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Siemens bringt IoT-Ökosystem MindSphere auf Microsoft Azure

Siemens will das IoT-Ecosystem MindSphere im Laufe des kommenden Jahres 2017 auf Microsoft Azure verfügbar machen. Das hat das Unternehmen heute zum Auftakt der Messe SPS IPC Drives 2016 mitgeteilt. Demnach sollen sowohl die MindSphere-Plattform als auch zugehörige Anwendungen zukünftig auf Microsofts Cloud-Plattform angeboten werden.

Siemens hat sich eigenen Angaben zufolge einerseits wegen der skalierbaren Hochverfügbarkeit der Azure-Infrastruktur-Dienste entschieden, andererseits auch weil der angekündigte .NET-Support den Aufwand für Programmierer verringert, die neue MindSphere-Anwendungen entwickeln wollen. Bislang werden bei MindSphere bereits Java, JavaScript und Python unterstützt.

Der ebenfalls ins Feld geführte Aspekt, dass nur die tatsächlich benötigte Rechenleistung eingesetzt und abgerechnet wird, trifft auf andere Plattformen ja ebenfalls zu und ist nichts Spezielles bei Microsoft. Siemens-Kunden, die MindSpehere nutzen wollen, können das künftig aber nicht nur über Microsoft-Rechenzentren an unterschiedlichen Standorten weltweit, sondern mit Azure Stack auch im eigenen Rechenzentrum tun. Das wiederum ist nicht bei jedem Microsoft-Wettbewerber möglich.

Neben der Kooperation bei Azure und MindSphere stellen Microsoft und Siemens auf der SPS IPC Drives in Nürnberg auch eine zwar nicht so relevante, aber wesentlich spektakulärere Mixed-Reality-Anwendung auf Microsoft HoloLens vor, die mit einer Simatic-S7-Steuerung verbunden ist. Dabei visualisiert ein dreidimensionales Modell, der digitale Zwilling des Geräts, dessen Betriebszustand und schreibt über Gestensteuerung Werte zurück (Bild: Microsoft via Twitter)

Mit MindSphere will Siemens es Industrieunternehmen grundsätzlich ermöglichen, Anlagen durch Erfassen und Analyse großer Mengen von Produktionsdaten leistungsfähiger zu machen – oder anders gesagt, von den Trend Industrie 4.0 und Internet der Dinge (IoT) zu profitieren.

Aus Sicht vieler Firmen sind aber bei beiden Themen die Anfangsinvestitionen erheblich und stellen dadurch eine wesentliche Hürde dar – zumal vielfach die tatsächlichen Vorteile zumindest aktuell noch nicht oder nur ungenau beziffert werden können. Hier kommt dann Microsoft Azure ins Spiel. Die Nutzung der Public-Cloud-Dienste soll erstens helfen, den Installations- und Wartungsaufwand zu vermeiden, den eigene IT-Infrastruktur mit sich bringt. Zweitens schaffen sie die Möglichkeit, klein anzufangen ohne dann später beim Erfolg der neu konzipierten Angebote aufgrund gestiegener Anforderungen mehrere Migrationsprojekte durchlaufen zu müssen.

“Die Integration von Siemens MindSphere und Microsoft Azure fördert Geschäftsmodellinnovationen und bietet Kunden zukünftig mehr Flexibilität und Wahlmöglichkeiten. Sie unterstützt Fertigungsunternehmen dabei, ihre digitale Transformation erfolgreich mit Public-Cloud-Lösungen voranzutreiben und die Potenziale von IoT-, Big-Data- und Machine-Learning-Anwendungen voll auszuschöpfen“, verspricht Sabine Bendiek, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland, in einer Pressemitteilung.

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Mit MindSphere bietet Siemens Industrieunternehmen ein offenes IoT-Ökosystem an. Sie sollen es als Grundlage für eigene digitale Services einsetzen können. Als Beispiele nennt Siemens vorausschauende Instandhaltung, Energiedatenmanagement oder Ressourcenoptimierung. Maschinen- und Anlagenbauer könnten mit der Plattform zudem weltweit verteilte Maschinenflotten für Servicezwecke überwachen, Stillstandzeiten reduzieren und eventuell neue, nutzungsbasierende Geschäftsmodelle anbieten. Zugleich ist MindSphere aber auch die Grundlage für daten-basierte Services von Siemens selbst. Dazu gehören beispielsweise die vorausschauenden Instandhaltung von Werkzeugmaschinen und integrierten Antriebssystemen.

In vielen anderen Bereichen arbeitet Siemens in Bezug auf IoT eng mit Atos zusammen. Diese Kooperation begann mit der Übernahme der Siemens-Tochter SIS (Siemens IT Solutions and Services), vorher unter dem Namen SBS (Siemens Business Services) am Markt, durch Atos Origin. Dabei stecken sowohl Siemens als auch Atos Origin jeweils 50 Millionen Euro in einen Innovationstopf, der 2015 um weitere 50 Millionen Euro aufgestockt wurde. Daraus wurde letztendlich auch die Industrial IT Platform entwickelt. Dabei lag der Schwerpunkt vor allem auf Technologien, mit denen Daten zusammengebracht und so vorbereitet werden, dass sie anschließend in die analytischen Tools einfließen können. In unserem ausführlichen Hintergrundartikel erfahren Sie zahlreiche Details zur IoT-Kooperation zwischen Atos und Siemens.

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Redaktion

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