Zahl unbesetzter IT-Stellen nimmt um 20 Prozent zu

(Bild: Shutterstock.com/Valeri Potapova)

Mehr als 51.000 offene Stellen für IT-Spezialisten zählt der Branchenverband Bitkom. Vor allem in Software-Entwicklung sind Mitarbeiter gefragt. Besonders hoch ist der Bedarf an Spezialisten für Big Data. Aber auch für den Weg zum Cloud Computing fehlen geeignete Experten.

Immer mehr Unternehmen mit Berührungspunkten mit Informationstechnologien klagen über fehlende Fachkräfte. Laut einer aktuellen Erhebung des Bitkom sollen inzwischen 70 Prozent der Unternehmen Probleme haben, vakante Stellen zu besetzen. Noch vor einem Jahr berichteten 60 Prozent von solchen Schwierigkeiten.

Damit fehlen laut dem Branchenverband in Deutschland 51.000 IT-Spezialisten. Das entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent. Damals zählte der Verband 43.000 offene Stellen. Die komplette Auswertung stellt der Bitkom im Vorfeld des 10. Nationalen IT-Gipfels am 16. und 17. November vor. Für die für alle Branchen repräsentative Umfrage wurden mehr als 1500 Geschäftsführer und Personalverantwortliche von Unternehmen mit mehr als drei Mitarbeitern befragt.

Die Nachfrage nach IT-Experten steigt in allen Branchen, so der Bitkom in einer Aktuellen Erhebung über den Arbeitsmarkt. (Grafik: Bitkom)
Die Nachfrage nach IT-Experten steigt in allen Branchen, so der Bitkom in einer Aktuellen Erhebung über den Arbeitsmarkt. (Grafik: Bitkom)

“Der Fachkräftemangel hat die Marke von 50.000 Stellen übersprungen, Unternehmen aller Branchen suchen händeringend IT-Experten. Wir brauchen Digitalexperten, vom Software-Entwickler über den IT-Sicherheitsspezialisten bis zum IT-Berater, um die digitale Transformation in Deutschland erfolgreich gestalten zu können”, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Die Nachfrage nach IT-Experten steigt in allen Branchen, so der Bitkom in einer Aktuellen Erhebung über den Arbeitsmarkt. (Grafik: Bitkom)
Vor allem Software-Entwickler sind derzeit gefragt. (Bild: Bitkom)

20.500 unbesetzte Stellen finden sich in Unternehmen der IT- und Telekommunikationsbranche. Vor allem Softwareanbieter und IT-Dienstleister sind auf der Suche, hier gebe es rund 17.400 Vakanzen. 2200 Experten werden bei Unternehmen gesucht, die IT-Hardware und Kommunikationstechnik oder Unterhaltungselektronik anbieten. 900 freie Stellen gibt es bei den Anbietern von Telekommunikationsdiensten.

Experten für Big Data und Cloud Computing werden derzeit besonders gesucht. Den stärksten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr aber zeichnet die Umfrage im Bereich Industrie 4.0. (Bild: Bitkom)
Experten für Big Data und Cloud Computing werden derzeit besonders gesucht. Den stärksten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr aber zeichnet die Umfrage im Bereich Industrie 4.0. (Bild: Bitkom)

Dabei suchen die Unternehmen vor allem Software-Experten. 6 von 10 Digitalunternehmen die freie Stellen für IT-Spezialisten haben, suchen Software-Entwickler. Besonders gefragt sind Experten für Big Data. Hier suchen 47 Prozent der Unternehmen Mitarbeiter mit entsprechenden Skills. Aber auch Cloud Computing (40 Prozent) sowie App-Entwicklung (36 Prozent) sind gefragt. Auch für Industrie-4.0-Projekte werden immer mehr Experten gesucht. 35 Prozent der Unternehmen sind hier auf der Suche. 2015 waren es noch 23 Prozent.

Auch IT-Berater werden stärker gesucht. 21 Prozent der Unternehmen sind es in diesem Jahr, 14 Prozent der Unternehmen waren 2015 auf der Suche. “Die weiterhin hohe Nachfrage nach Entwicklern und der steigende Bedarf an IT-Beratern spiegelt die Digitalisierung der Wirtschaft wider. ITK-Unternehmen helfen Unternehmen aus allen anderen Branchen dabei, ihre Geschäftsprozesse und Geschäftsmodelle zu digitalisieren”, so Rohleder weiter. Anwendungsbetreuer und Administratoren und IT-Sicherheitsexperten werden ebenfalls gesucht.

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Bei Anwenderunternehmen sind aktuell 30.500 Stellen für IT-Experten unbesetzt. Hier ist aber die Nachfrage nach Anwendungsbetreuern und Administratoren rückläufig, die fällt von 44 Prozent auf 37 Prozent. Bei Anwendern steigt aber die Nachfrage nach Software-Entwicklern 27 Prozent auf 31 Prozent. Darin sieht Rohleder einen weiteren Beleg für die zunehmende Digitalisierung der deutschen Wirtschaft.