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US-Cloud-Anbieter Zoho forciert Expansion in Europa

Zoho bietet seine Services nun auch aus zwei Rechenzentren in Europa an. Es erfüllt damit einerseits eine Anforderung der neuen EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) die im Mai 2016 in Kraft getreten ist, trägt andererseits aber auch der Tatsache Rechnung, das die Zahl der Nutzer in Europa zunimmt. Eines der nun genutzten Rechenzentren befindet sich in Amsterdam und wird von Interxion betrieben, das zweite, in Dublin betreiben Equinix und TeleCity.

“Europa gewinnt für uns als Markt zunehmend an Bedeutung”, erläutert Raj Sabhlok, Präsident der Zoho Corp. (Bild: Zoho)

Gleichzeitig hat Zoho mit zoho.eu eine Website für Kunden in Europa eingerichtet. Darüber lassen sich alle Lösungen von Zoho aufrufen, buchen und nutzen, dann aber jeweils in der Landeswährung abrechnen. Das vereinfache nicht nur die Abrechnung, sondern bewahre Kunden auch vor den Folgen von Währungsschwankungen.

“Für Zoho spielt nicht nur der Schutz der Daten seiner Kunden seit jeher eine wichtige Rolle”, erklärt Raj Sabhlok, President der Zoho Corp. “Dasselbe gilt für ihr Recht, unsere Produkte zu nutzen, ohne dass Dritte darauf Zugriff haben. Deshalb verzichten wir bei allen unseren Lösungen auf Werbung, selbst bei den kostenlosen Free Editions. Alle Daten, die uns europäische Kunden anvertrauen, werden dank der beiden neuen Rechenzentren auf sichere Weise in Europa gespeichert. Behörden aus Regionen außerhalb der EU haben somit keinen Zugriff darauf.”

Zoho nimmt für sich in Anspruch, alle Applikationen anbieten zu können, die Firmen benötigen, um ihre Geschäftsaktivitäten abzuwickeln. Es präsentiert sich damit als eine Kombination aus Salesforce und Microsoft – gewürzt mit ein bisschen Sage Software. Für die Bereiche Marketing, Vertrieb und Kundenunterstützung werden die Komponenten Campaigns, CRM und Desk Applikationen zur Verfügung gestellt. Außerdem hat Zoho die Anwendungen Office, Mail und Docs im Angebot um damit klassische Microsoft-Domänen wie Produktivität und Zusammenarbeit abzudecken. Außerdem bietet Zoho mit Books, People und Recruit dann auch noch Anwendungen für die Finanz- und Personalverwaltung.

Der Home Screen der aktuellen Version von Zoho CRM (Screenshot: Zoho)

Damit liegt der Schwerpunkt letztlich auf Unternehmen im Dienstleistungsbereich, wer eine aufwändige Fertigung betreibt oder über ein großes Lager verfügt, wird mit der Plattform nicht zurechtkommen. Allerdings konnte Zoho eigenen Angaben zufolge auch so schon über 20 Millionen User in Hunderttausenden von Unternehmen gewinnen. Und Firmen, die nicht ihr ganzes Geschäft abbilden können, steht die Möglichkeit offen, einzelne Applikationen zu nutzen.

Eine davon könnte zum Beispiel die neue Version von Zoho CRM sein. Sie wird als “erste integrierte Multi-Channel-CRM-Lösung für Marketing, Vertrieb und Support” beworben und soll die Betreuung von Kunden und Interessenten über alle Kommunikationskanäle hinweg ermöglichen. Dazu sind in die Zoho-Cloud Möglichkeiten für die Kundenansprache über E-Mail, Social Media, Live Chat und Telefon integriert. Grundlage ist die auch schon zuvor erhältliche CRM-Suite, die um einige Funktionen erweitert wurde. Zielgruppe sind sowohl Großunternehmen als auch mittelständische und kleine Firmen.

