IoT-Strategie von HPE im Überblick
Auch HPE setzt auf das Internet of Things und sieht darin sogar einen Hauptwachstumsmarkt. Der Anbieter will dabei untern anderem von seinen Erfahrungen in der Telekommunikationsbranche profitieren.
Auf seiner derzeit in London stattfindenden Kundenkonferenz Discover hat Hewlett Packard Enterprise neben dem neuen Computing-Konzept “The Machine” auch einige zusätzliche Angebote im Bereich Internet der Dinge (IoT) vorgestellt. Tenor der IoT-Neuerungen ist es, Unternehmen die Nutzung von IoT-Geräten zu erleichtern und den damit verbundenen Aufwand zu reduzieren.
Für Unternehmen kurzfristig am relevantesten sind die von der HPE-Tochter Aruba vorgestellten Produkte im Networking-Bereich: Der Aruba ClearPass Universal Profiler und die die Switch-Serie Aruba 2540. Sie sollen im Zusammenspeil dafür sorgen, dass IoT-Geräte, sobald sie ans Netzwerk angeschlossen werden identifiziert und inventarisiert werden. Mit dem ClearPass Universal Profiler lassen sich IoT-Geräte beispielsweise danach gruppieren, ob sie drahtlos oder per Kabel ans Netzwerk angebunden sind. Außerdem bietet die Software Einblick in die Netzwerkperformance und erlaubt es, den einzelnen Geräten die passende Richtlinie zuzuweisen.
Die Switch-Serie Aruba 2540 soll sich für den Einsatz zur Anbindung von IoT-Geräten ebenfalls in erster Linie durch die Möglichkeiten der rollenbasierten Zugangskontrolle eigenen. Sowohl sie, als auch die Möglichkeit Anwendungen nach Dringlichkeit zu priorisieren sind grundsätzlich nicht neu. HPE scheint sie aber so angepasst zu haben, dass sie sich in sein bei IoT grundsätzlich verfolgtes Konzept des “Intelligent Edge” einfügen. Aruba wurde ja auch deshalb gekauft, weil das Unternehmen im Wireless-LAN-Bereich bewiesen hatte, dass es die Verwaltung verteilter Infrastrukturen am Rande des Netzwerks hervorragend beherrscht. Diese Fähigkeiten wurden nun auf eine breitere Palette von Geräten, Protokollen und Einsatzszenarien ausgedehnt.
Indem nun die Layer 3-Switches der Serien 29xx, 3810 und 5400) von Aruba nutzer- und portbasiertes Tunelling von kabelgebundenem Datenverkehr zu einem Aruba Mobility Controller unterstützen, ist auch die Verschlüsselung des Datenverkehrs möglich. Ebenfalls der Sicherheit dienen die Angebote der neu zum Aruba IoT-Ökosystem hinzugekommenen Partner Attivo Networks und Niara. Beide bringen Möglichkeiten ein, IoT-Geräte zu identifizieren, die unerwünschtes oder verdächtiges Verhalten an den Tag legen.
Auch HPE setzt auf das Internet of Things und sieht darin sogar einen Hauptwachstumsmarkt. Der Anbieter will dabei untern anderem von seinen Erfahrungen in der Telekommunikationsbranche profitieren.
Attivo Networks steuert dazu Technologien bei die mithilfe von Modellen netzwerkinterne Gefahren erkennen, forensische Analysen von Angriffsversuchen durchführen und laufend Sicherheitslücken schließen. Das Unternehmen nimmt für sich auch in Anspruch, Angreifer erkennen zu können, die herkömmliche Sicherheitssysteme überwunden haben, sie blockieren und unter Quarantäne stellen zu können. Über Aruba ClearPass können dann auch Regeln definiert werden, nach denen Geräte, die von Angreifern attackiert werden, automatisch deaktivieren lassen.
Niara integriert sich ebenfalls mit Aruba ClearPass und kann eigenen Angaben zufolge Angriffe anhand von Veränderungen im Datenverkehr und IT-Betrieb erkennen. Auch Niara will dafür sorgen, unautorisierte Geräte oder Nutzer aus dem Netzwerk zu entfernen.
Eher für große oder neue Dienstleister konzipiert ist das Angebot HPE Mobile Virtual Network Enabler (MVNE). Dabei geht es darum, die Kontrolle über IoT-Geräte zu erlangen und auszuüben, die über Mobilfunkdienste angebunden werden. HPE geht davon aus, dass dazu Dienstleister – sogenannte IoT Mobile Virtual Network Operator (MVNO) entstehen, die ihren Kunden für deren M2M- und IoT-Implementierungen Konnektivität anbieten. Diesen Netzbetreibern will HPE das erforderliche Rüstzeug liefern. Mit dem neuen Angebot knüpft HPE an die Beziehungen und Erfahrungen im Bereich Telekommunikation an, die es von Hewlett Packard geerbt hat. Sie sind schon seit längerem eine wesentlicher Pfeiler der IoT-Strategie von HPE.
Ungeahnte Möglichkeiten bietet das Internet der Dinge. Beinahe jede Branche kann davon profitieren. Die großen Anbieter gehen diesen Riesenmarkt mit jeweils ganz eigenen Ansätzen an. Wir stellen die wichtigsten vor.
In Bereichen, in denen der Rückgriff auf einen Dritten nicht in Frage kommt, will HPE Kunden durch die heute angekündigte Kooperation mit Nokia bedienen. In deren Rahmen sollen IoT-Konzepte für die beiden vertikalen Märkte Fertigungsindustrie und Smart Cities gemeinsam vermarktet werden.
Schließlich hat HPE auch seine Universal IoT Platform weiter aufgebohrt. Sie unterstützt nun den Lightweight M2M Standard und ermöglicht die Verwaltung von Geräten mit SIM und ohne SIM über verschiedene Systeme, Geräte und Anwendungen hinweg aus einer zentralen Stelle. Außerdem wurde der LoRa Gateway Support verbessert. Damit ist nun die Nutzung mehrerer LoRa-Gateways möglich, was laut HPE die Inbetriebnahme und Steuerung von Geräten in heterogenen LoRa-Umgebungen vereinfacht.
Im Bereich IoT gibt es zahlreiche Initiativen und Konsortien, bislang laufen diese Bestrebungen jedoch überwiegend parallel nebeneinander her. Doch damit dies alles überhaupt funktionieren kann, braucht man neben neuen Produkten auch neue Standards – insbesondere für die Kommunikation der Geräte untereinander und für die Sicherheit. silicon.de gibt einen Überblick.
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