Das ist eine echte Premiere: Diese Woche haben sowohl Apple als auch Microsoft mobile Rechner für anspruchsvolle Nutzer vorgestellt. Dass weder der eine noch der andere Hersteller auf den breiten Massenmarkt abzielt, machen beide gleich mit dem Preis für die günstigste Ausführung deutlich: Bei Apple kostet das Mac Book Pro mit 13-Zoll-Display rund 1700 Euro, bei Microsoft gibt es das Surface Book, das es nur mit Bildschirmdiagonale von 13,5 Zoll gibt, in der günstigsten Ausführung in den USA 2399 Dollar.
Damit ist klar: Als Desktop-Ersatz für zuhause ist weder das eine noch das andere Gerät gedacht. Die Hersteller zielen vielmehr auf Personen, die die für einen mobilen Rechner recht überzeugenden technischen Gegebenheiten wenigstens annähernd ausschöpfen wollen. Potenzielle Käufer sind in den meisten Fällen entweder mit den auf schlank, elegant und energieeffizient getrimmten, diversen Ultrabooks, etwa dem HP Elitebook Folio G1, nicht ausreichend bedient, oder ihnen sagen die “erweiterten” Tablets im Gefolge des iPad Pro und Microsoft Surface Pro, etwa das HP Elite x2 1020, aufgrund der “Tablet-Lastigkeit” dieses Ansatzes nicht zu.
Alternativ richten sich die Neuvorstellungen auch an Personen, die zwar auch nicht so genau wissen, was sie mit 2 TByte Speicherplatz und Core-i7-CPU genau anfangen sollen, aber über das notwendige Kleingeld verfügen und sich einfach nicht mit der “zweitbesten Lösung” zufrieden geben wollen. Wobei die “zweitbesten Lösung” vielfach auch deshalb nur die “zweitbeste” zu sein scheint, weil das falsche Firmenlogo draufklebt.
Wer über solchen Dingen steht, der kann durchaus einmal einen Blick auf das Dell XPS 13 werfen. Auch dort bekommt er Core-i7-CPU, bis zu 16 GByte RAM, bis zu 1 TByte Speicher und ein 13,3-Zoll Display mit 1920 mal 1080 Bildpunkten. Allerdings in acht Ausstattungsvarianten und schon ab 1249 Euro. Noch günstiger, dann allerdings nur mit maximal 8 GByte RAM, gibt es auch das Medion Akyoa S3409. Sogar da gibt es für einen Aufpreis eine Ausführung mit einem besseren Display mit einer Auflösung von mit 3200 mal 1800 Bildpunkten.
Dennoch muss man sowohl Apple als auch Microsoft zugestehen, dass sie mit ihren Neuvorstellungen natürlich alleine aufgrund der Strahlkraft der beiden Firmen ein Stück weit mitbestimmen werden, wie Notebooks künftig aussehen und was sie können müssen. Deshalb lohnt sich die Beschäftigung mit den High-end-Boliden auch, selbst wenn man nicht konkret über deren Anschaffung nachdenkt.
Vorab: In vielen Punkten schenken sich die beiden nichts. Das betrifft so wichtige Aspekte wie Prozessor und Arbeitsspeicher. Details dazu zeigt die Tabelle weiter unten. Über das Betriebssystem soll hier nicht diskutiert werden: Die jeweiligen Vor- und Nachteile sind ausreichend behandelt worden. Spannend sind aber einige andere Aspekte, in denen sich die Konzepte von Apple und Microsoft unterscheiden. Die sollen hier im Mittelpunkt stehen.
