Xerox-Aufspaltung: BPO-Sparte geht als Conduent Inc. an den Markt
Die im Januar angekündigte Aufspaltung von Xerox wird zu zwei zu gründenden, börsennotierten Unternehmen führen. Der Bereich Drucker, Kopierer und Dokumentenmanagement wird den Namen Xerox beibehalten. Die Sparte Business Process Outsourcing wird unter dem Namen Conduent Incorporation an den Markt gehen.
Bei der im Januar angekündigten Aufspaltung in zwei unabhängige, börsennotierte Unternehmen hat Xerox jetzt einen kleinen, aber symbolisch wichtigen Schritt gemacht und die Namen der zwei neu zu gründenden Firmen bekannt gegeben: Während die Sparte für Dokumententechnik den Namen Xerox weiterverwenden wird, erhält der Bereich für Business Process Outsourcing bei seinem Markteintritt den Namen Conduent Incorporation. Die Aufspaltung soll Ende dieses Jahres abgeschlossen sein, dann werden die beiden Einheiten nach den derzeit bekannten Plänen als unabhängige Unternehmen m Markt auftreten.
Der als Conduent Inc. in die Eigenständigkeit startende Bereich erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 mit 96.000 Mitarbeitern Erträge von etwa sieben Milliarden Dollar. Er soll sich als Spezialist für Business Process Services etablieren vor allem mit Know-how bei Transaktionsprozessen, Analysen und Automatisierungslösungen punkten.
Über die bestehenden Kunden betreut Conduent zum Start etwa in den USA zwei Drittel der Krankenversicherungsnehmer sowie der Mobilfunkvertragsnehmer. Eigenen Angaben zufolge wird man gemessen am Umsatz schon zu Beginn der Geschäftstätigkeit der zweitgrößte Anbieter von Business Process Outsourcing sein.
Der Name und die Marke Xerox verblieben bei dem auf Dokumententechnologie ausgerichteten Bereich. “Mit einem enormen Markenwert in den Bereichen Druck und Bildverarbeitung ist der Name Xerox geradezu prädestiniert für einen Anbieter von Dokumententechnologie und Dokumentenmanagement-Outsourcing“, erklärt Ursula Burns, Chairman und Chief Executive Officer von Xerox, in einer Pressemitteilung. “Das Unternehmen wird auch weiterhin seine Kunden dabei unterstützen, ihren Workflow, ihre Produktivität und ihre Geschäftsentwicklung zu optimieren – und zwar in jedem Stadium der digitalen Transformation”, so Burns weiter.
Der in dem neuen Xerox zusammengefasste Bereich erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 mit rund 39.000 Mitarbeitern einen Umsatz von schätzungsweise 11 Milliarden Dollar. Sein Portfolio besteht aus Hardware, Software sowie ergänzenden Dienstleistungen. Der Schwerpunkt liegt auf Dokumenten- und Content-Technologie sowie den entsprechenden Anwendungen, Managed Print Services und Workflow-Lösungen.
Die Aufteilung in zwei börsennotierte Unternehmen hatte Xerox Ende Januar offiziell angekündigt. Für den Teil, der nun als Conduent am Markt auftreten wird, wurde damals bereits ein dreijähriges Restrukturierungsprogramm angekündigt, mit dem insgesamt Einsparungen von 2,4 Milliarden Dollar erzielt werden sollen, rund 700 Millionen Dollar davon bereits im Jahr 2016.
Xerox-CEO Ursula Burns erklärte damals, Xerox unternehme “mit der Ankündigung, sich in zwei starke, unabhängige, börsennotierte Unternehmen aufzuteilen, weitere positive Schritte, um den Wert für die Anteilseigner zu steigern.” Im Wesentlichen ist der Schritt aber offenbar auf den Großinvestor Carl Icahn zurückzuführen. Er hatte sich im November 2015 über seinen Hedgefonds einen Anteil von 8,1 Prozent gesichert und angekündigt, mit der Konzernspitze über die Zukunft des Unternehmens sprechen zu wollen. Seit der Aktion ist Icahn der zweitgrößten Xerox-Anteilseigner nach der Vanguard Group.