SAS stellt ein neues Tool für die Finanzbranche vor: SAS Expected Credit Loss soll es Banken erleichtern die Ausfallrisiken von Krediten besser vorhersagen zu können. Dazu sollen vor allem die Kommunikation zwischen den beteiligten Finanz- und Risikoabteilungen optimiert werden.
Der neue Rechnungslegungsstandard IFRS 9 (International Financial Reporting Standard 9) schreibt unter anderem vor, dass diese beiden Bereiche stärker integriert werden. SAS Expected Credit Loss soll mit einem übergreifenden Datenhaushalt und einer umfassenden Umgebung für das Modell-Management die Kontrollmöglichkeiten verbessern. Auch der Aufwand für die Verwaltung mehrerer Plattformen soll sich durch die neue Lösung vereinfachen.
Durch eine höhere Transparenz und bessere Überprüfbarkeit soll die Lösung die Erfüllung regulatorischer Vorgaben zusätzlich erleichtern. Finanzinstitute bekommen damit eine bessere Governance.
In vielen Instituten werden derzeit im Bereich Risiko/Analyse und Reporting/Finanz unabhängige Datenmodelle gepflegt. Diese Modelle aber müssen abteilungsübergreifend bereitgestellt und genutzt werden, wie das in IFRS 9 vorgeschrieben wird. Expecetd Credit Loss soll durch diese Integration auch in der Lage sein, Compliance-Kosten zu senken.
Als erste Anwender für IFRS-9-Projekte und so genannte Stresstests nennt SAS die Bancolombia, Bank of Montreal, Coventry Building Society, Standard Chartered oder auch die Swedbank.
“Die Hauptaufgabe besteht darin, eine abteilungsübergreifende einheitliche Steuerungsstruktur zur Verwaltung und Anpassung von Modellen für den IFRS 9-Standard zu schaffen”, kommentiert Peyman Mestchian, Managing Partner bei Chartis Research. SAS Expected Credit Loss soll damit eine Umgebung für übergreifenden Impairment-Prozess (Wertminderung) bereit stellen, bei verschiedene analytische Modelle mit einander arbeiten müssen.
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Hintergrund dieser neuen Standards ist, dass Mechanismen, die bereits 2009 zu einer globalen Finanzkrise geführt haben, ausgeschlossen werden sollen. Daher haben die beiden Gremien – das International Financial Reporting Standards Board (IASB) und der Financial Accounting Standards Board (FASB) die neuen Standars entwickelt. International ist das der IFRS 9. Das US-Pendant heißt Current Expected Credit Loss (CECL). Ab dem 1. Januar 2018 soll dann IFRS den aktuell gültigen Standard IAS 39 vollständig ablösen.
Zwar sollen die beiden Standards für eine bessere Risiko-Bewertung sorgen, doch für Unternehmen in der Finanzbranche bedeuten diese ein große Herausforderung, die auch an die bestehende IT-Infrastruktur neue Aufgaben stellt: So fordern die Standards ist eine höhere Komplexität und Granularität bei Daten und Modellen. Informationen, die dazu herangezogen werden, Kreditausfälle und Wertminderungen vorherzusagen, müssen viel genauer sein. Auch die einzelnen Assets werden dabei viel spezifischer gewichtet.
Durch die neuen Standards werden auch die Rücklagen für Verluste der Banken erhöht. Das minimiert zwar das Risiko, drückt jedoch auf Profitabilität und das verfügbare Eigenkapital. Halten sich Banken oder andere Finanzdienstleister nicht an diese Vorgaben, drohen Sanktionen und Strafen oder Verluste.
Es ist davon auszugehen, dass IFRS 9 im Laufe der Zeit von den Banken weitere Anpassungen ihrer Berechnungsmethoden fordert. Denn die Standards sind meist prinzipienbasiert und lassen daher Spielraum für Interpretationen.
Laut SAS soll die Lösung aber als modulare Plattform, die das gesamte Rechnungswesen und Reporting unterstützt, künftigen Entwicklungen etwa im Daten-Management, Modell- oder Impairment-Schätzungen bis hin zu Forecasting, Accounting und Berichterstellung abdecken.