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Statt Drohnen: Metro Group testet ab September Lieferroboter

Die Metro Group hat jetzt den Zeitplan für die bereits zuvor angekündigte öffentliche Testphase für die Auslieferung von Waren mit Lieferrobotern präzisiert. Ursprünglich wollte das Unternehmen “etwa ab Ende Juli” damit beginnen, tatsächlich los gehen soll es einem Bericht von ntv zufolge nun jedoch “Anfang September”. Nicht geändert hat sich der Testort: Nach wie vor soll die neuartige Form der Belieferung im Düsseldorfer Stadtteil Grafenberg vom dort ansässigen Media Markt ausprobiert werden.

Straßen quert der ansonsten weitgehend autonom agierende Lieferroboter nur nach Freigabe durch den menschlichen Operator. (Bild: Metro Group)
Straßen quert der ansonsten weitgehend autonom agierende Lieferroboter nur nach Freigabe durch den menschlichen Operator. (Bild: Metro Group)

Im Rahmen des Tests kommen Roboter von Starship Technologies zum Einsatz. Sie haben eine Reichweite von fünf Kilometern. In diesem Umfeld fahren sie autonom, werden aber zumindest in der Testphase noch aus der Ferne von Menschen überwacht, die bei Problemen in die Steuerung eingreifen können.

Anfang Juli hatte Starship neben den gemeinsamen Tests mit der Metro Group auch Testläufe mit dem Paketdienst Hermes, dem unter anderem in Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Irland und der Schweiz operierenden Lebensmittel-Lieferservice Just Eat sowie dem britischen Lieferdienst Pronto.co.uk angekündigt.

Im Bereich Lebensmittellieferung erprobt der in zahlreichen europäischen Ländern tätige Dienst Just Eat die Lieferroboter von Starship Technologies. (Bild: Starship Technologies )
Im Bereich Lebensmittellieferung erprobt der in zahlreichen europäischen Ländern tätige Dienst Just Eat die Lieferroboter von Starship Technologies. (Bild: Starship Technologies)

Die Starship-Roboter befahren vorrangig für Fußgänger vorgesehene Bereiche des öffentlichen Raums. Auf Radwege und Straßen begibt sich der Roboter lediglich, wenn kein anderer Weg zur Verfügung steht und auch dann nur nach Freigabe durch den Operator. Mittels Sensoren, neun Kameralinsen und der in ihm verbauten Intelligenz erkennt das System Zebrasteifen und Ampelsysteme automatisch.

Die im Transportfach abgelegten Sendungen sind per Sicherheitsschloss, Überwachungskamera und PIN-Code-Abfrage gesichert. Wird versucht, das Transportfach gewaltsam zu öffnen, löst der Roboter Alarm aus. Seine Position ermittelt das Fahrzeug mittels GPS, über das GPS-Signal lässt sich auch sein Standort jederzeit feststellen.

Entwickelt und gebaut werden die Roboter von dem in Großbritannien und Estland ansässigen Start-up Starship Technologies. Das ist ein Projekt der beiden Skype-Gründer Ahti Heinla und Janus Friis. Für die Roboter setzt es auf Standardkomponenten, um die Kosten überschaubar zu halten. Nach Angaben von Starship Technologies könnten Versender die Kosten für die Auslieferung im Nahbereich mit den Lieferrobotern auf höchstens zehn Prozent der Kosten derzeit genutzter Verfahren drücken. Zudem erhofft man sich weniger rechtliche und regulatorische Probleme als bei Lieferdrohnen. Mit autonomen Fluggeräten hat DHL bereits im Frühjahr in Bayern experimentiert, Amazon hat erst kürzlich eine Genehmigung für derartige Tests in der Nähe von Cambridge in Großbritannien erhalten.

Redaktion

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