Here und deutsche Autobauer stellen Open Location Platform vor
In der Plattform sollen schon 2017 über Kameras in Fahrzeugen von Audi, BMW und Daimler erfasste Umgebungsdaten zusammengeführt werden. Daraus werden dann etwa Informationen zu Parkplätzen oder Baustellen ermittelt. Standort, Geschwindigkeit, Bremsmanöver und die Verwendung von Nebelscheinwerfern werden ebenfalls an die Open Location Platform gemeldet.
Neuwagen der Marken Audi, BMW und Mercedes-Benz werden ab 2017 die von den Autobauern zusammen mit dem von ihnen im vergangenen Jahr gekauften Kartendienst Here betriebene Open Location Platform mit Daten füttern. Das haben die Partner im Vorfeld der Paris Motor Show angekündigt. Im Gegenzug können die Fahrzeuge dann auch darauf zugreifen und Daten zu Verkehrslage und Verkehrssituation, sowie zu Parkplätzen und Baustellen abrufen.
Die Autobauer hatten Here im vergangenen Jahr für 2,8 Milliarden Euro von Nokia übernommen. Ziel der Übernahme war es auch, sich für künftige Mobilitätskonzepte und Geschäftsmodelle von den großen IT-Firmen unabhängiger zu machen. Dazu wurde dann im Januar mit dem Umbau des Unternehmens begonnen.
Über die Open Location Platform sollen nun ab kommendem Jahr auch Informationen zum Verkehrsfluss, zu Hindernisse und Verkehrszeichen erfasst werden. Dazu sollen die Fahrzeuge der drei Hersteller vorne mit einer Kamera versehen sein. Außerdem werden sie Informationen zu Geschwindigkeit und Standort, Fahrtrichtung, scharfen Bremsmanövern und dem Einschalten von Nebelschlussleuchte oder Nebelscheinwerfern übermitteln.
Here erwartet, dass künftig auch andere Autohersteller die Open Location Platform nutzen. Für den Fahrer habe sie den Vorteil, dass er nichts unternehmen müsse, aber bei seiner Routenwahl automatisch von der Vernetzung mit den anderen Fahrzeugen profitiere.
In einer Pressemitteilung erklärt Here-CEO Edzard Overbeek: “Here glaubt, dass eine Kollaboration der Branche nötig ist, um elementare Probleme der Straßennutzer auf der ganzen Welt zu beseitigen. Heute erleben wir, dass die Technik- und Autobranche sich zusammentun, um Dienste zu erstellen, die das Fahrerlebnis für Milliarden verbessern werden.”
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]