Google-CEO Sundar Pichai hat die Ausbaupläne für ein neues britisches Google-Büro bestätigt und präzisiert. Wie The Guardian berichtet, hat Pichai am Dienstag im aktuellen Google-Büro in London erklärt, dass der neue Komplex am Ende rund 7000 Mitarbeiter beherbergen soll. Damit würde die Anzahl der Google-Mitarbeiter in London sich von derzeit rund 4000, die in aktuell vier Standorten untergebracht sidn, bis 2020 nahezu verdoppeln.
Zwar betonte Pichai dem Blatt zufolge erneut, dass Google den Brexit skeptisch sieht, das werde das Unternehmen aber nicht davon abhalten, in London zu investieren. Gegenüber der BBC bezifferte Pichai die Kosten für den Ausbau auf eine Milliarde Pfund. Der Sender spekuliert unter Berufung auf dem Konzern nahestehende Quelen aber, dass der Betrag wohl übertroffen werden könnte.
Als Architekten für den gut 60.000 Quadratmeter großen Komplex hat Google den britischen Designer Thomas Heatherwick http://www.heatherwick.com/ verpflichtet. Er ist in London durch seine Mitarbeit am Olympiastadion für die Sommerspiele 2012, die Neugestaltung der berühmten Doppeldecker-Busse sowie das vieldiskutierte Projekt einer Fußgängerbrücke über die Themse (Garden Bridge) bekannt und war bereits in die Pläne für den Neubau der Google-Zentrale in Mountain View involviert.
Die Pläne für den Ausbau des Google-Campus in London wurden bereits vor drei Jahren gefasst. Sie wurden dann aber zunächst durch Diskussionen über die Gestaltung und dann die Brexit-Abstimmung aufgeschoben. Londons Bürgermeister Sadiq Khan begrüßte das erneuerte Bekenntnis von Google zum Standort London erwartungsgemäß und interpretieret es umgehend als Gegenbeweis für die Behauptung, der EU-Austritt Großbritanniens könne die Position als Technologiestandort schwächen: “London ist einer der weltweit führenden technologie-Hubs und Investitionen in die Hauptstadt auch nach dem Brexit bleiben stabil. Googles Ausbaupläne werden den Ruf unserer Stadt als weltweit führend bei digitaler Technology weiter stärken”, so Khan laut The Guardian.
Möglicherweise ist das aber auch nur Zweckoptimismus. Denn Pichai hat bereits durchblicken lassen, dass eine restriktivere britische Einwanderungspolitik dem Ziel seines Unternehmens, die fähigsten Köpfe zu versammeln, zuwider laufen und die Ausbaupläne torpedieren könnte. Außerdem gilt es für Google noch diverse Steuerfragen in Großbritannien zu klären und könnte sich auch Google noch von einer möglichen Abwärtsspirale bei den IT-Ausgaben in der Post-Brexit-Zeit möglicherweise noch umstimmen lassen.
Dennoch ist das Bekenntnis zu London zumindest ein deutliches Signal, dass Europa als Kontinent für Google wichtiger wird. Im April hatte Google erst in München ein neues Entwicklungszentrum eröffnet. Derzeit arbeiten dort über 400 Mitarbeiter, Platz ist für 800 eingeplant. Schwerpunkte der Münchner Google-Teams sind die Entwicklung von Elementen für den Browser “Chrome” sowie Datenschutzthemen. Auch der seit 2015 verfügbare Assistent “Mein Konto” wurde zu großen Teilen in München konzipiert und programmiert. Über den Dienst können Nutzer ihre Daten bei verschiedenen Google-Diensten verwalten, löschen sowie das Speichern bestimmter Informationen generell ausschließen.
In Berlin ist Google dagegen vor allem in Hinblick auf die Kooperation mit Start-ups aktiv, zum Beispiel durch die Partnerschaft mit Factory Berlin. Dieses Engagement will der US-Konzern demnächst ebenfalls ausbauen. Gerade heute hat er dazu für kommende Woche eine Veranstaltung in Berlin angekündigt. Auf ihr sollen Bridgette Beam, Head of Global Programs at Google for Entrepreneurs und Sarah Drinkwater, Google for Entrepreneurs London, die erweiterten Pläne für Berlin vorstellen.
Wo es früher auf Buchhalter, Schreiber und Boten ankam, geht es heute vor allem um…
Mit KI-Technologien lässt sich das Einkaufserlebnis personalisieren und der Service optimieren, sagt Gastautor Gabriel Frasconi…
Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…
Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…
Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.
Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…