mytaxi schließt sich mit dem britischen Konkurrenten Hailo zusammen, der wie das Hamburger Unternehmen eine Taxi-App anbietet. Das teilen die beiden Unternehmen am Dienstag in London mit. Das neue Unternehmen wird unter mytaxi firmieren, die Zentrale wird in Hamburg sein. Allerdings wird der Hailo-CEO Andrew Pinnington zum Chef des neuen Unternehmens.
Die Daimler-Tochter wird durch diesen Merger zur größten Taxi-App in Europa. Daimler hat bereits rund 500 Millionen Euro in die Hamburger Taxi-App investiert. Wie Klaus Entenmann, Vorstand der Daimler Financial Services AG, erklärt, investiert Daimler noch einmal in den Zukauf des Londoner Unternehmens.
Künftig werde die App auf der Infrastruktur von mytaxi betrieben und weiterentwickelt. Der Zusammenschluss ist noch vorbehaltlich der Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden, die beiden Unternehmen erwarten eine Entscheidung in den nächsten Wochen.
Niclaus Mewes, der Gründer von mytaxi, wird künftig im Aufsichtsrat des Unternehmens sitzen. Mewes wird zudem Geschäftsführer der Daimler Mobility Services GmbH, und soll “eine zentrale Rolle bei der Integration und der strategischen Entwicklung” des neuen Unternehmens spielen.
Beim Zusammenschluss sollen keine Gelder geflossen sein, er wurde vielmerh durch den Austausch von Unternehmensanteilen finanziert. Weitere Details wurden nicht bekannt.
Bis 2014 fuhr Hailo noch knapp 26 Millionen Euro Verluste ein, die Zahlen für 2015 liegen noch nicht vor. Das Venture-Captial-finanzierte Unternehmen ist derzeit in Irland, Spanien und vor allem in Großbritannien aktiv. Die Daimler-Tochter mytaxi hingegen operiert schwerpunktmäßig in Deutschland und ist darüber hinaus in Spanien, Schweden, Österreich, Italien, Polen und Portugal vertreten. Durch den Zusammenschluss verfügt das neue Unternehmen über rund 100.000 Fahrer und hat Standorte in mehr als 50 Städten.
Nachdem die US-App Uber bislang in Europa nur schwer Fuß fassen kann, ist mytaxi damit in dieser Region Marktführer. Daimler investiert derzeit stark in neue Mobilitätskonzepte. Neben autonomen Bussen oder LKW hat sich der Fahrzeughersteller auch am Kauf des Kartenanbieters Here durch deutsche Autobauer beteiligt.
Er ist damit in guter Gesellschaft: Auch andere Automobilkonzerne bemühen sich, von der Produktfirma zum Dienstleister zu werden – zumindest teilweise. So ist beispielsweise Volkswagen im Mai mit 300 Millionen Dollar beim Fahrtenvermittler GETT (früher GetTaxi) eingestiegen. Ausdrückliches Ziel der Volkswagen-Gruppe ist es, 2025 durch derartige, neue Geschäfstmodelle einen “substanziellen Anteil am Umsatz” zu erwirtschaften.
Toyota hat sich ebenfalls im Mai, allerdings einer nicht näher genannten Summe direkt an Uber beteiligt und spricht mit dem US-Unternehemn über diverse Kooperationsmöglichkeiten. Auf den vor allem in den USA tätigen Uber-Konkurrenten Lyft setzt dagegen General Motors: Der US-Konzern beteiligte sich bereits im Januar mit 500 Millionen Dollar an ihm.
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