IT-Berufsanfänger wollen lieber lernen als Macht

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Der Kampf um junge IT-Talente verschärft sich. Gerade die jüngsten Generationen haben inzwischen ganz andere Prioritäten als ihre Vorgänger, was das künftige Berufsleben angeht. Welche das sind, hat jetzt eien Umfrage der HTWK Leipzig zutage gebracht.

An erster Stelle steht für die meisten IT-Berufsanfänger eine gute Ausbildung, sie wollen – vor allem in den ersten Berufsjahren – viele Erfahrungen sammeln. Das geht aus einer Studie der HTWK Leipzig und dem Karriereportal “get-in-IT” hervor, für die mehr als 1000 Berufsanfänger im Bereich IT befragt wurden.

Lediglich 21 Prozent streben mittelfristig Führungsaufgaben an. Die Mehrheit von 62 Prozent möchte vor allem eine gute fachliche Entwicklung in den ersten Berufsjahren sicherstellen. Dass es mit der Job-Wahl auch klappt, glauben fast alle IT-Fachkräfte. Mehr als 90 Prozent gehen von guten oder sehr guten (35 Prozent) Karrierechancen aus. Lediglich 36 Prozent der Jobeinsteiger würde für den richtigen Job zum Beispiel den jetzigen Wohnort verlassen. Einen längeren Anfahrtsweg von bis zu einer Stunde würde etwa 50 Prozent der Aspiranten auf sich nehmen, so die Ergebnisse der Studie.

29 Prozent nehmen für die passende Arbeitsstelle sogar eine bis zu 90-minütige Pendelstrecke in Kauf, weitere 20 Prozent eine maximal zweistündige. Längere Reisetätigkeiten stellen für einen Großteil der IT-Starter kein Problem dar: Mehr als die Hälfte (52 Prozent) akzeptieren wechselnde Projekteinsätze, die Hotelübernachtungen erfordern. 23 Prozent sind sogar bereit, berufliche Einsätze über mehrere Monate außerhalb Deutschlands zu akzeptieren. Allerdings gilt das nur, wenn das Bestandteil des Wunschjobs ist.

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Die hohe Zuversicht in die eigenen Karrierechancen macht es für Arbeitgeber nicht unbedingt leichter. Neben fachlichen Entwicklungsmöglichkeiten erwarten Absolventen und IT-Einsteiger eine ansprechende Vergütung (61 Prozent), ein kollegiales Umfeld (55 Prozent), flexible Arbeitszeitmodelle (52 Prozent) sowie ein unbefristetes Anstellungsverhältnis (51 Prozent).

“Arbeitgeber haben es bei IT-Kandidaten mit jungen Berufseinsteigern zu tun, die zwar selbstsicher auf den Arbeitsmarkt streben, sich aber absolut bewusst sind, fachlich noch dazulernen zu müssen”, kommentiert Rainer Weckbach, Gründer und Geschäftsführer von get in IT in Köln. “Das ist ihnen vergleichsweise wichtiger als Faktoren wie eine attraktive Arbeitsausstattung oder flache Hierarchieebenen. Wer in seiner Arbeitgeberkommunikation die Entwicklung dieser fachlichen Fähigkeiten in den Vordergrund stellt, hat gute Karten, wenn es um die Gewinnung dieser so umworbenen Berufsgruppe geht!”

Rückblickend scheint im Vergleich zur Studie des zurückliegenden Jahres bei den jungen IT-Fachkräften vor allem der Anspruch an den Arbeitgeber, familiäre Belange zu berücksichtigen, an Gewicht zu gewinnen. Dieser Wert steigt von 16 auf 23 Prozent. Die Notwendigkeit, einen attraktiven Arbeitsstandort vorzufinden, fiel indes im gleichen Zeitraum von 40 auf 27 Prozent.

Die fachlichen Ausrichtung im Job zeigt sich bei den IT-Einsteigern auch in der Erwartung für die Einlernphase. 38 Prozent der Absolventen fordern gezielte fachliche Einarbeitung und weitere 27 Prozent einen erfahrenen Mentor an ihrer Seite, der ihnen zu Beginn ihrer Karriere mit Rat und Tat zur Seite steht. Eigenverantwortliche Projekte erhoffen sich dagegen zu Beginn ihres Berufslebens nur acht Prozent. Eine gründliche und nachhaltige Unterstützung scheint eindeutig vorzugehen.

“Künftige IT-Fachkräfte springen offensichtlich nicht gerne ins kalte Wasser. Arbeitgeber, die diese gefragten Spezialisten überzeugen möchten, sollten ihr Augenmerk immer auf eine umfassende Betreuung der Berufseinsteiger richten”, erklärt Peter M. Wald, Professor für Personalmanagement an der HTWK Leipzig. “Denn das ist eine wesentliche Erkenntnis unserer Studie: Erfüllen Unternehmen die Anforderungen der IT-Absolventen nach fachlicher Entwicklung und gründlicher Einarbeitung, sind diese bereit, auch selbst einiges für ihren Job einzubringen”

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