Mozilla stellt offenbar seinen Chat-Client Hello ein. Die im Dezember 2014 mit Firefox 34 eingeführte Funktion soll in dem für den 13. September geplanten Firefox 49 nicht mehr enthalten sein. Das hat ozilla-Vertreter Sören Hentzschel in seinem Blog erklärt. Gründe für den Verzicht auf die Messaging-Funktion sind jedoch auch ihm zufolge “bisher nicht bekannt”.
Hello setzt auf dem Echtzeit-Kommunikationsstandard WebRTC auf und ermöglicht Audio– und Videochats. Das funktioniert, anders als bei Apple FaceTime, Google Hangouts oder Skype auch ohne ein Konto, für das Zugangsdaten benötigt werden. Um ein Videotelefonat oder einen Chat zu starten genügt es, dem gewünschten Gesprächspartner eine URL zu schicken, um eine Sitzung aufzubauen.
Hello wurde seit seiner Einführung kontinuierlich erweitert. Hinzugekommen sind etwa ein Text-Chat sowie die Möglichkeit, Bildschirminhalte zu teilen. Auch das sogenannte Co-Browsing, das es beiden Teilnehmern erlaubt, den gleichen Bildschirminhalt zu sehen, was beispielsweise nützlich ist, um gemeinsam online einzukaufen oder Reisen auszuwählen, ist seitdem hinzugekommen.
Seit Anfang März ist Hello zudem als System-Add-on in Firefox integriert. Die Entkoppelung vom Firefox-Core war Teil des Go-Faster-Programms. Dadurch sollen einzelne Funktionen unabhängig von Updates für den gesamten Browser aktualisierbar werden.
Die derzeit aktuelle Version ist Firefox 47. Morgen soll Firefox 48 verfügbar werden. Firefox 49 ohne Hello könnte dann gleichzeitig den Beta-Channel erreichen.
Um Hello auch weiterhin mit einem “aktuellen” Firefox-Browser zu verwenden, können Nutzer auf das Extended Support Release (ESR) umsteigen. Hier nimmt Mozilla über einen längeren Zeitraum keine Funktionsänderungen vor, sondern liefert mit Updates ausschließlich Fehlerkorrekturen und Sicherheits-Patches. Das nächste ESR-Release, das die aktuelle Version Firefox 45 ESR ablöst, ist Firefox 52. Wann es verfügbar sein wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Da aber Firefox 51 am 24. Januar 2017 fertiggestellt sein soll, ist nicht vor Frühjahr 2017 damit zu rechnen.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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