Die Deutsche Telekomstartet mit der zweiten Ausbaustufe des hochsicheren Rechenzentrums in Biere. In dem Ort nahe Magdeburg steht bereits ein Rechenzentrum der Telekom. Von dort aus liefert die Telekom seit Juli 2014 beispielsweise Hosting-Lösungen für Microsoft Azure oder Salesforce.com.
Die Nachfrage nach Kapazitäten steigt jedoch und so hat der Anbieter zur CeBIT 2016 den Ausbau des Standortes angekündigt. Es sind jetzt drei weitere Rechenzentrumsmodule geplant. Dadurch sollen die Cloud-Kapazitäten um 150 Prozent ausgebaut werden. Ab dem zweiten Quartal 2018 soll dann das neue Rechenzentrum ans Netz gehen.
Der Bauherr will dabei besonders auf Nachhaltigkeit Wert legen. Durch moderne Technik und sparsame Konzepte soll der Verbrauch des neuen Rechenzentrums im Verhältnis zu vergleichbaren Einrichtungen um 30 Prozent niedriger liegen. Zudem wird die Abwärme der derzeit etwa 30.000 Server für das Heizen der Verwaltungsgebäude genutzt. Auch will die Telekom im Energiemix einen hohen Anteil an erneuerbaren Energien nutzen.
Für den abgelegenen und schwer aufzufindenden Standort in Biere habe sich die Telekom entschieden, weil die Region vor Erdbeben und Hochwasser sicher ist. Biere ist eigentlich nur die Hälfte des Systems. Denn bei Magdeburg unterhält die Telekom ein Twin-Core-Rechenzentrum. Der 20 Kilometer entfernte Zwillingsstandort spiegelt alle Prozesse und Daten aus Biere. Fällt ein Rechenzentrum aus, kann das zweite sofort nahtlos den Betrieb übernehmen. Daher spricht die Telekom bei dem “T-Systems Data Center Campus” auch von “Magdeburg/Biere”.
Für die “Deutsche Cloud” spricht vor allem der hohe Datenschutzstandard. Außerdem können deutsche Anwender der Telekom-Cloud-Angebote auch sicher sein, dass die Daten in Biere oder Magdgeburg aber damit auf jeden Fall in Deutschland oder der EU gespeichert sind, was für bestimmte Daten eine rechtliche Voraussetzung für die Weitergabe ist.
Diesen Standortvorteil wollen auch große US-Unternehmen wie Microsoft oder Salesforce für sich nutzen. So greifen beide auf die Infrastruktur der Telekom für die Angebote Azure und Salesforce.com zurück. Darüber hinaus tritt auch die Telekom verstärkt als Public-Cloud-Anbieter auf.
Seit der CeBIT gibt es von der Telekom die “Open Telekom Cloud“. Diesen Service realisiert die Telekom zusammen mit dem Technologiepartner Huawei. Seit kurzem liefert das PaaS-Angebot auch Support für Docker.
Mit dem Technologie-Partner Cisco bietet die Telekom darüber hinaus auch die Telekom-Intercloud an. Das Projekt soll als unabhängiges Unternehmen Konzernen und Mittelständlern eine sichere und zuverlässige globale Vernetzung bereitstellen. Mit dieser Industrieallianz zielt die Telekom auf den internationalen Markt.
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