Insolvenz – Sachsen fordert Fördermillionen von Unister zurück
Das Bundesland Sachsen fordert angeblich 1,4 Millionen Euro von dem Leipziger Unternehmen zurück. Grund dafür ist die Insolvenz eines Unister-Tochterunternehmens.
Sachsen fordert von Unister rund 1,4 Millionen Euro zurück. Nach dem Umfalltod des Unternehmensgründers Thomas Wagner meldeten einige Unternehmen aus der Gruppe Insolvenz an.
Wie MDR Aktuell berichtet, hat ein Sprecher des sächsischen Wirtschaftsministeriums bestätigt, dass das Bundesland von Unister Geld zurückfordert. Zwei Zuschüsse für die Unister Factory GmbH in Chemnitz und Dresden sollen demnach zurückbezahlt werden. Ein entsprechender Bescheid sei im August an den Insolvenzverwalter verschickt worden.
Das Land hatte seit 2007 insgesamt acht Millionen an Fördermitteln für das rund 1000 Mitarbeiter starke Unternehmen bewilligt. “Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur” nennt sich der Topf, aus dem der Großteil der Summen bezahlt wurde.
Zwei dieser Fördersummen sind bereits abgeschlossen und würden auch keinen Anlass für eine Beanstandung geben, heißt es von dem Ministeriumssprecher. Daher seien hier auch keine Rückforderungen mehr möglich.
In zwei Fällen jedoch wurde das Geld zwar bereits ausgezahlt, die Förderung jedoch noch nicht abgeschlossen. Man verlange nun das Geld zurück, weil sich Unister im Insolvenzverfahren befindet. Für den Standort Chemnitz wurden 425.000 Euro für Dresden 970.000 Millionen Euro bewilligt.
Unister betreibt Portale wie fluege.de oder ab-in-den-urlaub.de. Im Laufe der Unternehmensgeschichte kam es immer wieder zu Ermittlungen. Bei dem Flugzeugabsturz kamen neben dem Firmengründer Wagner auch ein weiterer Unister-Gesellschafter sowie der Pilot ums Leben. Kurz darauf meldeten zahlreiche Tochterunternehmen Insolvenz an.
Der Insolvenzverwalter hatte noch vor einigen Wochen erklärt, dass es zahlreiche Interessenten für Unister gebe. Dabei würden verschiedene Modelle diskutiert. Nach wie vor erwirtschaften einige Unternehmen der Gruppe Gewinne.