Categories: MiddlewareSoftware

.NET Core – Microsoft öffnet Entwicklerwerkzeug

Microsoft stellt auf der Konferenz DevNation in San Francisco die quelloffene Entwicklerumgebung Language Server Protocol (LSP) und auch die erste Vollversion von .Net Core vor.

Mit dem Projekt .NET Core arbeitet Microsft an einer Open-Source-Implementierung der grundlegenden Funktionen von .NET für Linux und Mac OS. Auch APS .NET Core, die Web-Version von .NET Core, hat Microsoft jetzt in Version 1.0 vorgelegt. Ebenfalls mit in diesem Release enthalten ist die .NET Standard Library, die es Entwicklern erleichtern soll, Code und Skills für Anwendungen wiederzuverwenden, die auf Servern, in der Cloud, auf Linux, Mac oder Android laufen.

Vor etwa anderthalb Jahren hatte Microsoft zum ersten Mal über das Projekt gesprochen. Bis dahin hatte Microsoft keine Versionen der vielseitigen Entwicklungsplattform für Linux und Mac OS. Mehr als 18.000 Entwickler von etwa 1300 Unternehmen haben laut Microsoft an .NET Core 1.0 mitgearbeitet. Anders als das monlithische .NET ist .NET Core modular aufgebaut.

Debugging in JSON mit .NET Core (Bild: Microsoft)

Enger Mitarbeiter von Microsoft bei .NET Core und auch bei der Server Langugage Protocol war Red Hat. Als erstes kommerziell verfügbares Produkt hat Red Hat in Enterprise Linux und in der Container-Verwaltung OpenShift jetzt Support für .NET Core angekündigt. Somit können Anwender jetzt parallel mit Micro-Service-basierten Anwendungen auf der gleichen Plattform Java- und .NET-Komponenten nutzen.

Neue Anwendungen, die mit und für .NET Core geschrieben wurden, können dann auf Windows Server und auch auf Red Hat Enterprise Linux laufen. Für Anwender von OpenShift bedeutet das zudem erweiterten Zugriff auf Entwicklerwerkzeuge wie .NET, Java, Ruby oder Python. Microsoft macht .NET Core auch für Ubuntu, Debian und den REHL-Clone CentOS verfübgar.

LSP – Visual Studio unterstützt mehr als 100 Programmiersprachen

LSP hat Microsoft zusammen mit Codenvy und Red Hat konzipiert. Es soll als Schnittstelle zwischen Programmiersprachen und integrierten Entwicklungsumgebungen (IDEs) dienen. Entwickler könnten so leichter die IDE ihrer Wahl für jede Sprache nutzen.

Zusätzlich werden so Programmiersprachen weniger an bestimmte Betriebssysteme gebunden sein. Als erste IDEs unterstützen der kostenlose Editor Microsoft Visual Studio Code und die geplante Eclipse-Version ‘Che‘ den Standard. Letztere wird voraussichtlich im dritten Quartal 2016 allgemein verfügbar werden.

LSP liefert zunächst Support für die Sprachen C++, PowerShell, JSON, CSS/LESS/SASS, Xtext, Crane PHP, Haxe, Java und RAML. In Planung ist unter anderem C#, an dem das Projekt OmniSharp arbeitet. An der Integration xText und R arbeitet Typefox. JavaFX wird über Ensime adaptiert und CSS von Microsoft. Red Hat arbeitet an einem ersten eigenständigen Java-Sprachserver, den es anschließend der Eclipse Foundation übergeben will. Ebenfalls ein Eclipse-Projekt ist die weltweite Registry für Language Server, die Codenvy erstellt hat.

Visual Studio Code unterstützt bereits zahlreiche Programmiersprachen und nutzt dafür für jede Sprache einen eigenen Server. Visual Studio Code spricht für bestimmte Funktionen dann mit diesem Server. (Bild: Microsoft)

LSP definiert einen Datenaustausch mittels JavaScript Object Notation (JSON). Das Projekt wird auf GitHub gehostet. Es unterliegt Creative-Commons- und MIT-Lizenzen.

“Die meisten Programmiersprachen waren bislang für ein einzelnes Werkzeug optimiert. Entwickler konnten daher vertraute Editoren nicht nutzen. Anbieter von Sprachen konnten kein großes Publikum erreichen”, kommentiert Tyler Jewell, CEO von Codenvy und Projektleiter von Eclipse Che.

Die Spezifikiation für das Language Server Protocol kann seit heute eingesehen werden. Eine FAQ hilft bei Verständnisproblemen.

Microsoft geht so erneut weiter in Riesenschritten auf die Open-Source-Gemeinde zu. Erst vor kurzem hat Microsoft ein Preview von SQL Server auf Linux veröffentlicht. Zudem läuft Red Hat Enterprise Linux jetzt auch im Azure Marketplace.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Open-Source aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Redaktion

Recent Posts

KI auf dem Prüfstand

LLMs besitzen einerseits innovative neue Fähigkeiten, stellen Unternehmen allerdings auch vor diverse Herausforderungen: ob EU…

3 Stunden ago

Rechenzentren: Deutschland verliert Anschluss

Server-Ausbau in den USA und China macht große Fortschritte, deutscher Weltmarktanteil sinkt. Lichtblicke in Frankfurt…

8 Stunden ago

KI steigert Nachfrage nach hybriden Workplace-Umgebungen

Der Markt für Workplace Services gerät in Bewegung. Das bestmögliche digitale Nutzererlebnis gilt als Schlüssel…

9 Stunden ago

Hagebau erreicht E-Mail-Sicherheit mit der NoSpamProxy Cloud

Schutz für 10.000 Postfächer über rund 200 Domains: Private-Stack-Variante kombiniert Vorteile einer Cloud-Lösung mit Sicherheit…

1 Tag ago

Rechenzentrumsnetzwerke als Schlüssel für Desaster Recovery

Huawei Connect Paris: Innovationen rund um Data Center, Storage und IT-Sicherheit.

1 Tag ago

Cybersecurity mit KI: Strategischer Vorteil oder Sicherheitsrisiko?

Mit KI optimieren Hacker ihre Angriffsversuche. Ist CIAM eine Lösung, mit der sich Unternehmen vor…

1 Tag ago