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Prototype Fund: Bundesministerium fördert Open-Source-Projekte

Der Prototype Fund der Open Knowledge Foundation soll die Entwicklung von Open-Source-Projekten fördern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) investiert in dieses Förderprogramm in den nächsten drei Jahren 1,2 Millionen Euro.

Über den Prototype Fund werden vor allem Projekte gefördert, die neben einem starken Praxisbezug auch eine schnelle Umsetzung versprechen. Entwickler und Entwicklerinnen, Kreative und Hacker sollen im Rahmen dieses Funds über sechs Monate in einem Projekt 30.000 Euro Fördergelder bekommen.

Förderlücke bei gemeinnützigen Projekten

Gemeinnützige Software-Projekte gehen hauptsächlich auf ehrenamtliches Engagement zurück. Bei Technologien, die für Unternehmen interessant sind, werden große Teile der Entwicklung auch über Investitionen von Unternehmen gefördert. Bislang ist es aber speziell für gemeinnützige Projekte abseits von Universitäten schwierig, Fördermittel zu erhalten. Der Prototype Fund will diese Lücke in der deutschen Förderlandschaft schließen, wie es in einer Mitteilung des Vereins Open Knowledge Foundation heißt.

Daher stehen Fördermaßnahmen etwa im Bereich Vernetzung, Civic Tech, Datenschutz oder Data Literacy weit oben auf der Agenda.

Interessenten können sich für die erste Förderrunde ab dem 1. August bis zum 30. September 2016 bewerben. Insgesamt wird es in den nächsten drei Jahren vier Förderrunden geben. Weitere Informationen und Einreichungen unter www.prototypefund.de. [a.d.R: Bei Veröffentlichung dieses Textes war die Seite nicht zu erreichen.]

“Mit dem Prototype Fund und der Förderung digitaler Werkzeuge für die stärkere Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an der Gestaltung ihres näheren Lebensumfelds wollen wir digitale Beteiligungswerkzeuge auch für den Alltag verstärkt nutzbar machen”, so das BMBF in einer Stellungnahme.

Vor allem Freiberufler und Selbständige, die offene und frei verfügbare Open-Source-Software entwickeln, sollen von dem Prototype Fund profitieren. Förderung und örderbedingugnen seien speziell auf diese Berufsgruppe abgestimmt. So sollen über das neue Format auch Personen jenseits der üblichen Projektantragssteller angesprochen werden.

Die Förderung soll Entwicklerinnen und Entwicklern die Möglichkeit geben, Annahmen zu testen, Ideen zu erproben und erste Prototypen zu bauen. Voraussetzung ist aber, dass die Entwickler ihre Arbeiten wieder als Open Source lizenzieren, so dass Dritte ebenfalls von diesen Entwicklungen profitieren können.

“Mit dem Prototype Fund haben wir ein Förderprogramm entworfen, das sich stark an den Bedürfnissen der Community orientiert. Dazu haben wir den Bewerbungsprozess vereinfacht: Anstatt eines seitenlangen Antrags genügt uns eine kurze Beschreibung des Projekts und dessen Ziele. Außerdem coachen und vernetzen wir Teilnehmerinnen und Teilnehmer”, so Julia Kloiber, Projektleiterin des Prototype Fund. “Mit dem Prototype Fund wollen wir gezielt Einzelpersonen und kleine Teams aus den Bereichen Softwarentwicklung und Design ansprechen”, so Kloiber weiter. “Wir arbeiten seit Jahren mit unterschiedlichen Communitys aus dem Open-Source- und Civic-Tech-Bereich zusammen und haben uns bei der Gestaltung des Programmes stark an den Bedürfnissen dieser Zielgruppe orientiert. Der Bewerbungsprozess ist sehr einfach und niedrigschwellig.”

Spielplatzfinder von Codefor München. Solche Apps sollen in dem neuen Prototype Fund besonders gefördert werden. (Bild: Codefor.de)

Der Verein Open Knowledge Foundation engagiert sich für Bürgerbeteiligung, offenes Wissen, offene Daten und Transparenz. Er unterhält unter anderem Projekte für Open Data und Civic-Tech. Auch Online-Angebote wie fragdenstaat.de oder codefor.de gehen auf den Verein zurück.

Redaktion

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