Categories: PCWorkspace

Lenovo behebt Leck in OEM-Software Solution Center

Lenovo hat einen weiteren Patch für Sicherheitslecks im ‘Solution Center Portal’ veröffentlicht. Die Software, über die Nutzer beispielsweise Lenovo-Tools pflegen oder Funktionen wie Netzwerkverbindungen und Firewalls verwalten können, erlaubte es Hackern, die vollständige Kontrolle über die angegriffenen Rechner zu übernehmen. Zudem konnten Angreifer auch Prozesse wie Antiviren-Software stoppen oder über das Leck ihre Rechte lokal ausweiten.

Das Lenovo Solution Center. Mit Version 3.3.003 behebt der Hersteller weitere Lecks. (Bild: Lenovo)

Lenovo installiert Solution Center praktisch auf jedem Gerät. Damit sind mehrere Millionen Nutzer von dem Problem betroffen. Entdeckt hatte das Leck Martin Rakhamnov, ein Sicherheitsforscher des Anbieters Trustwave. Der hatte die Fehler CVE-2016-5248 und CVE-2016-5249 an Lenovo gemeldet. Lenovo hat den Fehler mit der überarbeiteten Version Update auf Version 3.3.002 des Solution Centers bereits Anfang Mai behoben.

Allerdings hatte Trustwave am 23. Juni erklärt, dass auch die neue Version keine vollständige Sicherheit bietet. “Wir von Trustwave SpiderLabs haben herausgefunden, dass die neue Version zwar weitgehend überarbeitet wurde, aber es nach wie vor unpriviligierten Nutzern erlaubt, ihre Rechte auf lokalen System auszuweiten”, so Rakhmanov. Auf Github hatte Trustwave auch ein Proof-of-Concept für das Leck veröffentlicht.

So konnte ein unprivilegierter Nutzer LSC.Services.SystemService starten. Die Service-Einstellungen sind derart, dass jeder diesen Dienst starten und stoppen kann. Mit dem Service wird auch ein TCP Server auf einem zufällig gewählten Port ausgeführt. Ein Angreifer kann jetzt einen Server aufsetzen und damit die LSC.Serices.SystemService starten.

Über diesen TCP-Server wird dann auch eine API geladen, die es erlaubt, .NET-Assembly von der Festplatte zu laden. Eigentlich sollten diese .NET-Komponente nur über einen Trusted Path geladen werden. Stattdessen werden aber sämtliche Assemblies aus der gleichen Partition geladen, in der auch Solution Center installiert ist. Jetzt kann der Angreifer das .NET-Assembly in einen priveligierten Prozess laden und kann darüber seine eigenen Rechte ausweiten.

Mit Version 3.3.003 hat Lenovo auch dieses Leck geschlossen. Das Update wird jedoch nicht automatisch an die Kunden verteilt. Diese müssen die Software manuell starten und werden erst nach dem Start aufgefordert, die Software zu aktualisieren. Das Lenovo Solution Center wird unter anderem mit Geräten der Reihen ThinkPad, ThinkCenter, ThinkStation, IdeaCenter oder IdeaPad ausgeliefert, wenn darauf Windows 7 oder neuer vorinstalliert ist.

Die aktuellen Lecks sind nicht die ersten in der Lenovo-System-Software. Im Dezember 2015 wurde bereits ein Fehler bekannt, der das Ausführen von Schadcode im Lenovo Solution Center erlaubte. Probleme hatten darüber hinaus auch vergleichbare Anwendungen der Hersteller Dell und Toshiba.

Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

2 Wochen ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

2 Wochen ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

2 Wochen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

2 Wochen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

2 Wochen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

2 Wochen ago