PC-Markt in Deutschland stabilisiert sich
Der Gesamtmarkt geht im Vergleich zum dritten Quartal 2015 nur noch um 0,3 Prozent zurück. Größter Gewinner ist HP Inc. mit einem Zuwachs um 29 Prozent. Ansonsten konnte nur noch Dell zulegen (plus 8,3 Prozent). Das Wachstum geht vor allem zu Lasten kleinerer Anbieter.
Im dritten Quartal 2016 wurden den aktuellen Zahlen von Gartner zufolge in Deutschland 2,45 Millionen PCs ausgeliefert. Der Wert liegt damit nur knapp (0,3 Prozent) unter dem des Vergleichszeitraums des Vorjahres. Nach mehreren Jahren deutlicher Rückgänge dürfen die Hersteller das bereits als Erfolg verbuchen. Auch die Zunahme von 10 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2016 dürfte sich positiv auf die Stimmung auswirken.
Größter Gewinner des vergangenen Quartals ist Gartner zufolge HP Inc. Das Unternehmen konnte im Vergleich zum Vorjahresquartal bei den ausgelieferten Stückzahlen um knapp über 29 Prozent zulegen. Es rangiert nun mit einem Marktanteil von 21,2 Prozent zwar in Deutschland immer noch knapp hinter Lenovo auf dem zweiten Platz, hat aber deutlich Boden gut gemacht. Meike Escherich, Principal Analyst bei Gartner, gibt allerdings zu bedenken, dass Hewlett-Packard im Vorfeld der Aufspaltung Anfang November 2015 im zweiten und dritten Quartal 2015 die niedrigsten Absatzzahlen in über drei Jahren zu verzeichnen hatte.
Ein Wehmutstropfen dürfte aus Sicht von HP allerdings sein, dass das Wachstum bei den Stückzahlen vor allem durch den durch deutlich niedrige Preise und Margen gekennzeichneten B2C-Markt erreicht wurde. Im Geschäft mit Firmenkunden läuft es dagegen längst nicht so gut. Die Zahlen dafür schlüsselt Gartner in seinen öffentlich zugänglichen Unterlagen nicht auf, auf Anfrage erfuhr silicon.de jedoch, dass sie auf dem Vorjahresniveau liegen – wobei zu bedenken ist, dass das zweite und dritte Quratal für den PC-Markt insgesamt und besonders für HP, das unmittelbar vor der Aufspaltung stand, besonders schelcht ausgefallen sind.
Lenovo dagegen hat trotz insgesamt leichter Verluste bei den Marktanteilen vor allem im B2B-Segment zugelgt. Der Hersteller behauptet in Deutschland mit einem Marktanteil von 22,5 Prozent trotz eines Rückgangs von 2,8 Prozent bei den ausgelieferten Stückzahlen Platz eins. Laut Gartner nahm bei Lenovo die Zahl der ausgelieferten Desktop-PCs im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent und bei Standard-Notebooks für B2B-Kunden um 35 Prozent zu. Dadurch kletterte der Marktanteil im B2B-Segment um fast 3 Prozent.
Betrachtet man die Werte der übrigen Top-5-Anbieter (Dell, Acer und Fujitsu) sowie der unter “Andere” zusammengefassten weiteren Marktteilnehmer, dann kann das Wachstum von Lenovo im B2B-Bereich eigentlich nur auf die Schwäche bei HP Inc. sowie die abnehmende Bedeutung der nicht in den Top-5 vertretenen Anbieter zurückzuführen sein. Denn laut Gartner profitierten auch Dell und Fujitsu von einer erhöhten Nachfrage nach Desktops und Standard-Notebooks in der Business-Sparte. Fujitsu hat übrigens erst vergangene Woche erklärt, zwar über eien wie auch immer geartete Kooperation mit Lenovo zu sprechen, aber zumindest an der PC-Fertigung in Deutschland festhalten zu wollen.
Die “anderen” Anbieter verlieren immer weiter an Boden. Escherich erklärt: “Immer mehr Hersteller kehren dem PC-Business den Rücken zu. In Deutschland stammen mittlerweile 70 Prozent aller PCs von einem der Top-5-Hersteller.” Damit setzt sich auch in Deutschland eine Entwicklung fort, die in anderen europäischen Ländern schon länger und deutlicher bemerkbar ist.
In Westeuropa insgesamt stammen zum Beispiel den aktuellen Gartner-Zahlen zufolge nur noch 23,9 Prozent der ausgelieferten PCs von Anbietern, die nicht zu den Top 5 gehören. Allerdings ist hier die Zusammensetzung und Reihenfolge der Spitzengruppe anders. Hinter HP Inc. (26 Prozent) liegt zunächst einmal Lenovo (19,8 Prozent). Erst mit deutlichem Abstand folgen Dell (10,5 Prozent) und Asus (10,3 Prozent) sowie Acer (9,6 Prozent) nahezu gleichauf.
Acer liegt in Deutschland aktuell mit 11,6 Prozent auf Platz 3. Der Rückgang bei den Stückzahlen fiel hierzulande im Vergleich zum Vorjahresquartal mit 2,8 Prozent wesentlich moderater aus als in Westeuropa insgesamt (- 18 Prozent). Laut Gartner-Analystin Escherich ist das vergleichsweise gute Abschneiden in Deutschland auf eine aggressive Preispolitik bei ultramobilen Notebooks zurückzuführen, einem Bereich, der im Jahresvergleich insgesamt 8 Prozent einbüßte. Hier verzeichnete Acer ein Wachstum von 68 Prozent.
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