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HPE packt Helion in die Enterprise-Group-Schublade

Die Phase der Selbstfindung bei HPE scheint noch immer nicht vorüber zu sein. Aktuell trifft es vor allem den Bereich Helion, die Sales-Organisation und auch in der Storage-Sparte gibt es vergleichsweise überraschendes personelles Tuning. Umrahmt wird diese Reorganisation von Gerüchten über interne Grabenkämpfe bei HPE.

Und so gibt sich auch Antonio Neri, General Manager für das Enterprise-Geschäft bei HPE, bei der Ankündigung der Neubesetzungen via Blog betont schmallippig. Erst vor wenigen Tagen teilte HPE mit, dass CTO und HP-Urgestein Martin Fink in den Ruhestand geht. Finks Position wird übrigens von Neri übernommen.

Antonio Neri, General Manager für die Enterprise Group und CTO ordnet den Bereich Helion der Enterprise Group zu und organisiert Sales neu. (Bild: HPE)

Doch damit nicht genug. Künftig sollen die Bereiche Helion OpenStack (HOS) und das Helion CloudSystem in der Enterprise Group (EG) aufgehoben sein. Die Teams aus diesen Bereichen werden dann in der neuen Software-Defined & Cloud Group (SDCG) untergebracht. Dieser neue Bereich wird von Ric Lewis geleitet. Der Private-Cloud-Bereich, den HPE unter der Marke “Helio”n zusammenfasst, gilt als einer der künftigen Wachstumsmotoren für HPE.

Die Software-Sparte musste zuletzt einen Umsatzrückgang von 13 Prozent verkraften. (Bild: HPE)

“In dem wir diese Assets zusammenbringen, bilden wir eine Organisation, die mit einer gemeinsamen Mission beauftragt sind: Die bestmöglichsten Lösungen zu liefern, so dass Entwickler und Betreiber ihre Anwendungen über traditionelle und Cloud-basierte Infrastrukturen einfach und ohne Anstrengung integrieren können”, so Neri. Dieses Software-Team werde künftig von Mark Interrante geleitet.

Wenig überraschend ist in diesem Zusammenhang der Weggang von Bill Hilf, der bisher für Helion verantwortlich war. Hilf werde “andere Projekte verfolgen”, so Neri. Hilf hatte Ende vergangenen Jahres auch angekündigt, dass sich HPE aus dem Bereich Public Cloud vollständig zurückziehen werde und hier bestehende Angebote nicht mehr weiter pflegen werde.

Eine weitere Umstellung hängt mit dem geplanten Spin-off des Enterprise Services Businesses zusammen. HPE will diesen Bereich an den US-Abieter CSC auslagern. Hier wolle Neri mit einigen organisatorischen Veränderungen besser auf künftige Anforderungen reagieren können.

So werde auch das HPE-Sales-Team ab sofort zu einer Organisation zusammengeführt. Diese wird Peter Ryan leiten. Dadurch solle die Sales-Organisation zentralisiert und vereinfacht werden. Im Zuge dessen werde der aktuelle Managing Director für American Sales, Robert Vrij, HPE Ende des Jahres verlassen. Er wird von Jim Merrit ersetzt, der derzeit Sales in Asia Pacific und Japan leitet.

Bill Philbin hingegen wird überraschend Manish Goel ablösen, der bislang das gesamte Storage-Business des Unternehmen leitete. Auch hier heißt es von Neri, dass er sich anderen Projekten außerhalb von HPE widmen werde.

Philbin übernimmt damit zum zweiten Mal diesen Posten. Denn als Nachfolger von David Scott hatte er zunächst diesen Job interimsmäßig inne, bis Goel ihn dann 2015 übernahm. Goel wurde von Neri geholt, aber er konnte offenbar den Erwartungen nicht gerecht werden, obwohl er zuletzt die Einbußen im Bereich Storage immerhin abbremsen konnte.

Ohne einem der ehemaligen Mitarbeiter auch nur ein Wort des Dankes oder einen guten Wunsch hinterherzuschicken, verfällt Neri gegen Ende seines Postes in Zweckoptimismus: “Es sind aufregende Zeiten für Hewlett Packard Enterprise. Ich kann es nicht erwarten, was wir als nächstes erreichen, ich glaube, das Beste kommt erst noch.”

So sieht die technische Seite der Autonomy-Übernahme durch HP aus. Unter der Marke IDOL entwickelt HP weiter an der Technologie für unstrukturierte Daten. Die verlustreiche Übernahme aber könnte jetzt wieder zum Verkauf stehen. (Quelle: HPE)

Spielt Neri hier auf die kolportierten Übernahmegerüchte an, die der Branchendienst “The Information” veröffentlichte? Zu den Interessenten sollen KKR, Apollo Global Management und die Carlyle Group gehören. HPE wird derzeit an der Börse mit 34 Milliarden Dollar bewertet. Zusammen mit den Schulden des Unternehmens würde ein potenzieller Käufer also mindestens rund 41 Milliarden Dollar bezahlen müssen.

Allerdings sollen die Gespräche noch in einem sehr frühen Stadium sein und könnten jederzeit abgebrochen werden. Die Person, auf dies sich der Bericht von The Information stützt, macht aber auch deutlich, dass die Investoren sich wohl alleine für den Software-Bereich interessieren. Der nach wie vor unter Druck stehende Bereich Storage und Server wecke wohl beid en Investoren keine Begehrlichkeiten. Damit stünde dann aber auch die Reorganisation des Hybrid-Cloud-Bereichs unter völlig neuen Vorzeichen.

Anfang Juli war über Bloomberg durchgesickert, , dass HPE einen Verkauf verschiedener Software-Marken plant, um das Portfolio zu straffen. Zur Disposition sollen vor allem Übernahmen aus den vergangenen Jahren stehen, wie Vertica Systems, Mercury Interactive und Autonomy.

Möglich wäre auch, dass HPE keinen Verkauf plant, sondern sich wie der Konkurrent Dell, der in vielen Bereichen ein ähnliches Portfolio hat, von der Börse zurückzieht. Für Dell scheint sich dieser Schritt auszuzahlen. Zumindest kann das Unternehmen sich so, ohne den Druck der Börse, auf die Veränderungen im IT-Markt einstellen.

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Redaktion

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