Microsoft zeigt Fortschritte bei berührungsloser Gestensteuerung
Eine sogenannte 3D-Touch-Funktion war bereits 2014 für Windows Phones geplant, die damals unter den Codenamen McLaren respektive Goldfinger entwickelt wurden. Die Geräte kamen dann nie auf den Markt, an der zu Kinect verwandten Technologie hat Microsoft aber offenbar weitergearbeitet.
Microsoft Research zeigt in einem neuen Video bei Youtube (siehe unten) Verbesserungen bei der berührungslosen Steuerung von Mobilgeräten. Die als “pre-touch sensing for mobile interaction” bezeichnete Neuerung soll es einem Gerät ermöglichen, durch Sensoren die kommende Berührung bereits vorherzusagen und dann passende, zusätzliche Gesten verfügbar machen.
Dem Video zufolge geht Microsofts in einem Prototyp umgesetzten Idee weit über das hinaus, was zum Beispiel Samsung und Sony bisher mit diversen Funktionen für einige Android-Apps ausprobiert haben. Außerdem scheint Microsofts Ansatz auch umfassender zu sein, als das, was Apple mit seiner 3D-Touch-Technologie schon anbietet. Dabei muss der Finger auf den Touchscreen gedrückt werden, um weitere Optionen aufzurufen. Das funktioniert nicht ganz problemlos, da oft nicht ganz sicher ist, wie eine App auf den Fingerdruck an einer bestimmten Stelle reagieren wird- Microsofts Konzept für 3D Touch scheint dem Video zufolge dagegen Berührungen und die beabsichtigte Interaktion vorauszuahnen und dann in den Zusammenhang passende Möglichkeiten anzubieten.
Unklar ist allerdings, wann und ob die Technologie überhaupt auf den Markt kommen wird. Trotz diverser Treueschwüre des Managements steht die Mobilgerätesparte von Microsoft nicht gut da. Ankündigungen und Neuvorstellungen der vergangenen Monate deuten eher darauf hin, dass Microsoft sich darauf konzentrieren wird, Mobilgeräte anzubieten, die in Firmen zum Einsatz kommen. Sie sollen da offenbar eine Doppelfunktion erfüllen, indem sie angedockt an einen Monitor quasi zum Desktop-Ersatz werden – sozusagen Notebooks im Smartphone- oder Tablet-Formfaktor.
Erste Versuche mit berührungsloser Gestensteuerung für Smartphones hatte Microsoft bereits 2014 gemacht, damals für Smartphones, die unter den Codenamen McLaren beziehungsweise Goldfinger entwickelt wurden, dann aber nie auf den Markt kamen. Allerdings sieht Microsoft für diverse Formen der Gestensteuerung nach wie vor in zahlreichen Bereichen Potenzial. Erst im April war ebenfalls von Microsoft Research ein System vorgestellt worden, das Alltagsgesten aufzeichnet und auswertet. Es könnte Microsoft zufolge künftig in zahlreichen Szenarien zum Einsatz kommen “von Polizeikräften, die damit Roboter in gefährlichen Situationen steuern bis zu Büroarbeitern, die statt mit Tippen auf der Tastatur mit einem Schwenk des Handgelenks E-Mails sortieren oder Dokumente überfliegen könnten.”