SalesInbox soll E-Mail und CRM verknüpfen

Eine Besonderheit des neuen CRM-Angebots ist die sogenannte SalesInbox, ein spezieller E-Mail-Client für den Vertrieb. Damit werden Nachrichten ähnlich wie CRM-Daten organisiert und um kontextbezogene Informationen angereichert. Eine vorlagengestützte Analyse von E-Mails, der Vergleich unterschiedlicher Versionen und eine Prüfung der Öffnungsrate von Nachrichten sollen dazu beitragen, die Qualität und Erfolgsquote von Vertriebs- und Marketing-E-Mails zu erhöhen.

Eine wesentliche Neuerung bei Zoho ist die sogenannte SalesInbox, die E-Mail und CRM-System verknüpft. (Screenshot: Zoho)

Der E-Mail-Client SalesInbox ist derzeit lediglich auf Nachfrage verfügbar. Er arbeitet mit diversen E-Mail-Services, darunter GMail, Microsoft Exchange, Yahoo Mail und natürlich dem firmeneigenen Zoho Mail zusammen. Es listet Nachrichten aber entsprechend ihrer Bedeutung für den Nutzer auf. Diese Bedeutung wird durch den Abgleich mit dem CRM-System definiert. Als Kriterien werden etwa der Status eines Projekts, dessen Volumen und der geplante Abschluss eines Geschäfts herangezogen. Daten im CRM-System lassen sich aktualisieren, indem den Informationen die entsprechenden E-Mails per Drag-and-drop zugeordnet werden.

“E-Mail und CRM-Lösungen sind für die meisten Vertriebsmitarbeiter extrem wichtige Werkzeuge. Dennoch arbeiten sie in vielen Fällen nicht sonderlich gut zusammen”, so Sabhlok in einer Pressemitteilung. “Zoho SalesInbox beseitigt dieses Problem. Gleichzeitig hat Zoho mit SalesInbox eine neue Produktkategorie geschaffen. Sie verfolgt einen völlig anderen Ansatz, wie Vertriebsfachleute E-Mails einsetzen und mit diesem Kommunikationsmedium interagieren.”

Die Verknüpfung von CRM und E-Mail mittels SalesInbox ermöglicht es, E-Mails mit kontextbezogenen Informationen anzureichern und sie nach Bedeutung zu sortieren. (Screenshot: Zoho)

Zum Funktionsumfang von Zoho gehören auch mobile Apps. Damit kann der Außendienst bei Kunden oder unterwegs auf E-Mails und den CRM-Account. Führungskräfte will Zoho mit der App Zoho Motivator, die derzeit für iOS angeboten wird, für sich gewinnen. Die bietet die Möglichkeit, den Geschäftsalltag durch Wettbewerbe abwechslungsreicher zu gestalten und besonders erfolgreiche Vertriebsmitarbeiter auszuzeichnen. Zoho Motivator interagiert dabei mit Zoho CRM und kann durch die dort gebotene Funktion Gamescope ergänzt werden. Mit ihr können beliebige Mitarbeiter Wettbewerbe aufsetzen.

Weitere Neuerung an Zoho CRM

Beim CRM-Modul wurde die Bedienoberfläche aktualisiert und kamen einige Funktionen hinzu. Eine davon ist die Ansicht in einer Zeitleiste (Timeline View), in der Aktivitäten und Interaktionen mit einem Kunden in einer zentralen Ansicht zusammengefasst werden. Vertriebsleiter sehen zudem, welche Aufgaben wem übertragen wurden. Über Filterfunktionen lassen sich zudem Aufgaben, Notizen und E-Mails schnell wieder auffinden. Ebenfalls neu ist mit Page Layouts eine Möglichkeit, Vertriebsprozesse abzubilden, die sich nicht dem Standardprozess unterwerfen lassen.

Die Preise für die neueste Version entsprechen denen der Vorgängerversionen. Für bis zu 10 Nutzer ist das Angebot kostenlos nutzbar. Wer mehr Nutzer hat kann zwischen drei Editionen mit unterschiedlichem Funktionsumfang wählen. Sie kosten 12, 20 Dollar respektive 35 Dollar pro User monatlich. Mit Zoho CRM Plus gibt es für 50 Dollar pro Monat und Nutzer außerdem eine kundenspezifische Variante.

Redaktion

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