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ZTE und Tencent entwickeln modulares Rechenzentrum mit PUE-Wert von 1,0665

Die beiden chinesischen Unternehmen ZTE und Tencent haben gemeinsam ein in Containern untergebrachtes, modulares Rechenzentrum entwickelt. Es erreicht durch mehrere technologische Neuerungen einen besonders guten PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) von 1,0665. Mit diesem relativ einfach ermittelbaren Wert lässt sich markant ausdrücken, wie energieeffizient ein Rechenzentrum arbeitet. Im Wesentlichen geht es dabei um das Verhältnis zwischen der Energie, die für die Rechenleistung aufgewendet wird und derjenigen, die für die Kühlung beziehungsweise das Abführen der Abwärme benötigt wird. Umso geringer der Anteil der zweiten Komponente ist, umso näher kommt der Wert an 1 heran.

Da ZTE und Tencent laut Pressemitteilung auch auf eine Photovoltaik-Anlage zurückgegriffen haben und der Wert in einem Zeitraum von 24 Stunden ermittelt wurde, kann davon ausgegangen werden, dass die Anlage für den “Benchmark” optimiert wurde und so nicht überall und unter allen Bedingungen genutzt werden kann. Nichtsdestotrotz dürfte die Erfolgsmeldung ein Weckruf für andere Anbieter in Containern vorbereiteter Rechenzentrumsinfrastruktur sein. Dazu gehören etwa Cisco, Dell, HPE, Huawei und Rittal. Sie rücken in ihrer Kommunikation neben der kompakten Bauweise und der hohen Leistung auf engem Raum derzeit vor allem die Möglichkeit in den Vordergrund, Rechenzentrumskapazitäten schnell und flexibel bereitstellen zu können.

Mit dem ZTE-Vorstoß könnte nun die seit dem Abflauen der Green-IT-Welle wieder etwas in den Hintergrund getretene Energieeffizienz wieder ein wichtigeres Argument werden. Der weltweite Durchschnitt für Rechenzentren lag nach den jüngsten, verfügbaren Angaben des Uptime Institute im Jahr 2014 bei etwa 1,7. In China liegt der PUE-Wert der meisten Rechenzentren laut ZTE bei über 2,2. Bei geschätzten 400.000 Rechenzentren, auf die inzwischen ein Anteil von über 1,5 Prozent am gesamten Energieverbrauch des Landes entfällt, ist das Einsparpotenzial also erheblich.

Die Neuentwicklung soll dies durch Verbesserungen bei Kühlung, Energieverbrauch, Aufbau, Management und Steuerung erreichen. Allerdings hält sich ZTE zu den meisten Details noch sehr bedeckt. Es lässt lediglich durchblicken, dass die Verbesserungen sich vor allem auf das Kühlsystem und das System zur Energieverteilung beziehen. So verwende das Rechenzentrum zur Stromversorgung eine neuartige Kombination aus Photovoltaik und HVDC (High Voltage Direct Current – Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) sowie Netzversorgung. Bei der Kühlung sei das Projekt das erste in China, bei dem eine indirekte, verdunstungsfreie Kühltechnologie in einer kommerziellen Anwendung zum Zuge kommt. Der so erzielte Energiewirkungsgrad https://de.wikipedia.org/wiki/Wirkungsgrad kann bis zu 16,0 erreichen und sei damit fünfmal so hoch wie die Effizienz herkömmlicher Klimaanlagen auf Basis mechanischer Kompressoren.

Das ebenfalls als neuartige beworbene “T-Block”-Design, mit dem ZTE die Tatsache bezeichnet, dass das Rechenzentrum sich aus einzelnen, vorkonfigurierten und bestückten Containern modular in Blockbauweise aufbauen lässt, scheint dagegen nicht ganz so revolutionär zu sein wie behauptet. Zumindest wurde das Konzept schon auf der CeBIT 2015 von einem Dutzend Anbietern diskutiert und präsentiert.

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Redaktion

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