Verne Global, ein Co-Location und Wholesale-Data-Center-Anbieter, hat den deutschen Autobauer Volkswagen als neuen Kunden gewonnen. Der Konzern will künftig rechenintensive High-Performance-Computing-Anwendungen in dem Rechenzentrum in Keflavik berechnen lassen.
Die Vorteile, die diese Auslagerung mit sich bringt, liegen vor allem darin, dass das Rechenzentrum eines der wenigen weltweit ist, das zu 100 Prozent aus regenerativen Energiequellen gespeist wird. Auch für die Klimatisierung muss in diesen Breitengraden nicht so viel Energie aufgewendet werden, wie in südlicheren Gefilden. Dadurch verringert sich der CO2-Footprint von VW. Ein weiterer Effekt ist, dass der Autobauer so die Kosten signifikant reduzieren kann.
Die HPC-Anwendungen auf den Servern in Island werden zunächst eine Kapazität von einem Megawatt elektrischer Leistung in Anspruch nehmen. Zum Vergleich: Die beiden Rechenzentren der Volkswagen Konzern IT in Wolfsburg kommen zusammen auf rund sechs Megawatt.
Berechnet werden in Island künftig Simulationen für das Testen und das Design von neuen Fahrzeugen. Bei diesen komplexen Berechnungen spielt auch die Ausfallsicherheit der Server eine große Rolle. Die für HPC-Anwendungen notwendigen High-Density-Server erfordern besonders viel Leistung und eine dementsprechende energieaufwändige Kühlung. Das konstant kühle Klima auf Island ermöglicht jedoch eine sogennante Freilandkühlung, was die Betriebskosten deutlich senkt.
In den vergangenen Monaten hatten Experten der Volkswagen Konzern IT den Aufbau der Infrastruktur im Rechenzentrum intensiv begleitet. Nun plant Volkswagen, die Kapazitäten in Island weiter auszubauen. Verne Global ist ihrer Ansicht nach als einer der wenigen Anbieter in der Lage, die Dichte und Verfügbarkeit der Infrastruktur dynamisch anzupassen. Der Anbieter bietet hier zwei Ausbaustufen. Laut Verne Global sollen damit Einsparungen beim Stromverbrauch von bis zu 80 Prozent möglich sein.
“Mit der hybriden Data-Center-Lösung von Verne Global erhalten wir schnell und unkompliziert Kapazität für unsere High-Performance-Computing-Anwendungen”, sagt Harald Berg, Leiter Netzwerke und Rechenzentren im Volkswagen Konzern. “Besonders überzeugt hat uns die modulare Bauweise des Rechenzentrums. Damit können wir flexibel auf steigende Bedarfe reagieren.”
Die Datenverbindungen in den hohen Norden sind sehr gut, dennoch sorgt die hohe Entfernung für Latenzen. “Anwendungen, die Low-Latency voraussetzen, sind auch nicht unsere Zielgruppe”, erklärt Birgit Kneschke, Director of Marketing bei Verne Global. Vielmehr ziele das Angebot auf Anwendungen, “bei denen es nicht auf die Stunde ankommt”. Beispiele sind das Rendering von Filmen, Simulationen, Berechnungen von Modellen oder Tests wie im Beispiel von VW und natürlich auch wissenschaftliche Projekte.
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