Autohersteller und Technikfirmen gründen gemeinsam 5G Automotive Association
Audi, BMW und Daimler haben gemeinsam mit Ericsson, Huawei, Intel, Nokia und Qualcomm die 5G Automotive Association (5GAA) gegründet. Die deutschen Autobauer wollen mit der Vereinigung mit den Technikfirmen, die Voraussetzungen für das vernetzte automatische Fahren, den ortsunabhängigen Zugang zu Diensten sowie intelligente Verkehrslösungen schaffen.
Als wesentliche Grundlage dafür sehen sie, so wie auch Bundesverkehrsminister Dobrindt, der Deutschland hier eine Vorreiterrolle sichern will, die Weiterentwicklung der Mobilfunknetze hin zu 5G. Damit soll dann einerseits die Verarbeitung weit größerer Datenvolumen möglich sein, andererseits soll sich auch eine weitaus größere Zahl an Geräte miteinander verbinden lassen. Weitere Vorteile der nächsten Mobilfunkgeneration aus Sicht der Automobilhersteller sind geringere Latenzzeiten und stabilere Netz.
Damit soll 5G entscheidende Grundlagen für mehr Verkehrssicherheit und vernetzte Mobilitätslösungen schaffen. Die als “Cellular Vehicle-to-everything” (C-V2X) bezeichnete Kommunikation soll dann die Verkehrssicherheit erhöhen und das automatisierte Fahren möglich machen. Letzteres wird zumindest in Deutschland noch eine Weile auf sich warten lassen, ersteres soll mit der ebenfalls von Audi, BMW und Daimler diese Woche im Vorfeld der Paris Motor Show angekündigten Open Location Platform schon 2017 möglich sein.
Im Juni berichtete Ericsson bereits von einem Test mit einem Prototypen, bei dem eine dauerhafte 5G-Verbindung mit einem Durchsatz von 7 GBit/s zu einem fahrenden Lkw gehalten werden konnte. Das Unternehmen wollte damit zeigen, dass die 5G-Mobilfunktechnologie auch für die Anbindung intelligenter Fahrzeugsysteme geeignet ist. Außerdem erklärte es, Entwickler von vernetzter Bordelektronik könnten nun mit Praxistests beginnen.
Bei ihrer Arbeit will sich die auch für weitere Firmen offene 5GAA auf technische und regulatorische Schlüsselfragen konzentrieren. Mit der branchenübergreifenden Zusammenarbeit will man die Möglichkeiten neuer Mobilfunkgenerationen, Fahrzeugplattformen zu vernetzen, bestmöglich ausschöpfen. Der Verband will sich aber auch den Bereichen Sicherheit, Datenschutz, Authentifizierung und der erforderlichen Cloud-Architektur widmen. Dafür planen die Unternehmen planen Kompatibilitätstests und umfangreiche, gemeinsame Pilotprojekte.
Im Bereich IoT gibt es zahlreiche Initiativen und Konsortien, bislang laufen diese Bestrebungen jedoch überwiegend parallel nebeneinander her. Doch damit dies alles überhaupt funktionieren kann, braucht man neben neuen Produkten auch neue Standards – insbesondere für die Kommunikation der Geräte untereinander und für die Sicherheit. silicon.de gibt einen Überblick.