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Oracle übernimmt Cloud-Anbieter NetSuite für 9,3 Milliarden Dollar

Oracle plant NetSuite für 9,3 Milliarden Dollar zu übernehmen, etwa 8,4 Milliarden Euro. Oracle bezahlt 109 Dollar pro Aktie und damit etwa 19 Prozent mehr als das Unternehmen zuletzt an der Börse wert gewesen war. Die Übernahme soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Damit kommt der NetSuite-CEO Zach Nelson unter die Fittiche von Larry Ellison. Zach war mit 31 Jahren einer der jüngsten Presidenten für World Wide Marketing bei Oracle.

Larry Ellison. (Bild: Oracle)

“Die Cloud-Anwendungen von Oracle und NetSuite sind komplementär und werden für immer nebeneinander im Markt bestehen”, kommentierte Oracle-CEO Mark Hurd dieÜbernahme. “Wir werden in beide Produktlinien investieren – sowohl in die Entwicklung wie auch in die Distribution.”

Neue Märkte für Oracle

Mit dem Zukauf von NetSuite kann Oracle den Bereich Cloud-Computing ausbauen und auch neue Märkte erschließen. Denn zu den rund 30.000 NetSuite-Anwendern zählen auch viele kleine und mittelständische Betriebe. Neben CRM-Software und anderen Unternehmenslösungen bietet NetSuite auch ERP-Lösungen für Unternehmen unterschiedlicher Größe an. Damit kann sich Oracle auch gegen die Konkurrenzangebote von SAP und Salesforce behaupten.

“NetSuite wird von Oracles weltweiter Größe profitieren und die Verfügbarkeit unserer Cloud-Lösungen in verschiedenen Branchen und neuen Ländern wird sich dadurch beschleunigen”, erklärt NetSuite-CEO Nelson. Das Board des Unternehmens hatte den Deal einstimmig beschlossen. Die Übernahme ist vorbehaltlich der Zustimmung der entsprechenden Behörden.

Zach Nelson, CEO von NetSuite. (Bild: NetSuite)

NetSuite war, als es 1998 gegründet wurde, eines der ersten echten Cloud-Unternehmen, das Unternehmenslösungen für ERP, CRM, E-Commerce, Service Automation und Business-Intelligence im Abnonnement anbot.

Oracle engagiert sich in den letzten Jahren sehr stark im Bereich Cloud-Computing. Mit einem umfangreichen Angebot kann Oracle derzeit praktisch sämtliche Produkte auch als Service anbieten.

Seit dem Ellison sich 2014 auf den Posten des Chairman zurückgezogen hat und Safra Catz und Mark Hurd offiziell das Ruder bei Oracle in der Hand haben, gilt bei Oracle die Parole: das größte Unternehmen in der Cloud zu werden.

“Größtes Unternehmen in der Cloud”

Doch bis dahin ist es noch ein Stück Weg. Denn ein Blick in die aktuellen Quartalszahlen zeigt, dass Oracle derzeit lediglich einen Bruchteil des Umsatzes in der Cloud erwirtschaftet. Im vierten Quartal machte Cloud 6,5 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Allerdings beschert dieser Bereich dem Unternehmen Wachstum, das es in den traditionellen Bereichen kaum mehr realisieren kann.

Ganz überraschend kommt diese Übernahme nicht. Zumal Ellison bereits einer der größte Investoren und Anteilseigner von NetSuite ist. Er selbst und seine Familie besitzen etwa zwei Drittel der Aktien des Unternehmens. Schon länger wird in der Branche spekuliert, ob Ellison eines Tages das Unternehmen vollständig übernehmen werde. Nun scheint bei NetSuite und den weiteren Investoren aber sich die Überzeugung durchgesetzt zu haben, dass das Unternehmen unter den Fittichen des deutlich größeren Oracles besser aufgehoben ist.

ERP-Lösung aus der Cloud auf dem Laptop: NetSuite war einer der ersten Anbieter, die Unternehmenslösungen in der Cloud anboten, jetzt wird das Unternehmen ein Teil von Oracle. (Bild: NetSuite)

In den zusammen mit der Übernahme bekannt gegebenen Zahlen für das zweite Quartal setzte NetSuite 231 Millionen Dollar um und damit etwa 30 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.

Dennoch fuhr das Unternehmen in dem Quartal, das mit dem 31. Juni zu Ende gegangen ist, einen Nettoverlust von knapp 38 Millionen Dollar ein. Das bedeutet eine Steigerung gegenüber dem 2. Quartal 2015, wo 32 Millionen Dollar Verlust verursacht wurden. Das Non-GAAP-Nettoeinkommen beziffert das Unternehmen auf 6,6 Millionen Dollar. Zum Vergleich: Oracle machte in dem Quartal, das im Juni zu Ende ging einen Umsatz von 10,6 Milliarden Dollar und für das gesamte Geschäftsjahr 2016 von 37,0 Milliarden Dollar.

Redaktion

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