Über ihre Tochtergesellschaft Cancom GmbH übernimmt die Cancom SE im Rahmen eines Asset Deals das Deutschlandgeschäft der Misco Germany Inc. Die Zustimmung der Kartellbehörde steht zwar noch aus, es ist aber nicht zu erwarten, dass die ihre Zustimmung verweigert, da es genügend andere, starke Wettbewerber auf dem Markt gibt. Zum Kaufpreis haben die Beteiligten keine Angaben gemacht.
Misco ist Versandhändler für IT- und Telekommunikationsprodukte und richtet sich an gewerbliche Anwender. Die Misco Germany Inc ist eine Zweigniederlassung des in den USA börsennotierten Großhändlers Systemax. Der hatte das Geschäft des in den 80-er Jahren als Versandhändler in Großbritannien, Deutschland, Italien und Spanien gestarteten Unternehmens bereits 1992 erworben. Cancom zielt mit dem aktuellen Kauf in erster Linie auf das Deutschlandgeschäft. Die Misco-Aktivitäten in und für die Schweiz sowie Österreich sind von der aktuellen Transaktion kaum berührt. In den Ländern unterhält das Unternehemn keine eigenen Niederlassungen, sie werden aber über eigene Websites angesprochen.
In Deutschland beliefert Misco mit einem Team von aktuell rund 45 Mitarbeitern von Neu-Isenburg aus vorrangig Unternehmen im gehobenen Mittelstand sowie Großkunden. Für diverse Hersteller, darunter auch Brother, Cisco, Dell, HP Inc, Lenovo und Samsung, betreibt Misco auf seiner Seite zudem Shop-in-Shop-Angebote, bei HP und Microsoft hat der Händler den Status als “Gold Partner”. Den B2S-Fokus unterstreichen auch Zusatzdienste wie ein sogenannter “Roll-out-Service”, mit dem komplexere Hardware nicht nur geliefert, sondern auch bei Kunden konfiguriert und installiert wird.
Hier wird Cancom wohl hauptsächlich ansetzen. Wie das Unternehmen mitgeteilt hat, will es mit dem Ausbau der Vertriebsmannschaft, “die Schlagkraft des bereits bestehenden Direktvertriebs erhöhen”. Neben der Stärkung der Vertriebskraft sieht man den Zugang zu neuen Kunden als wichtigen Vorteil. Außerdem will man Misco-Kunden künftig das komplette Produkt- und Serviceportfolio der Cancom-Gruppe anbieten.
Für Cancom ist es nicht der erste Ausflug in den E-Commerce-Bereich. 2008 war das Unternehmen bei dem in Schwierigkeiten geraten Online-Händler Home of Hardware (HoH) eingestiegen. Es hatte damals dem Bezahlsender Premiere dessen Anteil für den symbolischen Kaufpreis von einem Euro abgekauft. Cancom gehörten damit dann knapp über 75 Prozent der Firma, der Rest verblieb zunächst im Besitz des Firmengründers Martin Wild. Der gab ihn aber gut ein Jahr später an Cancom ab.
Bereits 2011 trennte sich Cancom im Zuge einer stärkeren Ausrichtung auf das B2B-Geschäft für drei Millionen Euro wieder von HoH. Über den Umweg über die Düsseldorfer Beteiligungen AG (Dübag) landete HoH damals dann für bei den Besitzern von Getgoods.de.
Misco passt nun wesentlich besser zu den eigenen E-Commerce-Aktivitäten von Cancom, das über seinen Shop zwar teilweise auch Consumer-Produkte verkauft, den Schwerpunkt aber auf Business-Angebote legt.
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