Entwickler und Partner von Microsoft können Microsoft HoloLens ab heute in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Irland vorbestellen. Die Microsoft HoloLens Commercial Suite kostet 5489 Euro, für die Microsoft HoloLens Development Edition werden 3299 Euro verlangt. Käufer müssen bei beiden der Klausel zustimmen, das Produkt nicht weiterzuverkaufen.
Außerdem beginnt Microsoft mit der Markteinführung in Australien und Neuseeland. In den USA und Kanada wird die Mixed-Reality-Brille bereits seit 31. März 2016 an Entwickler und kommerzielle Partner versandt. In den Ländern, in denen sie nun vorbestellbar ist, soll HoloLens dann im November ausgeliefert werden.
“Als wir mit der neuen Mixed-Reality-Produktkategorie gestartet sind, war uns klar, dass viele der besten Innovationen dann entstehen würden, wenn die Technologie von anderen eingesetzt wird. … Bislang stehen wir aber erst am Anfang der enormen Möglichkeiten, die Mixed Reality bietet. Ich bin schon sehr gespannt auf die Entwicklung in den neuen Märkten, in denen die HoloLens-Technologie zukünftig verfügbar sein wird”, erklärt Alex Kipman, Technical Fellow, Microsoft Windows and Devices Group, anlässlich des Verkaufsstarts in Europa.
Bereits auf der Computex hatte Microsoft im Juni eine Windows Holographic genannte Technologieplattform für Mixed Reality in Aussicht gestellt. Sie ist für Windows-10-PCs und Head-Mounted-Displays gedacht und soll im Laufe des Jahres 2017 mit einem Update für Windows 10 zur Verfügung gestellt werden. “Damit können Nutzer die Welt anders wahrnehmen, Hindernisse überwinden und die virtuelle und physische Welt zusammenbringen”, verspricht der Konzern.
Um das Potenzial für sein Produkt aufzuzeigen und Entwicklern Appetit zu machen, zitiert Microsoft eine Prognose von IDC, wonach die Umsätze im Bereich Augmented Reality und Virtual Reality von 5,2 Milliarden Dollar in diesem Jahr auf über 162 Milliarden Dollar im Jahr 2020 ansteigen. Andere Marktbeobachter sehen ebenfalls großes Potenzial, warnen aber gleichzeitig auch vor in Teilen möglicherweise überzogenen Erwartungen.
“Der Einsatz von Head Mounted Displays zu Marketingzwecken ist jetzt kurzfristig so lange möglich, wie sie noch dem Reiz des Neuen unterliegen. Innovationen für den Arbeitsplatz der Zukunft sind da viel nachhaltiger, aber nicht von der Stange zu haben. Sie erfordern einen kooperativen Innovationsprozess unter Einbeziehung der betreffenden Mitarbeiter”, führte kürzlich etwa Leif Oppermann, Leiter Mixed and Augmented Reality Solutions beim Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT in der Studie “Head Mounted Displays in deutschen Unternehmen” aus. Der gemeinsam von Deloitte, Fraunhofer FIT und Bitkom durchgeführten Untersuchung zufolge wollen deutsche Unternehmen wollen bis zum Jahr 2020 knapp 850 Millionen Euro in Anwendungen aus dem Bereich Virtual Reality und Mixed Reality investieren.
Nach Einschätzung des eco Verbands werden Augmented Reality oder Mixed Reality künftig insbesondere in Fertigung und Logistik weit verbreitet sein. “Mit Industrie 4.0 hält auch die Augmented Reality Einzug in die industrielle Fertigung”, so Bettina Horster, Vorstand der VIVAI AG und Direktorin Mobile im eco Verband. Beispielsweise könnten die nächsten Arbeitsschritte direkt in entsprechende Brillen eingeblendet und bei falschen Handgriffen Warnungen angezeigt werden. Dadurch wurden etwa Montage- und Reparaturtätigkeiten einfacher, fehlerfreier und nachvollziehbarer.
Den Möglichkeiten ist eine Studie von Deloitte, Fraunhofer FIT und Bitkom nachgegangen. Deren Autoren sehen enormes Potenzial, warnen aber auch vor überzogenen Erwartungen. Der eco Verband hält zugleich das Feld Augmented Reality für unterschätzt.