Intel macht jetzt den Xeon E7 auf Basis der Broadwell-EX-Architektur für Server mit vier (E7 4800) oder acht Sockeln (E7 8800) verfügbar. In der vierten Generation der x86-Prozessorreihe finden sich Ausführungen mit 4 bis 24 Kernen und einer Taktfrequenz zwischen 2,0 und 3,2 GHz. Die Vorgängerserie Xeon E7 v3 (Haswell-EX) kam mit maximal 18 Kernen.
Die neuen Prozessoren bieten sich für Konfigurationen mit bis zu 256 Sockeln an und sind bereits für OEM-Systeme mit aktuell maximal 64 Sockeln erhältlich. In einem Achtsockelsystem bieten sie Support bis zu 24 TByte DDR4-RAM und bieten mit 3 TByte pro Sockel die doppelte Speichermenge des Vorgängers sowie laut Intel die branchenweit größte Speicherkapazität pro Sockel. Sie sollen so für Echtzeit-Analytics sowie datenintensive Workloads geeignet sein, etwa Online Transaction Processing (OLTP), Supply Chain Management (SCM) und Enterprise Resource Planning (ERP). Die Arbeitsspeichergröße spielt speziell bei In-Memory- oder Cloud-Anwendungen eine wichtige Rolle.
Intels neues Spitzenmodell der Reihe ist der Xeon E7-8890v4, der sich für Systeme mit insgesamt 192 (vier Sockel) oder 384 logischen Prozessoren (acht Sockel) eignet. Im Vergleich zum Haswell-EX-Vorgänger Xeon E7-8890v3 taktet er zwar lediglich mit 2,2 statt mit 2,5 GHz, kann dies aber mit seiner optimierteren Mikroarchitektur wieder wett machen. Diese bietet zum Beispiel kürzere Latenz- und Durchlaufzeiten bei vielen Befehlen, wozu auch der von 45 auf 60 MByte vergrößerte Last-Level-Cache beiträgt.
Intel legt auch bei den so genannten RAS-Features (Reliability, Availability, Serviceability) nach. Neuerungen bei der Intel-Run-Sure-Technik wie die verbesserte “Enhanced Machine Check Architecture Recovery” sollen dafür sorgen, dass unplanmäßige Systemausfallzeiten reduziert werden und bei unternehmenskritischen Anwendungen für 99,999 Prozent Verfügbarkeit sorgen. Das Feature macht es der Firmware möglich, den Betrieb bei nicht korrigierbaren Fehlern ohne Unterbrechung des Betriebssystems fortzusetzen.
Intel hat zudem die integrierten Sicherheitsfeatures zum Schutz geschäftskritischer Daten optimiert. Beispielsweise wurde die Verschlüsselungsleistung pro Kern gegenüber der Vorgängergeneration um bis zu 70 Prozent erhöht. Mit den neuen Xeon-E7-CPUs soll sich Virtualisierung effizienter nutzen lassen. Und die Resource-Director-Technik ermöglicht eine intelligentere Ochestrierung von Ressourcen.
Intels Broadwell-EX-Prozessoren passen in die gleichen Sockel wie die Vorgängermodelle Ivy Bridge-EX und Haswell-EX, allerdings wird ein BIOS-Update vorausgesetzt. Für den E7-8890v4 verspricht Intel (PDF) einen Leistungszuwachs von im Schnitt rund 30 Prozent gegenüber dem E7-8890v3 bei gleicher DDR4-Speicherausstattung. Die Perfomanceverbesserung soll bei klassischen Business-Benchmarks zwischen 24 Prozent (SAP HANA) und 33 Prozent (SAP SD mit 41450 SD-Usern auf Dell PowerEdge R930) betragen.
Der E7-8890v4 erreicht im Vergleich zu einem Achtsockelsystem auf Basis des IBM-Chips Power E870 in gleicher Konfiguration laut Intel eine rund 40 Prozent höhere Performance (6079 zu 4830 Punkte im Benchmark SPECinet_rate-base2006), bei einer zehnfach höheren Leistung pro Dollar (197.974 Dollar zu 1.592.788 Dollar) und halbem Energieverbrauch (2496 zu 5068 Watt).
Intel gibt unter anderem Cisco, Dell, Fujitsu, Hewlett Packard Enterprise, Huawei, Lenovo und SGI als Partner zur sofortigen Einführung des Xeon E7 v4 an. Sie haben bereits Systeme mit den Broadwell-EX-Chips im Portfolio oder werden demnächst darauf basierende Server auf den Markt bringen.
Vergangene Woche hatte Intel auf der Hardware-Messe Computex in Taipeh unter anderem auch vier neue Desktop-Prozessoren auf Basis der Broadwell-E-Architektur vorgestellt. Das Topmodell Core i7-6950X ist der erste Desktop-Chip des Unternehmens mit zehn Kernen, der mithilfe von Hyperthreading bis zu 20 Threads gleichzeitig verarbeiten kann. Weitere Neuvorstellungen für den Sockel LGA2011v3 sind der Achtkern-Prozessor Core i7-6900K und die zwei Sechskern-CPUs Core i7-6850K und Core i7-6800K.
[Mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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