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Lenovo verlegt Fertigung für europäische Firmenkunden nach Ungarn

Lenovo lässt für europäische Enterprise-Kunden künftig in Ungarn fertigen. Produktionspartner Flex (früher Flextronics) stellt am Standort Sárvár, zwischen der österreichischen Grenze und dem Plattensee, dort derzeit schon PCs und die ThinkServer für Lenovo her. Ab Sommer werden dort dann auch weitere x86-Server sowie alle Speicher- und Netzwerkprodukten für Rechenzentren von Lenovo zusammengebaut. Die derzeitige Produktion von x86-Servern in China für Kunden in der EMEA-Region wird parallel fortgeführt.

Ein ThinkServer RD440 von Lenovo (Bild: Lenovo).

Die Verlagerung der Produktion begründet Lenovo auch damit, dass sich so kürzere Lieferzeiten und mehr Flexibilität erreichen ließen. Die Lieferzeiten ließen sich durch die Verlagerung je nach Land um bis zu fünf Tage verkürzen. Außerdem reduzierten sich zum Beispiel durch geringere Frachtkosten auch die Betriebskosten. Diesen Vorteil wolle man an Kunden und Partner weitergeben.

Mit Flex als strategischem Partner arbeitet Lenovo bereits seit sechs Jahren für unterschiedliche Geräte zusammen. Die Kooperation erstreckt sich auf PCs, Smartphones, ThinkServer und Tablet-Reparaturen. In Sárvár wurde in diesem Rahmen bislang schon über fünf Millionen PCs für Lenovo produziert.

An dem ganz der Fertigung für Lenovo gewidmeten Produktionsstandort von Flex in Ungarn wird künftig dann die gesamte x86-Reihe produziert. Neben der System-Montage besorgt das Werk dann die Ausstattung mit Speicher- und Netzwerk-Optionen und stellt im Kundenauftrag voll integrierte Racks zusammen.

Hewlett Packard hatte seine Produktion von Enterprise-Produkten, insbesondere Storage-Produkten und Servern, für den europäischen Markt schon 2010 aus Schottland und Deutschland in die Tschechische Republik verlagert und dort in die Hände des Auftragsfertigers Foxconn gelegt. Mit Dell eröffnete zuvor bereits ein weiterer Mitbewerber in Zentralosteuropa ein eigenes Werk. Die 37.000 Quadratmeter große Fertigungsanlage im polnischen Lodz wurde im Januar 2008 von Michael Dell persönlich eingeweiht. Dem Unternehmen zufolge hatte man selbst dafür 200 Millionen Euro investiert, weitere 53 Millionen Euro kamen von Zulieferern. Zu Beginn wurden in dem Werk rund 1200 Mitarbeiter beschäftigt.

Im Juni 2009 genehmigte die EU-Kommission dann nach ausgiebiger Prüfung Regionalbeihilfen in Höhe von 54,5 Millionen Euro für das Projekt. Ursprüngliche Zweifel, ob sich die Finanzspritze mit den Vorgaben für stattliche Regionalbeihilfen bei großen Investitionsvorhaben vereinbaren lässt, wurden letztendlich ausgeräumt. Insbesondere in Irland, wo Dell vorher fertigen ließ, löste der Umzug Verärgerung aus. Allerdings hatte das Land einige Jahre zuvor ebenso wie dann Polen Dell mit Subventionen gelockt. Ende 2009, als Dell ankündigte, es an den taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn abzugeben, arbeiteten dann bereits 1700 Menschen in dem Werk in Lodz.

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Redaktion

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