Das fängt mit der äußerlich auffälligsten Neuerung beim Apple-Noteboook an: Der Touch Bar. Sie sitzt dort, wo sich ansonsten die für viele Nutzer kryptischen Funktionstasten befinden. Auch ohne Test erscheint das Konzept praktisch: Der schmale, berührungsempfindliche Bildschirmstreifen erlaubt es, Funktionen dynamisch an die gerade genutzte Anwendung anzupassen. Damit nimmt er dem Nutzer eine Menge Arbeit ab: Denn bislang musste der diese Leistung im Kopf vollbringen. Bei selten genutzten Programmen war das nicht immer einfach …
Dennoch täuscht natürlich auch die Touch Bar nicht darüber hinweg, dass es bei Apple immer noch eine strenge Trennung zwischen berührungsempfindlichen Displays (iPhones und iPads) und den Nicht-Touch-Displays (MacBooks) gibt. Microsoft ist hier vielseitige rund flexibler und bietet vor allem mehr Möglichkeiten für die Stiftbedienung. Die wiederum ist in vielen Firmen ein wichtiges Kriterium – und könnte es in anderen im Zuge der Digitalisierung werden.
Denn nicht alles lässt sich wirklich praktikabel in einer App verpacken, aber immer mehr Arbeit muss oder soll mobil oder teilmobil (innerhalb des Unternehmens, aber nicht am Schreibtisch) erledigt werden. Dabei regelmäßig zwischen Tablet und Notebook zu wechseln ist wahrscheinlich nicht der Königsweg.
Praktikabler und günstiger scheint es zu sein, beide Arten von Aufgaben an einem Gerät zu erledigen, eben einem Gerät, dass sich auseinandernehmen und sowohl mit Maus und Tastatur als auch per Finger oder Stift bedienen lässt. Die Touch Bar hilf das nicht viel: Sie ist eher für Power-user praktisch, die intensiv und lange mehrere Anwendungen nutzen, genau wissen, was sie mit ihnen tun wollen und damit eine weitere schnelle Eingabemöglichkeit bekommen.
Diese Personengruppe war zumindest im Design- und Grafik-Bereich lange eine Apple-Domäne. Mit dem ebenfalls diese Woche vorgestellten Surface Studio und dem zugehörigen Eingabegerät Surface Dial hat Microsoft auch hier ein – allerdings wirklich teures – Alternativkonzept präsentiert. Es könnte aber durchaus seine Nische finden.
Fingerabdruckscanner, wie sie jetzt Apple im MacBook Pro integriert hat, sind nichts Neues. Die ersten Versuche damit gab es schon vor 15 oder 16 Jahren von IBM und anderen Firmen. Natürlich ist die Technik seitdem besser geworden. Auch die Integration der Authentifizierungsfunktion in das Betriebssystem und das Zusammenspiel mit anderen Anwendungen wurde deutlich verbessert. Letztlich ist Touch ID aber vor allem für Apple wichtig – bekommt es damit doch eine Möglichkeit, auch MacBook-Nutzer an Apple Pay zu binden.
Beim Akku hat – zumindest auf dem Datenblatt – Microsoft die Nase vorne. Der Hersteller spricht von 12 bis 16 Stunden Akkulaufzeit. Nach ersten Tests muss man in der Praxis wohl eher von “knapp über 12 Stunden” ausgehen. Doch auch das liegt noch deutlich über den 10 Stunden, die Apple verspricht.
Während Microsoft wie gewohnt bei den Schnittstellen auf breiet Kompatibilität setzt und in altgewohnter Weise möglichst niemanden aus dem Ökosystem verärgern will, bleibt Apple seiner Linie zu Alleingängen wieder einmal treu. In den neuen Apple-Rechnern kommt Thunderbolt 3 (USB-C) zum Einsatz. Sie unterstützen nicht nur das Aufladen, sondern auch DisplayPort, HDMI und VGA sowie Thunderbol- Verbindungen mit bis zu 40 GBit/s.
Das magische Wort hier ist “unterstützen”. Denn um diese Möglichkeiten tatsächlich zu nutzen, dürfen sich Nutzer – zumindest vorerst – mit einem Kulturbeutelchen voller Dongles und Adapter wappnen. Die Hintergründe dazu hat TechCrunch anschaulich untersucht und dargestellt. Dort hat Lucas Matney auch aufgezeigt, dass Apples Entscheidung mutig, zukunftsgewandt und innovativ ist, dass sie aber zugleich für die Übergangsphase, bis sich Thunderbolt 3 in dem High-end-Umfeld, in dem das MacBook Pro positioniert hat, von den Nutzer auch gute Nerven, viel Verständnis und eine Menge Geld verlangt.
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