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Deutsche Behörden fragen bei Google doppelt so oft an wie 2015

Die Anzahl der Anfragen von Regierungen nach Nutzerdaten bei Google hat neue Höchstwerte erreicht. Das geht aus dem Transparenzbericht des Konzerns für das erste Halbjahr 2016 hervor. Demnach wurden von Behörden weltweit fast 45.000 Auskunftsersuchen zu rund 77.000 Nutzerkonten gestellt. Hierzulande kletterte die Anzahl der Anfragen um 125 Prozent. Damit rangiert Deutschland in der Liste der Nationen mit den meisten Behördenanfragen inzwischen hinter den USA und vor Indien auf Platz zwei.

Insgesamt erhielt Google in den ersten sechs Monaten des Jahres 44.943 Auskunftsersuchen. Das entspricht einer Zunahme von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Zahl der betroffenen Nutzer beziehungsweise Konten stieg um 11 Prozent auf 76.713. Der Anteil der Anfragen, die Google zumindest in Teilen mit Daten beantwortete, erhöhte sich um einen Prozentpunkt auf 64 Prozent. Am häufigsten kommt Google Behördenanfragen immer noch in den USA nach (79 Prozent).

Der Konzern lässt aber offen, ob dort die Anfragen besonders oft berechtigt sind oder der Druck der Behörden, sie zu beantworten besonders groß ist. Deutsche Behörden erhielten nur zu 59 Prozent ihrer Anfragen irgendwelche Daten. Ähnlich hohe Werte wie in den USA erreichen nur Belgien und die Niederlande.

Auch in Hinblick auf die Anzahl der betroffenen Nutzer sind die Vereinigten Staaten führend. Zwischen Januar und Juni fragten US-Behörden Daten zu 30.123 Konten an. Deutsche Behörden folgen Anfragen zu 13.425 Konten auf Rang zwei. Erst mit großem Abstand folgen Indien (6207 Konten) Großbritannien (5219 Konten) und Frankreich (5185 Konten).

Sowohl die Anzahl der Anfragen als auch die der betroffenen Konten hat sich In Deutschland im ersten Halbjahr 2016 mehr als verdoppelt (Bild: Google).

Hierzulande basieren fast alle Anfragen (8767 Auskunftsersuchen zu 13.402 Konten) auf gerichtlichen Verfügungen oder anderen gerichtliche Verfahren. Ihre Zahl erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 125 beziehungsweise 107 Prozent. In 21 Notfällen forderten Behörden Daten von 23 Konten an. Google liefert darauf aber nur zu rund der Hälfte der Anfragen Daten aus. Außerdem lehnte das Unternehmen 13 Anträge auf Aufbewahrung von Nutzerdaten während einer laufenden Ermittlung ab.

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Der Transparenzbericht informiert auch aber auch aktuelle Zahlen zu Löschanfragen aufgrund des EuGH-Urteils zum Recht auf Vergessenwerden. Demnach hat Google seit Einführung des Löschverfahrens im Mai 2014 Anträge von 567.728 Personen auf Entfernung von insgesamt 1,725 Millionen URLs geprüft. Davon wurden jedoch 56,8 Prozent der URLs nicht aus den Suchergebnissen entfernt.

Aus Deutschland kamen davon 83.653 Anträge zu 303.244 URLs. Der Anteil der aus der Trefferliste der Websuche gelöschten Links liegt hierzulande bei 48,1 Prozent und damit etwas über dem EU-Durchschnitt. Am häufigsten wurde die Löschung von Links zu Facebook, Profileengine.com, groups.google.com, Youtube, Twitter, Google+ und Badoo gefordert.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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Redaktion

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