Smarte Maschinen bestimmen die Zukunft
Gartner blickt mit der 2016er-Auflage des umstrittenen Hypecycle erneut in die Zukunft. Innerhalb der nächsten zehn Jahre, so prognostizieren die Marktforscsher, werden in vielen Bereichen Roboter, autonome Systeme und andere Smarte Technologien den Ton angeben.
Vor allem drei große Trends sollten Unternehmen in den nächsten Jahren im Auge haben um wettbewerbsfähig zu bleiben, erklärt Gartner in der 2016er-Auflage des Hypecycles. Insgesamt habe sich Gartner diesmal rund 2000 Technologien angeschaut. Die drei wichtigsten Trends sind laut Gartner: transparente und lebensechte Erfahrungen, das Zeitalter der smarten Maschinen und die Plattform-Revolution.
“Der Hype Cycle for Emerging Technologies ist einzigartig, da er Kenntnisse zu mehr als 2000 Technologien in ein prägnantes Set an Zukunftstechnologien und Trends zusammenfasst, die die größte potenzielle Einzelwirkung auf die strategische Planung von Unternehmen haben werden”, kommentiert Mike J. Walker, Research Director bei Gartner. “Dieser Hype Cycle stellt die Technologien in den Mittelpunkt, die als besonders vielversprechend gelten, weil sie Unternehmen ein Höchstmaß an Wettbewerbsvorteilen über die nächsten fünf bis zehn Jahre bieten.”
Unter den transparenten und lebensechten Erfahrungen subsummiert Gartner Technologien wie Augmented Reality, Virtual Reality und Connceted Homes. Diese Bereiche sind aber nicht nur für Privatanwender von Interesse, sondern auch für Unternehmen, da diese Technolgoien für mehr Transparenz sorgen werden. Damit werden diese Trends früher oder später auch bei Unternehmen nicht mehr wegzudenken sein. Dann werden, vor allem jüngere Anwender, diese Technologien und Automatisierungen auch am Arbeitsplatz erwarten.
Diese neuen Anwendungen werden auch Teil des “Smart Machine Ages” sein, das Gartner in den nächsten 10 Jahren voraussagt. Riesengroße Datenmengen, praktisch unbegrenzte Rechenleistung, die weitere Entwicklung neuronaler Netze werden Problemlösungen ermöglichen, die bislang undenkbar waren. Smart Dust, Machine Learning, Cognitive Expert Advisors, Contex Brokering und andere Technolgoien wie Ontology Management sieht Gartner daher im Kommen.
Gartners Zeitalter der “Smarten Maschinen” führt die Industrie schließlich in die Platform Revolution: Diese ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass die einstmals technisch ausgerichteten Plattformen schon bald zu einem Enabler für neue Business-Modelle werden, die schließlich die Brücke schlagen zwischen dem Menschen und der Technologie. Für die Unternehmensstrategie habe das weitreichende Folgen. Anwender sollten auf Plattform-basierte Business-Modelle umschwenken und sowohl intern als auch extern Algorithmen ausloten, um die Wertschöpfung voranzutreiben: Hier sehen Gartner ganz besonders die Bereiche Software-defined Security, Blockchain, IoT und Software-defined Anything als besonders wichtig.
“Diese Trends illustrieren, dass immer mehr Organisationen in der Lage sind, Technologie als integralen Bestandteil der Erfahrung von Angestellenten, Partnern und Kunden zu machen. Immer mehr werden diese Unternehmen dann auch in der Lage sein, ihre Ökosysteme mit Plattformen auf neue und dynamische Weise anzuschließen”, so Walker weiter. “Auch smarte Maschinen-Technologien werden sich weiter entwickeln und damit auch Teil der menschlichen Erfahrung und des digitalen Business-Ökosystems werden.”
Eine weitere Folge werde auch sein, dass die Technologie an sich nicht mehr als Differentiator auftreten wird, weil schließlich jedes Unternehmen relativ einfach diese Technologien einsetzen kann. Wichtiger werden in diesem Zusammenhang dann die entsprechenden Geschäftsmodelle. Unternehmen müssten sich auf die Nutzererfahrung konzentrieren und eine besondere Bindung zum Kunden herstellen.
Interessant ist, dass Gartner autonomes Fahren erst in 10 Jahren in einer größeren Verbreitung vermutet. Was in dem Gartner-Hypecycle aber durchscheint ist die Tatsache, dass viele neue Möglichkeiten über die Technologie möglich sind. Allerdings ist man an vielen Stellen gesellschaftlich noch nicht so weit, um mit diesen Entwicklungen Schritt halten zu können, so ist beispielsweise der Einsatz von kognitiven Systemen wie IBM Watson nicht rechtlich geregelt. Auch zahlreiche ethische Fragen, wie etwa wie weit eine Auswertung von Social-Media-Daten gehen darf, stehen noch in keinem Gesetz.