des Una-Betriebssystems entsprechen. Schließlich haben die Entwickler mit diesen Apps Mainstream-Apps ersetzt, die die Privatsphäre ihrer Nutzer nicht achten. Damit erfüllen sie alle Funktionalitäten wie E-Mail, SMS, Telefonie, Offline/Online-Navigation, Textbearbeitung, Video-Player, Musik-Player, DSP, Offline-Wörterbuch und mehr. “Nutzer werden alle Funktionalitäten bekommen, die sie benötigen – ohne auf den Schutz ihrer Privatsphäre verzichten zu müssen”, so der Hersteller.
Was die Hardware-Ausstattung des Smartphones anbelangt, so kommt es mit einem 5,5-Zoll-Display von LG, das eine Full-HD-Auflösung und 1920 mal 1080 Pixel bietet. Auf der Rückseite ist eine 13-Megapixel-Kamera mit Autofokus, Blende f/2.0 und Doppelblitz von Sony verbaut, auf der Vorderseite eine 8-Megapixel-Kamera mit 84-Grad-Weitwinkel. Das UnaPhone Zenith wird von einem 64-Bit-Octacore-Prozessor mit 2 GHz Takt angetrieben, dem 4 GByte RAM zur Seite stehen. Für die Grafik ist eine Mali-T860-GPU an Bord. Der 32 GByte große interne Speicher lässt sich mithilfe von MicroSD-Karten um bis zu 256 GByte erweitern.
Die Datenkommunikation kann bei dem Dual-SIM-Gerät per LTE, WLAN 802.11 a/b/g/n (2,4/5 GHz), Bluetooth 4.0, GPS erfolgen. Für die Stromversorgung ist ein festverbauter 3000-mAh-Akku an Bord. Er lässt sich drahtlos oder über den USB Type-C-Slot laden. Das Chassis des UnaPhone Zenith besteht aus Aluminium und Kunststoff. Das 148 Gramm schwere Smartphone misst 14,8 mal 7,3 Zentimeter und ist 7,3 Millimeter dick. Im Lieferumfang liegen der Kopfhörer, der Schnellladestecker sowie das USB-Typ-C-Kabel bei.
Tutao aus Hannover hat seinen Dienst Tutanota im März 2014 frei verfügbar gemacht. Die Open-Source-App ermöglicht eine automatische Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für E-Mails. Empfänger müssen nicht bei Tutanota registriert sein, um verschlüsselte E-Mails über einen Link im Browser abzurufen: Sie geben dort ein Passwort ein, das ihnen der Sender mitgeteilt hat, mit dem die E-Mail lokal im Browser entschlüsselt wird.
Tutanota bietet die Anwendung derzeit als kostenlose Free-Version oder als Premiumvariante für Privatnutzer oder Unternehmen ab 1 Euro netto pro Nutzer pro Monat bei jährlicher Zahlung an. Bei monatlicher Zahlung beginnen die Netto-Preise bei 1,20 Euro pro Nutzer. Pakete mit umfangreicherem Speicherplatz bis zu 1 Terabyte sind geplant.
Bei der Nutzung von Tutanota Free werden E-Mails verschlüsselt auf Servern des Betreibers in Deutschland abgelegt. Nutzer bekommen maximal 1 GByte Speicherplatz und versenden Mails von der Domain tutanota.de.
Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de