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IoT-Projekte: Hamburger Hafen misst Luftqualität

Im Rahmen seit 2014 laufender, umfangreicher Bemühungen, den Hamburger Hafen “smart” zu machen, hat die Hamburg Port Authority (HPA) im März 2016 auch ein IoT-Pilotprojekt gestartet: Ziel war es, mittels Sensoren den Ausstoß an Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid und Feinstaub an zahlreichen Stellen im Hamburger Hafen aufzeichnen zu können. Damit wiederum sollte nachvollziehbar werden, welche Auswirkungen Maßnahmen der HPA zur Reduzierung der Luftverschmutzung haben.

Das Pilotprojekt ist nun erfolgreich abgeschlossen. In dessen Rahmen wurden an drei Stellen im Hafen Sensoren der Firma AQMesh, einem Hersteller von Luftqualitätsmessgeräten, platziert. Sie erfassen nicht nur Werte für die aktuelle Stickstoffdioxid- , Schwefeldioxid- und Feinstaubbelastung, sondern auch Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit. Diese Werte sollen in spätere Analysen der HPA einfließen.

Die Sensordaten werden via Mobilfunkverbindung an ein Gateway geliefert und dann direkt in die Cloud des IoT-Anbieters Kii übertragen. In der seit Anfang des Jahres auch in Deutschland angebotenen Kii-Cloud-Plattform werden die Daten gesammelt, aufbereitete und auf einem Web-Dashboard für die Mitarbeiter der HPA für Analysen zur Verfügung gestellt.

Ziel des IoT-Pilotprojekts ist es, mittels Sensoren den Ausstoß von Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid und Feinstaub an mehreren Stellen aufzuzeichnen. (Bild: Hamburg Port Authority)

Die technische Leitung des Projekts oblag dem IoT-Spezialisten Kii. An dem US-Unternehmen, das auch ein Büro in Deutschland (München) unterhält, hat sich Anfang des Jahres Cisco Investments, die Tochtergesellschaft für Risikokapitalfinanzierung von Cisco beteiligt. Cisco selbst arbeitet mit der Hamburger Hafenverwaltung bereits seit 2014 zusammen. Am Anfang der Zusammenarbeit stand ein Pilotprojekt für eine “intelligente Straße”. Ziel war es, Ressourcen und Verkehrsflüsse besser als mit herkömmlichen Maßnahmen zu steuern, sowie zusätzlich den Zustand von Infrastruktur und Umwelt kontinuierlich und aus der Ferne überwachen zu können.

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Im aktuellen Pilotprojekt zur Überwachung der Luftqualität wurden Emissionswerte über einen Zeitraum von drei Monaten auf der IoT-Plattform von Kii gesammelt und für Analysen aufbereitet. Damit wurde auch die Funktionsfähigkeit von unterschiedlichen Umweltsensoren erprobt. Martin Tantow, General Manager bei Kii, sieht das Projekt in Hamburg gar als Blaupause dafür, “wie effektiv Städte die Luftverschmutzung mittels IoT überwachen können.”

Die Hafenverwaltung Hamburg, IoT-Plattform-Anbieter Kii und Sensorspezialist AQMesh haben ein im Frühjahr gestartetes IoT-Pilotprojekt zur Emissionsmessung erfolgreich abgeschlossen (Bild: Kii)

“Das IoT-Pilotprojekt lief für uns sehr erfolgreich”, fasst Ulrich Baldauf, Leitung IT-Strategie bei der HPA, in einer Pressemitteilung zusammen. “Wir konnten zahlreiche Parameter der Luftverschmutzung live messen, zum Beispiel die Emission von Feinstaub der Partikelgröße PM 2,5 und PM 10 oder zum Teil sogar Stickstoffdioxide, die in der Regel nur 10 Milliardstel in der Gesamtluft ausmachen. Die Kii Cloud ermöglichte es uns, die verschiedenen Datenquellen einheitlich zu sammeln und für Analysen aufzubereiten.”

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Das Projekt ist nicht nur als IoT-Vorzeigemaßnahme zu sehen, sondern hat einen konkreten Hintergrund. Die Nordsee-Anrainerstaaten und die baltischen Staaten wollen die Nord- und Ostsee ab dem Jahr 2021 zu sogenannten Stickstoffemissions-Überwachungsgebieten, ernennen. In einer Pressemitteilung bezeichnen die Hafenverwaltungen von Antwerpen, Hamburg, Rotterdam, Le Havre und Bremen/Bremerhaven diesen Plan als “eine enorme Chance, die schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt weiter zu reduzieren.”

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Allerdings halten sie auch fest, dass europäische Häfen unter enormem Druck stehen, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. “Besonders Häfen, die über wichtige Industriegebiete verfügen und sich in der Nähe von Wohngebieten und/oder Natura-2000-Gebieten befinden, müssen ihre Emissionen reduzieren, um so ihre Betriebslizenzen zu behalten”, heißt es in der Mitteilung weiter. Das nun abgeschlossene Pilotprojekt ist für Hamburg sicher ein wichtiger Schritt auf dem Weg dahin.

Redaktion

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