Netzlink stellt Disaster Recovery aus der Cloud vor
Der Anbieter aus Braunschweig erweitert mit dem Service Nubo DRaaS sein Cloud-Angebot. Wesentliche Neuerung ist die Funktion, Daten kontinuierlich zu synchronisieren. Nach einem Totalausfall – sei es durch Ransomware oder Malware, Brand, Wasserschaden oder Bedienfehler – lässt sich so die Unternehmensinfrastruktur bis zu zehn Sekunden vor dem Schadensereignis wieder herstellen.
Das Braunschweiger Systemhaus Netzlink hat mit Nubo DRaaS einen Disaster Recovery Service mit Cloud-Anbindung vorgestellt. Dazu werden die Daten – Kopien der virtuellen Maschinen und der Unternehmensdaten – zunächst im Netzlink-Rechenzentrum gesichert. Die Daten werden dabei nicht über Nacht oder das Wochenende transferiert, sondern laut Netzlink kontinuierlich synchronisiert. Somit sind Wiederherstellungsabstände von 10 Sekunden möglich.
Damit lässt sich der Datenbestand, so wie er kurz vor dem Schadensereignis vorgelegen hat, wieder herstellen. Durch die Synchronisierung der Daten in kurzen Abständen wird zudem laut Netzlink, auch die Internetverbindung des Unternehmens nicht über Gebühr belastet und kann damit das Tagesgeschäft wie gewohnt weitergeführt werden. Außerdem verspricht Netzlink mit Nubo DRaaS eine erhebliche Zeitersparnis gegenüber konventionellen Backup-Lösungen. Im günstigsten Fall sei die Infrastruktur bereits nach einer halben Stunde wieder komplett arbeitsfähig.
Das Angebot basiert auf IBM-Hardware, die sich im Besitz von Netzlink befindet und von dem Dienstleister in einem deutschen Rechenzentrum betrieben wird. Es richtet sich vorrangig an KMU, kann aber auch große Datenmengen sichern. Die Widerherstellung ist – etwa nach einem größeren Schaden durch Brand oder Wasser – auch auf anderer Hardware als der möglich, von der die Daten weggesichert wurden. Voraussetzung ist lediglich, dass ein Hypervisor von VMware oder Microsoft verwendet wird.
Bei der Synchronisierungssoftware setzt Netzlink auf Software eines Drittanbieters. Installation von Hardware beim Kunden ist nicht erforderlich, es reicht in der Regel aus, eine virtuelle Maschine beim Kunden zu installieren, außerdem läuft auf jedem Host eine kleine Software. Die komplette Installation sei in der Regel binnen eine Tages zu bewältigen.
Das Angebot erstellt zwar auch in gewissem Sinne ein Backup, ist aber nicht als Voll-Backup gedacht. Beispielsweise lassen sich nicht einzelne korrumpierte oder versehentlich gelöschte Dateien oder Ordner auswählen und zurückholen. Außerdem können Datenbestände mit Nubo DRaas nur bis zu fünf Tage zurück wiederhergestellt werden.
Dafür gibt es die immer wichtiger werdende Möglichkeit, die Funktionsfähigkeit des Recovery-Dienstes nachzuweisen. Dafür können Administratoren in dem zur Verwaltung vorgesehenen Cloud-Portal einfach statt „Recovery“ den Button „Test“ auswählen. Durch den Testlauf, zu dessen Ergebnissen sie auch einen Bericht erhalten, den sie dann zum Beispiel dem Wirtschaftsprüfer vorlegen können, lässt sich etwa im Rahmen eines IT-Notfallplans, eine funktionierendes Recovery-Szenario belegen.
Je nach Unternehmen und Abhängigkeit von IT-gestützten Prozessen lassen sich entweder die gesamte Infrastruktur oder nur die wirklich unverzichtbaren Teile davon in den Recovery-Plan mit Nubo DRaas einbeziehen. Laut Netzlink ist das Datenvolumen grundsätzlich nicht begrenzt, es sei jedoch – gerade bei kleineren Firmen – sinnvoll, sich vorab zu überlegen, welche Bandbreite für die Internetverbindung zur Verfügung steht und sich dann daran zu orientieren. Die erste Sicherung zu Beginn des Service-Zeitraums erfolgt dabei in der Regel „schleichend“, das heißt, die Daten werden jeweils nach Änderungen oder in Zeiten übertragen, in denen ansonsten nicht viel Traffic anfällt (etwa nachts). Gegebenenfalls ließen sich aber bei großen Datenmengen diese auch auf Hardware sichern und physisch transportieren,